Wiesau
20.10.2023 - 14:29 Uhr

Gundhilde und Ernst Neudert feiern Diamantene Hochzeit

Zu einer Hochzeit gehören oft auch Flitterwochen. Für die Eheleute Gundhilde und Ernst Neudert war es einst gerade mal ein Spaziergang. Jetzt feierten die Wiesauer ihr 60. Ehejubiläum.

Gundhilde und Ernst Neudert (vorne) feierten Diamantene Hochzeit. Es gratulierten Zweiter Bürgermeister und Nachbar Michael Dutz (hinten links) sowie Pfarrer Markus Nees. Bild: wro
Gundhilde und Ernst Neudert (vorne) feierten Diamantene Hochzeit. Es gratulierten Zweiter Bürgermeister und Nachbar Michael Dutz (hinten links) sowie Pfarrer Markus Nees.

Diamantene Hochzeit feierten jetzt Gundhilde und Ernst Neudert. Die Jubilarin, eine geborene Höfer, stammt aus Fuchsmühl, der Jubilar ist gebürtiger Sudetendeutscher. Das Licht der Welt erblickte Ernst Neudert in einem nicht mehr existierenden Dorf bei Elbogen (heute Loket).

"Für uns ist das ist ein Tag wie jeder andere auch", bemerkte Ernst Neudert mit Blick auf den Jubiläums-Hochzeitstag. Denn erst einige Tage danach werde zusammen mit der Familie in einem Gasthof in Fuchsmühl gefeiert. Doch Gundhilde korrigierte: "Nicht ganz." Am Ehrentag habe sie sich nämlich frei genommen. Seit vielen Jahren gehört die Seniorin zum Kreis der Zeitungsausträger von Oberpfalz-Medien. Den "Neuen Tag" verteilt sie von Montag bis Samstag im nördlichen Bereich von Wiesau und auch im Gemeindeteil Triebendorf.

Bevor die beiden auf den Kreuzberg zogen, lebten Gundhilde und Ernst Neudert in der Friedenstraße. Und genau dieser Straßenzug war vor 60 Jahren auch Ziel ihrer ungewöhnlichen und zeitlich recht überschaubaren Hochzeitsreise, wie sie im Gespräch mit Oberpfalz-Medien berichteten. Die Vermählung feierten die Brautleute im ehemaligen Café Hiltner in der Bahnhofstraße. "Alle Autos, sogar das Brautauto, waren, als das Fest zu Ende war, bereits weggefahren", erinnerte sich Ernst Neudert. "Und das war auch der Grund", so erzählte Gundhilde Neudert weiter, "dass wir zu Fuß nach Hause gehen mussten." Und die Hochzeitsreise danach? Auf diese Frage erwiderte das Jubelpaar, dass diese lediglich ein Spaziergang gewesen sei. "Mehr war nicht."

Gundhilde und Ernst Neudert lernten sich in der Wiesauer Marinejugend kennen, die sich regelmäßig in der ehemaligen, heute jedoch ungenutzten Sporthalle in der Bahnhofstraße traf. Ein großes Ereignis war die Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz. Die TV-Live-Übertragungen verfolgte man seinerzeit, weil private TV-Geräte noch rar waren, an einem öffentlichen Ort. Dieser war in Wiesau die Sporthalle. Am 4. Juli 1954 lief dort ab 17 Uhr die Übertragung des Endspiels aus dem Berner Wankdorfstadion. "Drinnen war alles voll, ich bekam keinen Platz mehr. Also musste ich von draußen durch das Fenster zusehen", erinnerte sich der Jubilar. "Und ich war an diesem Tag auch dabei", verriet die Jubilarin.

Zueinander fand das Paar auch durch Gundhildes damalige Anstellung bei der Bäckerei Hautmann an der Wiesauer Hauptstraße. Dort arbeitete die junge Frau als "Mädchen für alles" und daher auch im Laden. Ein Kunde fiel ihr dabei immer ganz besonders auf: Ernst Neudert. Die jungen Leute verliebten sich schließlich und wurden ein Paar. Im Oktober 1963 wurde in Fuchsmühl geheiratet. Gundhilde und Ernst wurden Eltern der Kinder Sabine, Ernst und Alwin, später wurden sie im Lauf der Jahre neunfache Großeltern. "Ab und zu zwickt's halt", erklärte Ernst Neudert mit Blick auf die Gesundheit der beiden. "Weil meine Knochen nicht mehr mitspielen, kann ich beim Turnverein nicht mehr aktiv dabei sein", bedauerte Ehefrau Gundhilde gegenüber Oberpfalz-Medien.

Nachbarschaftliche Grüße zur Diamantenen Hochzeit überbrachte Michael Dutz, der in seiner Eigenschaft als Zweiter Bürgermeister auch im Namen der Marktgemeinde Wiesau gratulierte. Die Glückwünsche der Pfarrei Sankt Michael kamen von Pfarrer Markus Nees. Als Erste hatten Gundhilde und Ernst Neuderts Kinder und Enkel gratuliert.

 
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