Für den geplanten Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Triebendorf (Markt Wiesau) und Oberteich (Stadt Mitterteich) hatte die Gemeinde Wiesau den Freistaat Bayern um einen Zuschuss gebeten. Dem Anliegen wurde seitens der Regierung der Oberpfalz stattgegeben. Vor vier Wochen traf der erhoffte Zuwendungsbescheid ein. Darin wurde der Marktgemeinde Wiesau auch mitgeteilt, dass der Bewilligungszeitraum befristet ist und am 31. Dezember 2025 endet. Die Bewilligung einer ersten Zuwendungsrate erfolge nach Vorlage eines Auszahlungsantrages. Bis zur Vorlage des Verwendungsnachweises werde der Restbetrag einbehalten, teilte die Regierung der Gemeinde abschließend mit.
In der Januarsitzung des Marktgemeinderates Wiesau nannte Bürgermeister Toni Dutz konkrete Zahlen. Die veranschlagten Gesamtkosten der Maßnahme Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße nach Oberteich bezifferte er mit 2,55 Millionen Euro. Davon zuwendungsfähig seien laut Regierung der Oberpfalz 2.276.000 Euro. Bewilligt wurde eine Zuwendung in Höhe von 1.815.000 Euro. Somit muss der Markt Wiesau 735.000 Euro als Eigenanteil bereitstellen. Angesichts der positiven Informationen zeigte sich Dutz entspannt. Sichtlich zufrieden erklärte er auch, dass die Auftragsvergabe bereits erledigt sei. „Es ist erfreulich, dass wir die Maßnahme endlich umsetzen können“, fasste Bürgermeister Dutz zusammen.
Unter den Stichworten „Betätigungsfelder“ und „Überlegungen und angedachte Planungen", die zwar nicht sofort, aber so rasch es geht, umgesetzt werden sollten, beleuchtete Bürgermeister Toni Dutz in der Gemeinderatssitzung eine Fülle an Maßnahmen, die er den Räten schriftlich hatte vorlegen lassen.
Barrierefreiheit an Bahnsteigen
Erneut griff er die noch fehlende und in seinen Augen offenbar auch gar nicht geplante Barrierefreiheit an den Wiesauer Bahnsteigen auf. Er vermisse bei den Maßnahmen noch immer den Bahnhof, klagte Toni Dutz, nachdem er einen Blick in den aktuell veröffentlichten Baustellenkatalog der Deutschen Bahn AG geworfen hatte. Nach wie vor bleibe Wiesau dort unerwähnt, schob er enttäuscht nach. Dutz blieb dennoch ruhig und arbeitete die gemeindlichen Maßnahmen für Wiesau Zeile für Zeile ab.
Laufende und anstehende Projekte
- Sanierung und Revitalisierung des Bahnhofsgebäudes mit Umgriff
- Weiterführung der Sanierung der Hauptstraße im Verbund mit der Errichtung eines Kreisverkehrs bei der Ampelkreuzung (Fichtenschacht)
- Dorferneuerung Triebendorf mit Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße Triebendorf-Oberteich
- Konzept zur Entsorgung des Klärschlamms
- Sanierung der Wasserver- und -entsorgungsanlagen im Verbund mit der Weiterführung der Sanierungsarbeiten an den Ortsstraßen
- Fertigstellung der Sanierungsarbeiten beim Tiefbrunnen 7 (bei Leugas)
- Endgültige Vermarktung des interkommunalen Industrie- und Gewerbegebietes
- Ansiedelung von neuen Firmen und Erweiterungsmöglichkeiten für bereits bestehende Firmen
- Überarbeitung der Bebauungspläne
- Fertigstellung des Kindergartenbaus "Die Tonwerker"
- Ertüchtigung von öffentlichen Einrichtungen und Versorgungsanlagen zur Stromeinspeisung über Notstromaggregate
- Errichtung eines sogenannten Sicherheitsschirms für einen möglichen Blackout
Darüber hinaus gibt es im Rathaus eine Menge Anliegen, Überlegungen und Ideen, die derzeit aber noch nicht realisiert werden können. Bürgermeister Toni Dutz ergänzte den vorangegangenen Themenkatalog mit einem "Wunschzettel" und sprach sich für eine Überdachung der Stellplätze beim neuen "Park & Ride"-Parkplatz am Bahnhofsgelände aus. Dort mit einbinden wolle man auch die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen und E-Ladesäulen für Kraftfahrzeuge und Elektro-Fahrräder.
Zu den Zielen in der Marktgemeinde gehöre auch die Stromerzeugung auf den Dächern der Grund- und Mittelschule Wiesau. Mit in die Überlegungen einbinden möchten die Verantwortlichen im Bauamt die Schaffung einer alternativen Heizungsvariante an den beiden Einrichtungen.
Mit den Stichworten "Akquise von Investoren" beleuchtete Dutz in der Sitzung das Thema Mietwohnungsbau in der Marktgemeinde Wiesau. Ein Thema, das auf der To-do-Liste ebenfalls auftaucht, ist die Ausweisung von Flächen für Windenergieanlagen in Zusammenarbeit mit anderen Kommunen im Landkreis Tirschenreuth. Auch wolle man die Möglichkeiten zur Errichtung von Anlagen für die Erzeugung von „grünem“ Wasserstoff als Fernziel in den Blick nehmen. Damit verbunden seien laut Aufstellung "Überlegungen zur Ausweitung des Grenzziels für Photovoltaik-Freiflächenanlagen".
Stark machen wolle sich der Markt Wiesau bei der Schaffung von Möglichkeiten für eine Nutzung von im Gemeindegebiet erzeugtem Strom aus Wind, Sonne und Biogas. Profitieren sollte dabei auch die eigene Bevölkerung, so die Verwaltung in der jüngst erarbeiteten Aufstellung. Angedacht sei, die Möglichkeiten alternativer Heizmethoden im Gemeindegebiet im Prüfungskatalog mit zu berücksichtigen.
Ganztagsbetreuung
Schaffen will man ausreichend Plätze für eine Ganztagsbetreuung in den Schulen bis zur Jahrgangsstufe sechs. Weitere Punkte auf der von Bürgermeister Dutz vorgestellten Aufgabenliste waren die allgemeinen Überlegungen zu - so wörtlich - "Planungen der künftigen Verkehrsverhältnisse bei gleichzeitiger Stärkung des Standortes für Logistik und Industrie bzw. Gewerbe".
Ferner plädiert man für eine sinnvolle Umsetzung der Elektrifizierung der Bahnstrecke Hof-Regensburg. Ausdrücklich gefordert werden Schallschutzmaßnahmen im Gleisbereich innerhalb des Gemeindegebietes. Noch immer leer stehen die Räume des ehemaligen Netto-Verbrauchermarktes am Marktplatz. Die künftige Nutzung der Räume und auch die Neugestaltung des Marktplatzes, die man in "einzelnen Teilen" vorantreiben möchte, bildeten die abschließenden Punkte des Maßnahmenkatalogs.
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