Wiesau
18.11.2018 - 15:02 Uhr

Grüne Männchen im Marktrat

Schon den ganzen Abend über sorgt ein leuchtend grünes Kunststoffmännchen für Aufmerksamkeit bei der Marktratssitzung. Damit werde sich Franz Dürrschmidt am Schluss der Marktratssitzung befassen, macht es Bürgermeister Toni Dutz spannend.

Franz Dürrschmidt warb für die Anschaffung der grünen Männchen. Bürgermeister Toni Dutz (links) unterstützte den Antrag, den Geschäftsleiter Thomas Weiß (2. von rechts) sogleich zu Protokoll brachte. Bild: wro
Franz Dürrschmidt warb für die Anschaffung der grünen Männchen. Bürgermeister Toni Dutz (links) unterstützte den Antrag, den Geschäftsleiter Thomas Weiß (2. von rechts) sogleich zu Protokoll brachte.

Während einer Autofahrt hatte Dürrschmidt (Freie Wähler) zufällig ein grünes Männchen entdeckt. "Es sorgt für mehr Sicherheit", kommentierte er das auffallende Mitbringsel, das einem grünen Ampelmännchen ähnelt, jedoch mit bedrucktem Wimpel in der Hand. Dafür geeignete Standorte wären die Schule, Kindergärten, Spielplätze oder andere neuralgische Punkte, schlug der FW-Marktrat zusammenfassend vor.

Dürrschmidt warb für eine Anschaffung der Figuren, von denen er eines als anschauliches Muster in der Mitte des Sitzungssaales aufgebaut hatte. Bereits vor dem Treffen hatte er sich auch über den Anschaffungspreis kundig gemacht: "Zehn dieser reflektierenden Fähnchenträger kosten rund 400 Euro", rechnete er vor. "Die Sicherheit unserer Kinder ist uns wichtig", klinkte sich der Bürgermeister unterstützend ein. "Wir sollten unbürokratisch handeln", merkte Dutz mit Blick auf die jüngsten Gemeindebürger an. Wie Dürrschmidt empfahl auch er den Erwerb und fügte hinzu: "Der Gemeindehaushalt kann den Betrag durchaus verkraften."

Im Verlauf der Sitzung wurde Michael Dutz (CSU) als weiteres Mitglied in den Grundschulbeirat gewählt. Einstimmig wurde SPD-Marktrat Alfred Klarner zu dessen Stellvertreter bestimmt. Bürgermeister Toni Dutz sprach von einer Formalie, die notwendig wurde, weil die Schülerzahl gestiegen sei.

Gegenstand der Gemeinderatssitzung war auch der kaufmännische Jahresabschluss der kommunalen Wasser- und Wärmeversorgung, den der Gemeindekämmerer auf die Tagesordnung setzen ließ. 2017 ergibt sich laut Bilanz ein Jahresverlust von insgesamt 175,34 Euro (Gewinn Wasserversorgung: 10 754,32 Euro, Verlust Wärmeversorgung 10 929,66 Euro). Der Jahresabschluss wurde von Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband erstellt. In der Bilanz ist seit 1990 auch das Wärmenetz am Marktplatz als Versorgungsbetrieb aufgenommen, informierte Bürgermeister Dutz.

Die deutliche Ergebnisverbesserung bei der Wärmeversorgung (Fehlbetrag 2016: 11 653 Euro - Gewinn 2017: 10 754 Euro) habe zwei Ursachen: "Die betrieblichen Aufwendungen sind rückläufig." Gestiegen seien die Erlöse aus dem Wasserverkauf, ergänzte Dutz. "Der Beschluss ist aus steuerlichen Gründen notwendig", merkte er an. Die Genehmigung erfolgte einstimmig.

Hintergrund:

Vor wenigen Monaten hat Marktrat Helmut Oppl (CSU) das Amt des gemeindlichen Feuerwehrbeauftragten übernommen. Zudem ist er auch Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Schönhaid-Leugas. „In der Kreisstadt wird ein großes Feuerwehrhaus errichtet. Für eine Atemschutzstrecke jedoch war kein Platz“, bedauerte Oppl in der Sitzung. Grund für seine Kritik war die zentrale Befüllung der Sauerstoffflaschen für die Atemschutzgeräteträger aus dem Landkreis Tirschenreuth in Neuhaus.

Mit dem Modus sei man nicht zufrieden, äußerte er sich kritisch über den dafür erforderlichen Arbeits- und Zeitaufwand. „Wir plädierten für die Lösung Tirschenreuth“, blickte er auf die damaligen Gespräche zurück. „Der Vorschlag wurde aber abgelehnt.“ Zudem erinnerte er an einen vor einiger Zeit geschlossenen Alternativ-Vertrag zur Befüllung der Flaschen mit der Feuerwehr Marktredwitz. „Besteht der noch, oder wurde er aufgekündigt?“ Oppls Fragen konnten weder Bürgermeister Toni Dutz noch Geschäftsführer Thomas Weiß mit Sicherheit beantworten. „Wir werden die Verträge prüfen“, versprach Dutz. „Wenn wir die Flaschen so befüllt bekommen, wie wir es wünschen, dann können wir uns auch mit Neuhaus abfinden“, erwiderte Oppl im Hinblick auf die empfohlene Benützung der gemeinsamen Atemschutzstrecke.

 
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