„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“: Dieser Spruch, in verschnörkelt alter Schrift auf die Titelseite des neuen Kalenders gedruckt, lässt leicht erahnen, was Thema der folgenden zwölf Blätter sein wird. Der gebürtige Wiesauer Werner Robl, der in Fuchsmühl wohnt, hat sich wieder viel Mühe gemacht. Diesmal hat er seinen Jahreskalender den örtlichen Feuerwehren gewidmet.
Das dürfte vor allem die Feuerwehren Wiesau, Schönhaid-Leugas und Voitenthan freuen, denn sie werden Monat für Monat spannende Geschichten in Bildern aus ihrem Vereinsleben finden. Das habe aber nichts damit zu tun, dass die Feuerwehr Wiesau 2022 den 150. Geburtstag hatte, betont der Herausgeber des Kalendariums. Robl, der seit 2017 auf damaliges Anraten seiner Ehefrau jährlich einen Kalender zusammenstellt, widmet dem übergeordneten Titel "Wiesau im Wandel der Zeit" stets ein neues Thema. Immer sind es historische Fotos, die mit 13 Motiven (mit Deckblatt) aus vergangenen Jahren aus der Marktgemeinde Wiesau erzählen. Historische Abbildungen hat nicht jeder zu Hause. Robl dafür umso mehr. Er ist stolzer Besitzer eines Computerarchives mit über 15.000 alten Fotos. Deshalb, sagt er schmunzelnd, sei es ihm um Themen für die nächsten zehn folgenden Kalender auch nicht bange.
"Der Bahnhof, die Wirtshäuser und die Bauernhöfe waren bisher die Renner", schaut Robl auf erfolgreiche Arbeiten zurück. Die Feuerwehr, gibt er zu, werde nicht jedermanns Geschmack treffen. Dennoch ist Werner Robl zuversichtlich, dass auch das Jahresthema 2023 auf viel Interesse stoßen werde. Zu sehen sind immerhin Abbildungen, die kaum jemand mehr kennt oder bisher gesehen hat. Zum Beispiel ziert das Januar-Blatt 2023 ein Gruppenfoto der Feuerwehrvereinsmitglieder Schönhaid-Leugas aus der Zeit um 1900. Robl hat auch ein Foto eingebaut, das den Großeinsatz der Wiesauer Wehren bei einem Brand in Wiesau im Juni 1916 zeigt. Wie fesch einst die Festdamen waren und mit welchem Aufwand sie sich eingekleidet haben, zeigt ein Foto zur Fahnenweihe 1954 bei der Feuerwehr Voitenthan.
Werner Robl hebt hervor, dass es keinen Kalender mit historischen Fotos geben würde, wäre nicht sein Sohn Michael Robl von Scheuring bei Landsberg am Lech aus mit im Einsatz bei Layout, Technik und Gestaltung. Michael Robl hat unter anderem Grafiken als künstlerische Elemente für den Kalender entworfen. Lachend erzählt Werner Robl, dass er selbst trotz des Themas nie Mitglied einer Feuerwehr gewesen sei. "Nur einen halben Nachmittag lang", fällt ihm dazu eine nette Anekdote aus seinen Jugendjahren ein. Er habe sich für eine Mitgliedschaft bei der Wiesauer Feuerwehr interessiert, musste aber dann zwei Stunden lang Knotenbinden üben. "Dabei wollte ich viel lieber sofort ausrücken und Feuerwehrauto fahren. Ich bin dann nie mehr hingegangen."
Das wieder abwechslungsreich gestaltete Kalendarium 2023 gibt es in einer Auflage von 250 Stück für 8,50 Euro im Fuchsmühler Dorfladen, im Rathaus Wiesau und bei Werner Robl in Fuchsmühl.
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