Auch in diesem Jahr lud der Theaterverein zum Theater im Wirtshaus ein. Dass sich das Format durchgesetzt hat, bewies die Tatsache, dass binnen weniger Stunden alle Plätze im Gasthaus Zehentbartl reserviert waren. Die Aufführungen bestehen aus Sketchen, einem spielerisch umgesetzten klassischen Gedicht, einem Lesestück und einem gespielten Märchen, für Erwachsene aufbereitet.
Vorsitzender Helmut Rubenbauer hieß die Gäste willkommen und übergab anschließend die Moderation an Hermann Meiller, der wieder durch das Programm führte. Los ging es in diesem Jahr mit dem Sketch "Der Besuch beim Arzt".
Der zweite Sketch war stammte aus der Feder des großen bayerischen Komikers, Sängers und Autors Karl Valentin. Das Stück "Großbrand" erntete viele Lacher und Szenenbeifall.
Außerdem führten die Darsteller "Die Teilung der Erde" von Friedrich Schiller auf. Darin beschreibt der Autor, wie die verschiedenen Stände alles an sich ziehen und versuchen, dem anderen etwas weg zu nehmen. Am Schluss bekommt jeder etwas ab: Der Ackermann griff nach des Feldes Früchte, der Junker streifte durch den Wald, der Kaufmann nahm, was die Speicher hergaben, der Abt wählte den edlen Wein. Der König verlangte von allen den Zehenten und bekam von jedem etwas. Der einzige, der leer ausging, war der Poet, denn er kam zu spät zur Verteilung.
Nach der Pause gab es eine weitere Besonderheit des Wirtshaustheaters: das Lesestück. In diesem Jahr standen die Filser-Briefe von Ludwig Thoma im Mittelpunkt. Der Autor hat in seinem umfangreichen Werk den bayerischen Landtagsabgeordneten und Ökonom Jozef Filser erfunden. In seinen Briefen an seine daheim gebliebene Frau und an seinen Freund beschreibt er das Leben in der großen Stadt München und berichtet von seinen Erlebnissen. Natürlich durfte auch das Märchen nicht fehlen. Heuer entschied sich das Autorenteam für Schneewittchen - in einer etwas abgeänderten Form.
Als vorletztes Stück führten die Darsteller den "Dialog am Heuboden" von Karl Valentin auf. Zum Schluss gab es noch eine Szene in der Anzeigenannahme der Zeitung "Der Tag". Dort verändert die beherzte Dame hinter dem Schalter die Anzeigen ihrer Kunden - entweder sehr zur Freude der Kunden, oder zum Leidwesen.
Am Schluss erhielten alle großen Beifall vom Publikum. Da der Theaterverein Wernberg-Köblitz in diesem Jahr auf sein 30-jähriges Bestehen zurückblicken kann, war auch Heiner Balk von den Konradern aus Weiden anwesend. Er gehört auch dem Landesvorstand des Verbandes bayerischer Amateurtheater an und gratulierte dem Theaterverein zu seinem Jubiläum. Balk erinnerte an die Anfänge des Ensembles, die in einer Theatergruppe der KJK liegen.
Balk blickte auf die vergangenen 30 Jahre zurück und erinnerte auch an große Aufführungen im Jugendheim. Mit dem Theater im Wirtshaus sei es gelungen, weiterhin Theater vor einem Publikum zu spielen. Er dankte allen Mitgliedern, vor allem denen, die schon seit 30 Jahren der Gruppe die Treue halten und so für ihren Fortbestand sorgen.
Am Schluss dankte der Vorsitzende des Theatervereins, Helmut Rubenbauer, allen, die dazu beigetragen haben, das Theater im Wirtshaus wieder zu verwirklichen. Ein besonderer Dank galt Hans Schatz, dass er wieder sein Wirtshaus zur Verfügung gestellt hat.
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