Wiesau
25.03.2021 - 15:04 Uhr

Fastenprediger Manfred Strigl: Die Sehnsucht nach Normalität ist groß

Der Direktor der Begegnungsstätte Johannisthal, Manfred Strigl, beschäftigte sich in seiner Fastenpredigt in Wiesau mit dem Thema „Zurück zur Normalität“.

Pfarrer Manfred Strigl widmete sich in seiner Fastenpredigt dem Thema Normalität. Bild: wro
Pfarrer Manfred Strigl widmete sich in seiner Fastenpredigt dem Thema Normalität.

Dazu eingeladen hatte die Pfarrei Sankt Michael am fünften Fastensonntag. „Normalität, aber mit einem deutlichen Fragezeichen dahinter“, sagte Pfarrer Manfred Strigl mit Blick auf die Inhalte seiner folgenden Predigt. Ausdrücklich unterstrich der Geistliche, dass es ihm eine Freude sei, wieder einmal in Wiesau sprechen zu dürfen.

Feste feiern

„Neben dem Wunsch, gesund zu bleiben und gesund zu sein, ist doch der aktuelle Wunsch aller vorhanden, dass wir wieder zur Normalität zurückkehren können“, warf der Prediger an anderer Stelle einen Blick auf die aktuelle Corona-Lage. Normalität bedeute nicht nur, ohne Masken unterwegs zu sein. „Normalität bedeutet auch, Feste feiern zu können.“ Man sehne sich auch nach Kultur, nach Biergärten. Strigl weiter: „Urlaub machen, ohne zu befürchten, in Quarantäne gehen zu müssen.“

Beim Ausblick auf das bevorstehende Osterfest und wie man die Auferstehung des Herren wohl heuer feiern könne, setzte Strigl ebenfalls ein großes Fragezeichen. Offen ließ er auch die Frage nach dem gemeinsamen Singen, nach Wallfahrten und Pfarrfesten. „Was die Zukunft bringt, wissen wir nicht." Die Sehnsucht nach Normalität sei groß, fasste Strigl zusammen.

Gewohnt humorvoll

Im weiteren Verlauf seiner Predigt spannte Pfarrer Manfred Strigl den Bogen zur Normalität im Christentum. „Darüber gibt es viel zu erzählen.“ Strigl, gewohnt humorvoll, schob nach: „Keine Angst, ich werde es nicht tun. Ich fasse mich kurz." Das wohl Wichtigste seien – so der Direktor der Begegnungsstätte Johannisthal – die Liebe Gottes, die Nächstenliebe und die Liebe der Menschen zum Schöpfer. „Selbst in unnormalen Zeiten bleibt Gott normal.“ Als „normal“ betrachtete der Geistliche auch das Befolgen der Zehn Gebote und den „Blick in die Regeln im Katechismus“.

Strigl kam dann wieder auf den Lockdown zu sprechen und bezeichnete ihn als eine „große Herausforderung für alle“. Begegnungen seien nur eingeschränkt möglich. „Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir auch in diesen Zeiten von Gott geliebt werden“, betonte der Pfarrer aus Johannisthal, der in vielen seiner Sätze die Liebe in den Mittelpunkt rückte. „Das erhoffte 'Zurück zur Normalität im Alltag' – wir sind hier realistisch – wird wohl noch lange auf sich warten lassen.“ Pfarrer Manfred Strigl mutmaßte: „Wir werden noch lange mit dem Virus leben müssen.“

„Danke für eure Treue“

Am Ende der Fastenpredigt sagte Josef Stock von der katholischen Pfarrei Sankt Michael: „Manfred Strigl hat seinem guten Ruf als Prediger alle Ehre gemacht.“ Stocks Dank galt auch den zahlreichen Gläubigen, die wegen der coronabedingten Auflagen mit Maske und mit großem Abstand zueinander die Predigt in der Pfarrkirche verfolgten: „Danke für eure Treue zu den Fastenpredigten in Wiesau.“

Hingewiesen hat Josef Stock auch auf einen Termin, der ihm besonders am Herzen liegt: Am 26. März findet um 19 Uhr in der Pfarrkirche Sankt Michael ein „Abend der Barmherzigkeit“ statt.

 
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