In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch haben bislang unbekannte Täter eine Vielzahl von Gräbern auf dem Friedhof in Wiesau beschädigt. Wie die Kriminalpolizeiinspektion Weiden mitteilt, hatten die Diebe den Grabschmuck gesammelt und zum Abtransport bereitgelegt.
Dabei wurden sie offenbar gestört. Denn nach ersten Erkenntnissen verließen sie ohne Beute den Friedhof in Wiesau. Noch am Mittwochmorgen kontrollierte eine Streifenbesatzung der Verkehrspolizei Weiden bei Windischeschenbach ein Fahrzeug mit rumänischem Kennzeichen. Bei der Kontrolle des Kleinbusses und der vier Insassen ergaben sich Ungereimtheiten. Inwieweit diese mit dem vorbereiteten Diebstahl in Verbindung stehen, wird derzeit von der Kriminalpolizei geprüft und weiter untersucht. Personen, deren Gräber beschädigt wurden oder die in dessen Umfeld in der Nacht von Dienstag auf den Mittwoch etwas beobachtet haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0961/401-2222 bei der Kriminalpolizeiinspektion Weiden zu melden.
Auch der Markt Wiesau hat auf den Vorfall reagiert und eine Infotafel am Friedhof aufgestellt. Demnach werden alle Grabeigentümer gebeten, die Grabstellen auf Schäden zu überprüfen. Beschädigungen können schriftlich, unter Angabe des Namens, der Anschrift, Art der Beschädigung und der etwaigen Schadenshöhe an die Gemeinde gemeldet werden. Auch Meldungen per E-Mail unter poststelle[at]wiesau[dot]de sind möglich. Die Verwaltung leitet diese Meldungen an die Polizei weiter, heißt es auf der Infotafel.
Das ist nicht der erste derartige Fall in der Region. Ende August ist auf einem Friedhof in Amberg Grabschmuck gestohlen worden. Dabei ist ein geschätzter Schaden von mehreren 100.000 Euro entstanden. Die Täter hatten laut Polizeibericht gewaltsam verschiedene Gegenstände wie Figuren, Schalen und Grablichter von mehr als 60 Gräbern entfernt. Dann hätten sie ihre Beute in ein in einer angrenzenden Straße stehendes größeres Fahrzeug verbracht und abtransportiert.
In solchen Fällen haben es die Täter meist auf Gegenstände aus Metall oder Edelmetallen abgesehen. „Eben alles, was man weiterverkaufen oder einschmelzen kann“, so ein Pressesprecher Polizeipräsidiums auf Nachfrage. Ob die Taten in Wiesau und Amberg zusammenhängen, werde derzeit überprüft. Im Wiesauer Fall ermittelt die Polizei nun unter anderem wegen Hausfriedensbruch, Störung der Totenruhe und versuchtem Bandendiebstahl – denn bei Fällen dieser Art geht die Polizei nicht davon aus, dass es sich nur um einen Täter handelt.
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