Wernberg-Köblitz
19.11.2023 - 08:35 Uhr

Wirtshaus als Theaterbühne

Die letzte Vorstellung war vor vier Jahren, nun stehen die Mitglieder des Theatervereins Wernberg-Köblitz wieder beim Wirtshaustheater auf der Bühne. An zwei Abenden sorgt die Laienspielgruppe für gute Unterhaltung im vollbesetzten Saal.

Nach mehrjähriger Pause öffnete sich wieder der Vorhang des Wernberger Wirtshaustheaters. Der Theaterverein Wernberg-Köblitz knüpfte am Wochenende mit zwei Vorstellungen an die Tradition des Szenenspiels an. Seit 15 Jahren ist die Laienspielgruppe im Gasthof "Zehentbartl" zu Gast. Die Karten waren innerhalb von zwei Stunden weg, freute sich Vereinsvorsitzender Helmut Rubenbauer über das rege Interesse.

„Machen wir mit Max und Moritz weiter, wo wir vor vier Jahren aufgehört haben“, führte Sprecher Hermann Meiller in das neue Programm ein. Die beiden Lausbuben (Anna Götz und Lea Starkmann) spielten dem Schneider Böck (Josef Götz) und Lehrer Lämpel (Hermann Zenger) jene Streiche, wie sie Wilhelm Busch in seinen Geschichten beschreibt.

Fußballexperte mit Wissenslücken

In Windeseile bauten die Helfer die Bühne um für den Fußball-Sketch mit dem Ehepaar Annelies (Karin Ruhland) und Herbert (Helmut Rubenbauer), das auf der Tribüne das Geschehen auf dem grünen Rasen verfolgt. „Foul, Schuss, Pass“: Annelies missdeutet die lautstarken Zwischenrufe ihres Mannes und bringt ihn damit schier zur Verzweiflung. „Über Fußball kannst du mich alles fragen“, behauptet Experte Herbert. Worauf seine Frau die Zahl der Löcher im Tornetz wissen will.

Die Ehefrau (Susanne Scheuerer) am Steuer, der Mann (Josef Götz) als Beifahrer. „An der Ampel“, so der Titel der nächsten Szene, löst eine harmlose Bemerkung einen handfesten Ehestreit aus. „Es ist Grün“, murmelt der Mann nur. Worauf gegenseitige Vorwürfe folgten, die sich im Laufe des Ehelebens angestaut haben. „Im Biergarten“ macht sich der „Wirtshaus-Hockl“ (Helmut Rubenbauer) seinen Spaß daraus, die Gäste um ihr Bier und ihre Brotzeit zu bringen. Die „Familie aus dem Norden“ (Josef Götz, Lea Starkmann und Jule Schneider) sucht verärgert das Weite.

Susanne Scheuerer und Hermann Zenger erinnern im Sketch „In der Apotheke“ an die Volksschauspieler Karl Valentin und Liesl Karlstadt. Mit „Rapunzel, Rapunzel, lass mir dein Haar herunter“ tauchen Lea Starkmann, Claudia Wandzioch und Stefan Dotzler in die Märchenwelt der Brüder Grimm ein. Den „Feierabend“ verbringt das Ehepaar (Karin Ruhland und Hermann Zenger) gewöhnlich vor dem Fernseher. Mit unterschiedlichen Programminteressen. Diesmal ist der Fernseher kaputt, der Ehemann hat absichtlich den Stecker gezogen. „Sie“ geht wütend ins Bett, und "Er" macht sich einen vergnüglichen Fernsehabend.

Monolog beim Zahnarzt

Der nächste Sketch „Nur keine Angst“ mit Susanne Scheuerer, Helmut Rubenbauer und Josef Götz spielt in der Zahnarztpraxis. Die Unterhaltung gerät zum Monolog, weil der Patient auf die Einlassungen des Zahnarztes nur mit Stöhnen reagieren kann.

Mit einer "Verwechslung" geht der Theaterabend turbulent zu Ende. Der Nikolaus hat die Zettel durcheinander gebracht und sorgt bei der Familie für Empörung. Als er auch noch Geld haben will für seinen Auftritt, werfen ihn die Eltern aus der Wohnung.

Hintergrund:

Theaterverein Wernberg-Köblitz e.V.

  • Gründung: Den Theaterverein Wernberg-Köblitz gibt es seit 1988.
  • Aufführungen: Bis 2008 wurde im Jugendheim Wernberg gespielt. Seit 15 Jahren ist die Laienspielgruppe im Gasthof "Zehentbartl" zu Gast.
  • Laienspieler: Nach vierjähriger Pause standen Anna Götz, Lea Starkmann, Josef Götz, Claudia Wandzioch, Hermann Zenger, Hermann Meiller, Karin Ruhland, Helmut Rubenbauer, Susanne Scheuerer, Jule Schneider und Stefan Dotzler wieder auf der Theaterbühne.
 
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