Wie in den letzten Jahren waren am unsinnigen Donnerstag die Kindergartenkinder vom Kinderhaus St. Josef als Zaungäste da. Sie genossen Süßigkeiten und Kücheln auf den Bänken und Tischen bei herrlichem Wetter auf dem Platz vorm Rathaus. Sogar die ganz Kleinen waren mit zwei großen geschmückten Handwägen dabei. Sie wurden von Bürgermeister Konrad Kiener begrüßt, als zu ihrer Überraschung das "wilde Wernberger Weiberkomitee" mit Teufelsgeige und Helau-Rufen heranrauschte und gleich für Stimmung sorgte.
Heuer waren die Faschingsmädels in fetzig-lustige Sportkostüme gekleidet. Gut gelaunt und entschlossen stürmten sie pünktlich um 11.11 Uhr die Treppen im Rathaus hinauf. Mit "Helau" und "Es lebe der Sport" drangen sie mit großem Radau in die Amtsräume ein, verlangten nach Bürgermeister und Amtsleiter Stefan Falter. Um sie gefügig zu machen, wurden sie gleich mit kleinen "Feuerwasser"-Fläschchen bestochen.
"... Drum werden wir ab heut das Rathaus besetzen und unsere Worte in Taten umsetzen. So, lieber Bürgermeistester gib uns Kasse und Amtskette geschwind, weil wir das beste Weiberkomitee überhaupt sind. Als solches haben wir uns für dich natürlich auch ein Geschenk ausgedacht und dir einen Sparstrumpf mitgebracht". Bei so viel unwiderstehlichem Charme von Anführerin Helga Burkhard ließ sich der Bürgermeister unter tosendem Applaus die Krawatte abschneiden und übergab die Amtskette, die sich die Komitee-Präsidentin stolz umhängte. Wegen des Pleitegeier-Geschenks vom Vorjahr wollte er eigentlich die Frauen aussperren, doch sei mit dem Gewerbesteuerausfall ein großes Loch in der Kasse entstanden. Burkhard entgegnete, dass die gut zwei Millionen leicht in den Sparstrumpf passten. Zu seinem Erstaunen legte sie noch einen Spagat aufs Parkett und dann gab es zur Versöhnung Kücheln und einige Runden "Klopfer", bevor die heitere Gesellschaft zum gemeinsamen Mittagessen ging.
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