Den Beschluss dafür hatte der Marktrat einstimmig am 28. Januar gefasst. Der Einladung ins Rathaus zum Festakt folgten auch die bereits ausgezeichneten Träger der Bürgermedaillen. Dutz begrüßte sie als "Goldkinder" und "Silberlinge". Zudem freute sich Dutz über die Anwesenheit der "wichtigsten Person", Holms Ehefrau Christa.
Dutz erinnerte an die mit Holm jahrzehntelange gepflegte und sehr enge Freundschaft. "Fritz Holm stand immer solidarisch an meiner Seite." Anklingen ließ Dutz den Humor und das künstlerische Talent des 72-jährigen langjährigen Weggefährten Friedrich Holm. "So hat mich noch keiner genannt", bekannte der Angesprochene, der von allen nur "Fritz" gerufen wird.
Zu einem "Markenzeichen" Holms wurde das Motiv der Kreuzbergkirche, die in Öl oder Aquarell rund 400 Mal Schützenscheiben oder Leinwände ziert. Regelmäßig trat Holm mit seinen Werken bei Ausstellungen auch an die Öffentlichkeit. "Du warst mehr ein Beichtvater als "nur" ein fachlich fundierter Bankberater", so Dutz über den geschätzten Ansprechpartner in der früheren Schmidt-Bank.
Kirchliches Engagement
Zudem schätze man Holm als Freund, auch als treues und aktives Mitglied vieler Vereine und - so Dutz - "nicht zuletzt unserer CSU". Zudem sei er kirchlich engagiert, erinnerte Dutz an Holms langjährigen Dienst als Kommunionhelfer und Lektor. "Damals durfte man ihn noch Vorsitzenden nennen", schob der Bürgermeister mit Blick auf dessen Zeit als Pfarrgemeinderatssprecher augenzwinkernd nach. Dutz unterstrich die Verdienste Holms in der Kommunalpolitik und als stellvertretender Bürgermeister seit 2002. "Nicht ohne Grund treten wir oft zu zweit auf", fasste Dutz seine Laudatio zusammen.
Dutz bezeichnete den Geehrten als einen, der "mit viel Freude im Leben steht". Glückwünsche erreichten Holm auch von Georg Wurzer (SPD), Michael Dutz (CSU) und Thomas Streber (Freie Wähler) im Namen der Fraktionen. Fritz Holm dankte für die hohe Auszeichnung, sah sie aber auch als Zeichen der generellen Anerkennung für viele ehrenamtliche Personen, mit denen er zusammenarbeiten durfte.
Verantwortung übernehmen
Gesundheitliche Gründe hätten ihn bewogen, von der Kommunalpolitik zurückzutreten. Außerdem wolle Holm jüngeren Leuten die Gelegenheit geben, sich zu bewerben und sich für die Gemeinde einzusetzen. "Es gäbe viele Geschichten zu erzählen, aber das würde zu weit führen", fasste er seine Rückschau auf die vergangenen Jahre zusammen. Holm mahnte an anderer Stelle, Traditionen zu bewahren und kulturelle Werte zu pflegen. "Weder Theorie noch ausgefeilte Konzepte entscheiden über die Zukunft unserer Gemeinden." Mehr sei es die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung für sich selbst und andere."
Holm sprach von einer "insgesamt schönen Zeit", die er nicht missen möchte. Der Geehrte bedankte sich bei allen mit denen er zusammenarbeitete sowie bei seiner Familie. "Sie stand immer hinter mir, um das alles möglich zu machen."
Viele öffentliche Ämter und Aufgaben
Fritz Holm stammt aus Mitterteich, wo er 1947 zur Welt kam. Von 1963 bis 2002 war der Bankkaufmann als Privatkundenberater in der Schmidt-Bank-Filiale tätig. 1975 heiratete er Christa Zrenner und zog danach nach Wiesau. Der Vater zweier Töchter und eines Sohnes und Großvater zweier Enkelkinder widmet sich in seiner Freizeit neben der Kommunalpolitik auch dem Freizeitsport, Radfahren und der Malerei. "Ich bin in mehr als 20 Vereinen oder Institutionen Mitglied", ließ er in seiner Ansprache anklingen und verriet, dass er früher auch Fußball gespielt hat. Das langjährige Mitglied des CSU-Ortsverbandes war dort auch Geschäftsführer und Schriftführer.
Von 1978 bis 2002 brachte er sich auch im Pfarrgemeinderat ein, 17 Jahre als Vorsitzender. In seine Amtszeit fielen die Weihe der "Sankt-Anna-Glocke", zwei Primizen und 13 Diakonweihen. 13 Jahre lang war der Wiesauer auch in der Kirchenverwaltung tätig. 2011 wurde ihm der Posten des Vorstandsvorsitzenden im Bauverein Wiesau übertragen. "In den nächsten Jahren wollen wir die Häuser wieder auf Vordermann bringen." 1990 wurde Fritz Holm Marktrat. Das Amt des Zweiten Bürgermeisters wurde ihm 2002 übertragen. Als organisatorischer Leiter kümmerte er sich zehn Jahre lang um die Bürgerfeste seiner Marktgemeinde.
Sechs Jahre gehörte Holm dem Kreistag an. Ein Jahrzehnt lang war er zudem Schöffe beim Amtsgericht Tirschenreuth und Weiden. "Bereits am Anfang meiner Arbeit an den Gerichten wurde ich mit zwei Befangenheitsanträgen konfrontiert." Angeklagt waren zwei Wiesauer, informierte Holm und ergänzte: "Auch das habe ich überstanden."
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