Wiesau
13.07.2018 - 16:03 Uhr

Hankerltanz wird aus dem Dornröschenschlaf erweckt

Der Stiftländer Heimatverein ist stolz auf seinen Trachtennachwuchs. Er hält Bräuche lebendig. Aushängeschild ist die Jugendtanzgruppe.

Mit den Werkzeugen der „Hankerler“ wird im Garten fleißig geprobt. Die „schweißtreibende“ Angelegenheit macht aber Spaß. WRO
Mit den Werkzeugen der „Hankerler“ wird im Garten fleißig geprobt. Die „schweißtreibende“ Angelegenheit macht aber Spaß.

Zugegeben, rund läuft die Choreografie, die die Geschwister Sofia und Selina, zusammen mit ihrer Tanz-Kollegin Christina und den anderen Buben und Mädchen derzeit einstudieren, noch nicht so ganz. Immer wieder gibt es Unterbrechungen aufgrund von Pannen und Stolperstellen. Bis zum geplanten Auftritt im Jugendzeltlager, zu dem der Heimatvereinsnachwuchs in wenigen Wochen fahren möchte, soll aber alles perfekt sitzen.

Bei den Vorbereitungen zum Nordgautag sei man auf Max Gareis‘ „Hankerltanz“ aufmerksam geworden, der ihn vor vielen Jahrzehnten geschrieben und danach im Rahmen eines Heimatabends uraufführen lies. „Eine Wiederholung erfolgte später noch einmal beim Maibaumfest am Marktplatz“, blickt Sabine Brabec auf den bereits verstorben Komponisten und Texter zurück. Seitdem schlafen die „Hankerler“ im Schrank. Mitglied Max Gareis hatte viele Lieder verfasst. Die Noten wurden behutsam archiviert, um sie für die nachfolgenden Generationen unvergesslich zu machen.

Zusammen mit Franziska Lang und ihrer Mutter Sylvia betreut Sabine Brabec aktuell die Buben und Mädchen des Stiftländer Heimatvereins. Man sei stolz auf den Nachwuchs, fügt Brabec im Gespräch hinzu. Die Nachwuchsfindung sei ein erklärtes Anliegen im traditionsreichen Brauchtumsverein. „Wir wollen damit das Erbe unserer Gründerväter fortführen und alte Traditionen – Stichwort „Kathrein stellt den Tanz ein – noch mehr als bisher schon geschehen, wachleben lassen.“ Beim Herumkramen im Notenschrank stieß man auf die Noten für Gareis‘ „Hankerltanz“, zudem auch auf die dazugehörigen Werkzeuge, die für die Aufführung benötigt werden und vor vielen Jahren von einem befreundeten Schreiner dafür angefertigt wurden.

Beim Nordgautag konnte man den „Hankerl-Tanz“ leider nicht zeigen, bedauert Brabec dass man aufgrund der Terminfülle ins Festprogramm nicht eingebunden werden konnte. „Daher wollen wir den kostümierten „Hankerltanz“ ins bevorstehende Gauzeltlager der Trachtlerjugend mitnehmen“, verspricht sie ihren Schützlingen die im vereinseigenen Garten währenddessen fleißig Tanzrunden drehen. Bis zum August müssen die insgesamt 5 Tanzpaare fit gemacht werden. Mit den Proben habe man vor einigen Wochen bereits begonnen, informiert die Jugendleiterin. „Wir treffen uns regelmäßig alle 14 Tage zu Tanz und Spiel. Die größeren rühren in den Teigschüsseln, kneten und backen. Wenn die Zeit dafür da ist helfen sie mit beim Binden der Erntekrone oder beim Anfertigen der Maibaumkränze. „Dabei kommt auch die Brauchtumspflege nicht zu kurz, mit der wir die Heranwachsenden nach und nach vertraut machen wollen“, merkt die Triebendorferin mit Nachdruck an. „Die Tracht der Jugend wird immer wieder ergänzt und erweitert“, betont sie an anderer Stelle und merkt an, dass man darüber stolz sei, dass sich die Vorstandschaft für die Anschaffung neuer Kopfbedeckungen für die Trachten-Mädchen ausgesprochen hat.


Ganz perfekt sitzt der „Hankerltanz“ noch nicht, den Max Gareis vor vielen Jahren in Worte und Noten gefasst hat WRO
Ganz perfekt sitzt der „Hankerltanz“ noch nicht, den Max Gareis vor vielen Jahren in Worte und Noten gefasst hat
 
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