Der für alle "kostenlose Neujahrsempfang" in Wiesau, wie Bürgermeister Toni Dutz den Abend im Rathaus bezeichnete, wurde 1978 ins Leben gerufen und ist traditionell (einen Tag vor Dreikönig – bis auf zwei Unterbrechungen in den Corona-Jahren) der Einstieg ins neue Jahr in der Marktgemeinde Wiesau. „Morgen schlagen wir die sechste noch leere Seite eines Buches mit insgesamt 366 Seiten auf. Machen wir ein gutes Buch daraus“, empfahl das Marktoberhaupt. Für Toni Dutz war der 44. Neujahrsempfang auch ein Anlass, wie er in seiner Ansprache betonte, "dankbar zu sein für jeden Glücksmoment“, aber auch „für jede Enttäuschung“. Denn – so der Bürgermeister der Marktgemeinde Wiesau – jede Erfahrung sei ein Lehrmeister. „Das alte Jahr verabschiedet sich, ein neues Jahr kommt.“ In seiner im Vergleich zum Vorjahr deutlich kürzeren Ansprache zitierte das Gemeindeoberhaupt Johann Wolfgang von Goethe: „Jeder kehre vor seiner Haustür, und die Welt ist sauber.“ Seinen Blick in die vielen Gesichter kommentierte Dutz mit der Feststellung: „Ich freue mich, Sie alle gesund und munter vor mir zu sehen.“
Im Verlauf seiner Rede versprach Toni Dutz, dass er als „Gestalter vor Ort“ stets auch versuchen werde, Optimismus zu verbreiten, um „Energien für sinnvolle und notwendige Projekte“ freizusetzen. Für all diese Herausforderungen habe man in Wiesau ein „Bündel geschnürt“, um es „Schritt für Schritt“ umzusetzen. „Bei ausgewählten Projekten profitieren wir auch von der interkommunalen Zusammenarbeit und von der Vernetzung mit unseren Nachbargemeinden.“ Toni Dutz verwies hier auch auf das Mittelzentrum Wiesau-Mitterteich.
Anpacken statt kritisieren
Die “Vertrauenskrise in der Politik“ betrachtete das Marktoberhaupt "mit großer Sorge“. Der Entwicklung müsse man mit „vertrauensbildenden Maßnahmen“ entgegensteuern. Man sollte sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren, anstelle „sich in Bagatellen zu verlieren und aufzureiben“. In diesem Zusammenhang zitierte er erneut Goethe: „Es fällt dem Menschen mehr auf, was ihm fehlt, als das, was er besitzt.“ Dutz ergänzte: „Ich frage mich manchmal, was die Menschen motiviert, an nichts und niemandem ein gutes Haar zu lassen.“ Einen wertvollen Beitrag im Leben der Gemeinde würden die ehrenamtlichen Kräfte leisten, lenkte Toni Dutz den Blick auf die an diesem Abend noch bevorstehende Ehrung der "Menschen des Jahres". "Ohne sie würde, wie in fast allen Gemeinden, vieles nicht funktionieren oder könnte", so meinte das Marktoberhaupt, "gar nicht erst angeboten werden.“
Mit Liebe und Vertrauen
„Wie gehen wir in das neue Jahr?“, fragte Pfarrer Markus Nees. Der katholische Geistliche empfahl dies mit Vertrauen zu tun. Denn ohne Vertrauen ginge es nicht. Nees ergänzte: „Ich wünsche uns für das neue Jahr, dass wir es mit Freude und Zuversicht angehen.“ Wichtig sei auch die Hilfsbereitschaft, fügte der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinschaft, Andreas Kraft, hinzu. „Macht alles, was ihr tut, mit Liebe“, zitierte er aus dem Korintherbrief des heiligen Paulus. „Wenn man den anderen im Blick hat, dann wird es auch ein gutes Jahr“, schloss der auch für Wiesau tätige Pfarrer aus Mitterteich.
Blumenschmuck-Wettbewerb
Mit Urkunden und Preisen ausgezeichnet wurden die Erstplatzierten des Blumenschmuck-Wettbewerbs. In der Kategorie „Siedlungshäuser“ bekam Conny Mois vom Tannweg die Note „hervorragend“ und Monika Konrad (Schönfelder Straße) ein „sehr gut“. Mit „hervorragend“ wurden das Bauernhaus von Gabi Eichenseher in Mühlhof und mit „sehr gut“ das bäuerliche Anwesen der Schönhaiderin Monika Meißner bewertet. Den Kreis der Juroren bildeten die Vertreter aus der Gemeindeverwaltung, Birgit Sailer, Sabine Saller und Toni Dutz, ferner Karl-Heinz Meier und Heinrich Weber (Siedlergemeinschaft Wiesau). Zudem waren im Gremium vertreten: Bettina Braun und Bernhard Stingl (Siedlergemeinschaft Fichtenschacht-Schönhaid) und zwei Mitglieder aus den Reihen des Obst- und Gartenbauvereins in Wiesau: Martina und Josef Fröhler.
Dank an Vorbilder
„Ihr alle ward großartig“, lenkte der Bürgermeister schließlich den Blick auf die „Menschen des Jahres“. "Ehrenamtliches Engagement ist in unserer Zeit nicht mehr selbstverständlich. Umso erfreulicher ist es, dass es in Wiesau Vorbilder gibt." Gewürdigt werden bei den Neujahrsempfängen, und das seit vielen Jahren, nämlich auch Frauen und Männer, die „im vergangenen Jahr besonders aufgefallen sind“. Die Gesellschaft brauche Gemeinsinn, unterstrich das Gemeindeoberhaupt. „Wir Menschen sind aufeinander angewiesen.“ Bürgerschaftliches Engagement mache Wiesau nicht nur menschlicher, sondern auch leistungsfähiger.
