Seit 2017 darf sich die von Rektorin Inge Dick geleitete Grundschule Wiesau Miniphänomenta-Schule nennen. Den Titel muss man sich alle zwei Jahre im Rahmen einer Rezertifizierung erarbeiten, oder wie Inge Dick es nennt: „erforschen“.
Begonnen hatte alles vor eineinhalb Jahrzehnten mit einem Brief an den damaligen Rektor Adalbert Busl. Darin erwähnt wurden Versuchsstationen, mit denen die Grundschüler forschen dürfen. Busl zeigte Interesse. Nach nur wenigen Tagen kam schon die amtliche Zusage. Busl folgte danach einer Einladung nach Herrsching am Ammersee. „Beim Lehrgang habe ich aber festgestellt, dass die Stationen erst gebaut werden müssen.“ Ausgestattet mit Werkzeugkoffern und Bauanleitungen machten sich die Kursteilnehmer an die Arbeit. Die Resultate holte sich Adalbert Busl nach Wiesau. In Abstimmung mit dem Elternbeitrat und in Kooperation mit dem Beruflichen Schulzentrum Wiesau wurden weitere Stationen nachgebaut. 2017 folgte die erfolgreiche Zertifizierung als damals zweite Miniphänomenta-Schule in Bayern. Den Titel tragen derzeit neben Wiesau weitere 13 Schulen im Freistaat. Nun gab es wieder eine Rezertifizierung.
Aktiv und kreativ
„Wir haben es erneut geschafft“, freute sich Inge Dick beim Festakt mit Ehrengästen, darunter auch Schulamtsdirektor Armin Engel, Miniphänomenta-Botschafterin Eva Hinterhuber, Bürgermeister Toni Dutz und Rektor a.D. Adalbert Busl. „Wir wurden vom Gedanken beflügelt, das Aushängeschild Miniphänomenta auf keinen Fall zu gefährden“, so Dick. Man wurde aktiv und kreativ. Im Homeschooling experimentierten die Schüler nach Anleitung zu Hause. Online wurden die Stationen vorgeführt. „Homeschooling mal ganz anders“, beschrieb Inge Dick das Beobachten und Finden von Erklärungen. „Aus interessanten Stationen wurden Spielzeuge, mit denen wir auch die Grundschulen in Falkenberg und Friedenfels bereichern können“, erklärte Dick.
Ständige Dokumentation
Den Bau der neu geplanten drei Stationen (Klopfophon, Farbfilter und Druckstrahlen) übernahmen Hausmeister Charly Kohl und „Allroundtalent“ (und Ehemann der Rektorin) Carsten Dick. Laufend dokumentiert werden die Experimente und Erkenntnisse in Forschertagebüchern. Für die Instandhaltung der bereits vorhandenen Stationen sei die Lehrkraft der 4b (Wiesau), Patrick Jacobi, zuständig. Der Jury vorgestellt wurden die vorhandenen und neuen Stationen im Rahmen einer Online-Präsentation.
Nachhaltige Förderung
Was in den zurückliegenden zwei Jahren passierte und wie die Kinder für die Naturwissenschaften zukunftsfähig gemacht werden, erklärte ein Video, das beim Festakt vorgestellt wurde. „Ich bin froh, dass die Sache nachhaltig gefördert wird und dass es weitergeht“, fasste Inge Dick zusammen. „Es ist wichtig, dass die Naturwissenschaften motiviert wahrgenommen werden und dass wir die Kinder dafür begeistern können.“
„Auch für die Gemeinde und mich ist das heute ein schöner Tag. Wünschen wir uns, dass das Konzept so lange wie möglich fortgeführt wird“, betonte Bürgermeister Toni Dutz. „Die Zertifizierung macht uns stolz.“
„Wenn es schwierig wird, dann wird es interessant. Dann lohnt es sich, darüber weiter nachzudenken“, zitierte Schulamtsdirektor Armin Engel Albrecht Beutelsbacher, Professor an der Uni Gießen. „Miniphänomenta ist Technik mit Kopf, Herz und Hand erleben.“ Begeistert vom Miteinander in der Schulfamilie Wiesau unterstrich Miniphänomenta-Botschafterin Eva Hinterhuber: "Man merkt, wie viele Leute dahinter stehen."
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