(wro) Verabschiedet wurden am Donnerstagvormittag angehende Wirtschaftsinformatiker und Informatiktechniker, zudem auch Fachinformatiker und künftige Informatikkaufleute. Sie alle hatten vor kurzem ihre mehrtägigen Fachprüfungen abgelegt. Jetzt fieberten sie ihrer Zeugnisübergabe entgegen. 18 Schüler errangen zudem die Fachhochschulreife. Überreicht wurden auch zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Erstmals gewürdigt wurde dabei auch das Ergebnis einer Projektarbeit der vor Ort erarbeiteten "Stellenbörse". Die Software wurde von Schülern der Klasse BFI 11 a gemeinsam mit ihrem Fachlehrer Stephan Rippert erstellt.
Wanderung ins Leben
"Ich hoffe, das war auch ihre Zeit des Lebens", zitierte Dr. Hermann Körner den vorangegangenen Song "Time of your life", gespielt von der Lehrer-Band mit Martin Betz, Toni Vogl und Hans Gebhard. In seiner Ansprache dankte der stellvertretende Berufsschulleiter allen Unterstützern und Förderern, insbesondere aber den Eltern der Absolventen, die "heute in Rekordzahl erschienen sind", wie Körner vorrechnete. "Sie sind sicher sehr froh und stolz", wandte er sich den Angehörigen und Absolventen zu. Körner aber gestand: "Ich hatte ein Problem, die rechten Worte zu finden. Lange Zeit blieben die Blätter, die meine Rede enthalten sollten, weiß und unbeschrieben", gestand er.
Dass ihm die Ansprache dennoch sehr gut gelang, war seiner Gattin zu verdanken, die ihm den Rat gab, das beginnende Berufsleben mit einer Wanderung zu vergleichen. "Was man dazu braucht habe ich mitgebracht", deutete er auf den bereitliegenden Rucksack, den er nach und nach auffüllte, auch ein Fläschchen Zoiglbier packte er ein. Als letztes ergriff er einen Grashalm. Das sei der bedeutungsvollste Proviant, kommentierte er. "Der Halm steht für Demut. Er neigt sich geduldig im Wind. Er gedeiht sogar auf kargem Boden."
Körner fasste zusammen: "Wir leben in einer Welt prallgefüllter Getreidefelder." Nichts von alledem sei selbstverständlich. "Erinnern Sie sich stets an den Grashalm", packte Körner seinen Rucksack fertig und begab sich auf die symbolische Wanderschaft hinein ins Leben.
Die Grüße des Landkreises überbrachte stellvertretender Landrat Günther Kopp. "Die Bildungseinrichtung ist etwas Besonderes." In seiner Rede unterstrich er die Bedeutung der EDV-Schulen als größte Fachschule dieser Art in Nordbayern. "Heute dürfen sie den verdienten Lohn entgegen nehmen", merkte er an. "Mit Fleiß, Ausdauer und der dafür notwendigen Strebsamkeit haben sie ihr Ziel erreicht. Die Zeugnisse öffnen Türen", fuhr Kopp fort. Die Chancen seien besser denn je. Kopp wusste: "Die Technik forciert die Gestaltung unserer Zeit." Er empfahl den erworbenen "Meilenstein" Fachwissen zu nutzen. "Gehen sie mit offenen Augen durch die Welt."
Daten als das neue Gold
"Mit dem Abschlusszeugnis haben sie den Schlüssel für einen neuen Lebensabschnitt in der Hand", fügte zweiter Bürgermeister Fritz Holm hinzu. "Der Zuspruch ist ungebrochen", bilanzierte er zudem auch den Ruf der Lehranstalt. "Wir werden uns auch weiterhin dafür einsetzen", versprach er im Namen des Marktes.
Daten seien das "Gold" des 21. Jahrhunderts, erklärte Alois Hösl, stellvertretende Vorsitzende des Berufsschulbeirates. "Sie haben sich richtig entschieden", lenkte Hösl den Blick auf die fachliche Ausbildung. Ausbildungsleiter Detlef Sachs, als Vertreter der Fachfirmen, verwies auf das "Tagesthema" Digitalisierung. "Denken sie aber auch an ihre Verantwortung", mahnte der Ausbildungsleiter der Selber IT Firma Vishay im Bezug auf den Datenschutz. Aus dem "Nähkästchen Schulleben" erzählte Stephan Rippert in seiner Eigenschaft als Personalratssprecher. Das abschließende Wort aber hatten Michael Bauernfeind und Timo Wege. "Bildet euch weiter", legten sie ihren Mitschülern ans Herz.
Ein besonderer Höhepunkt - neben der Zeugnis- und Preisübergabe - ist die Überreichung des mit jeweils 1000 Euro dotierten IGZ Förderpreises an Fachschüler mit herausragenden Leistungen. Zudem überreichte Petra Zimmermann im Namen der Geschäftsleitung an den Förderverein auch einen Spendenscheck in Höhe von 5000 Euro.
Zimmermann unterstrich in ihrer Rede das Ansehen der Wiesauer Bildungsanstalt. "Trotz der Verstaatlichung bleibt das Profil der Schule auch weiterhin eindeutig nach außen sichtbar", merkte die Falkenbergerin an. Die Rahmenbedingungen in der IT-Branche, insbesondere bei IGZ, seien sehr gut, stellte sie fest. Gerne unterstütze die IGZ auch weiterhin die Arbeit der Fachschulen.
Auszeichnungen
Zu den besonderen Höhepunkten der Abschlussfeier gehört zweifelsohne die Überreichung der Preise für besonders gute Leistungen:
Staatspreise erhielten: Andreas Popel, Sebastian Kies, Tobias Koller und Johanna Donenko.
Landkreispreise bekamen: Tobias Koller und Theresia Kroher.
Über den Meisterpreis freuten sich: Heiko Böhnke, Theresia Kroher, Daniel Hemmerich und Michael Höcht
Anerkennungsurkunden erhielten: Michael Klier, Christopher Szeri, Ronald Schönig von der Projektgruppe "Stellenbörse".
Der IGZ Förderpreis wurde vergeben an: Sebastian Kies, Johanna Donenko, Markus Jedzeck und Heiko Böhnke.
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