Nik Landstorfer
Der Polizeibeamte aus Wiesau schritt am Bürgerfestsamstag, 9. Juli 2023, ein. Gegen 2.50 Uhr bedrohte ein Mann einige der noch Feiernden mit mehreren Küchenmessern. Dabei verletzte sich der Angreifer. Dank Landstorfers Einschreiten kam von den Angegriffenen niemand zu Schaden, war zu hören.
Dieter Höfer
Träger des Feuerwehrehrenzeichens in Gold, viele weitere Ehrungen und Ehrenämter bei der Feuerwehr. Unter anderem war er viele Jahre Kreisbrandmeister und Ausbilder im Jugendbereich. Höfer gilt als Unterstützer der Feuerwehr Wiesau in vielen Belangen.
Andrea Lauton und Bernhard Siller
Andrea Lauton und Bernhard Siller führen seit Ende 1999 den Kiosk an der Kipp, am Freizeitgelände Waldseen bei Schönhaid.
Erich Trottmann
Gilt als Seele und Mentor beim Gesangverein Schönhaid. Trottmann ist dort seit 1957 Mitglied und seit 1970 im Vorstand tätig. Am Dreikönigstag 2024 übergab er das Vorsitzendenamt, das er 37 Jahre inne hatte, an seinen Nachfolger Martin Worf.
Hermine Schuller
Seit vier Jahrzehnten Schatzmeisterin der Frauen-Union Wiesau.
Evi Dutz
Seit drei Jahrzehnten Schriftführerin der Frauen-Union Wiesau.
Cornelia Klarner
Wegen ihrer vielseitigen Arbeit ist sie beim BRK Wiesau eine wertvolle Stütze. Klarner ist stellvertretende Leiterin der „sozialen Aufgaben“ und war während der Coronapandemie federführend bei der Organisation der Teststation tätig. Zudem ist sie Mitglied im Haushaltsausschuss beim BRK auf Kreisebene.
Kathrin Ruhland
Mit ihren siebenjährigen Jugend-Rotkreuz-Bambini wurde Ruhland Siegerin beim BRK-Kreiswettbewerb im Frühjahr in Erbendorf.
Markus Pappenberger
Mitglied der Spielvereinigung Wiesau. Nach dem Rücktritt des damaligen Trainers der Ersten Herrenmannschaft übernahm er spontan dessen Aufgaben (befristet aber nur bis zum Winter 2023). Derzeit betreut er die Jugend und ist nach Angaben der Spielvereinigung "immer bestrebt, den Verein voranzutreiben“.
Uschi und Rudi Fichtner
Das Ehepaar aus Fuchsmühl ist seit Jahren für die Finanzen der Spielvereinigung Wiesau zuständig und kümmere sich – so die Spielvereinigung – „um alles und auch außen herum“.
Alfred Klarner
Leitete zwölf Jahre lang die Spielvereinigung Wiesau. Für seine Verdienste wurde er vom Verein, den er „wieder zum Leben gebracht hat" (so die SpVgg), zum Ehrenvorsitzenden und seitens der Gemeinde zum "Menschen des Jahres" ernannt.
Nicole Fröhlich
Gründungsmitglied der Tanzgruppe „Temptation“ beim Turnerbund Jahn Wiesau. Fröhlich habe dem TB „ein positives Bild“ verliehen.
Richarda Baum
Viele Erfolge in der Leichtathletik. Aufgrund ihrer Leistungen wurde sie 2023 zum dritten Mal in Folge in den Nachwuchskader des Bayerischen Leichtathletikverbandes berufen.
Simon Maurer
Bayerischer Meister im Inliner-Halbmarathon Junioren (Herren). Vielfacher Bayerischer Meister, viele Plätze in unterschiedlichen Disziplinen unter den ersten 10 in der Rangliste.
Sven Seidel
Seine Erfolge begannen als Jugendlicher im Kartsport. 2010 erfolgte der Umstieg in den Automobilbereich. Eine beeindruckende Bilanz konnte er 2023 vorweisen: Bei 16 Veranstaltungen wurde er 12-facher Klassen- und Gesamtsieger.
Manfred Keller
Manfred Keller kann auf eine 50-jährige aktive und erfolgreiche Zeit im Motorsport zurückblicken. Mit seinem Opel-Kadett (Baujahr 1977) sorgt Keller bei historischen Veranstaltungen immer wieder für beachtliche Ergebnisse.
Horst Seidel
Der Großvater von Sven Seidel prägte den Motorsport in der Region. Seidel nahm an 400 Slaloms und 100 Rallyes teil. Von 1978 bis 1988 war er auch Sportleiter beim MSC und gilt als "Vater" des Kartsports in Wiesau. Für seine Verdienste wurde er mit dem Ehrenamtspreis des BLSV-Bezirks Oberpfalz geehrt. Zudem wurden ihm der BMV-Löwe und die Ehrennadel in Gold vom Bayerischen Motorsportverband verliehen.
Georg Bächer
Mitglied des Schützenvereins Fortuna Schönhaid seit 1997. Bächer wurde im vorigen Jahr Bayerischer Meister in der Disziplin Luftpistole Auflage. Damit qualifizierte er sich auch für die Deutschen Meisterschaften in Hannover. Unter 60 Teilnehmern sicherte sich Bächer einen Platz im Mittelfeld
Hubert Konz
Der Triebendorfer wurde im Rahmen der Titelverleihung „Menschen des Jahres“ mit einer Urkunde und einem Buchgeschenk für sein 18 Jahre langes Wirken als Marktrat der CSU geehrt.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.