Mit dem Seelsorger Edmund Prechtl habe man erneut einen geeigneten Referenten gewinnen können, stellte Frauenbundvorsitzende Brigitte Weig ihren Gast vor. Der Saal war voll besetzt. Gekommen waren auch Pfarrer Markus Nees, Pater Charles John und Bürgermeister Toni Dutz. Man war gespannt darauf, was der Seelsorger über das "Gottvertrauen" und die "Gelassenheit" zu erzählen wusste.
Pfarrer Prechtl ist ein Oberpfälzer und redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Der Geistliche pflegt den Dialekt und ließ in dieser sprachlichen Form auch eine Erzählung folgen. Ein Vogel, der sich unglaublich wichtig nimmt, rückte dabei in den Mittelpunkt. Er liegt auf dem Rücken. "Mit den Krallen meint er den Himmel festhalten zu müssen", wusste der Pfarrer: "Sonst fällt der Himmel nämlich herunter." Aufgeschreckt von einem Geräusch lässt der Vogel seine Arbeit für eine Sekunde sein und stellt anschließend fest: "Oh, der Himmel ist oben geblieben." Man dürfe sich nicht immer für so wichtig halten, fasste der Referent die Parabel zusammen. Niemand sei ein "VIP", jahrtausendelang habe die Welt auch ohne uns funktioniert: "Das wird sie auch weiterhin." Prechtl empfahl: "Haben Sie mehr Gottvertrauen!"
Mut zur Gelassenheit
"Die Erfahrungen zeigen, dass uns die Welt eigentlich gar nicht braucht. Wir aber sie", ergänzte der Gast und bat um mehr Gelassenheit und Sorgenfreiheit. "Setzen Sie sich nicht unter Druck." Er empfahl, noch mehr als sonst auch über die Tugenden "Gelassenheit und Gottvertrauen" nachzudenken, auch wenn man vom Alltag überrollt werde. Manche Dinge seien unabwendbar, fügte er hinzu. "Nicht immer ist Gott dabei im Spiel."
Gegenwart wichtig
Pfarrer Prechtl, bekannt als belesener und kurzweiliger Redner, stammt aus der Gemeinde Ebnath. Als Seelsorger wirkt er in Pressath. Seine Anmerkungen zu den unterschiedlichsten Themen begeisterten bereits viele Zuhörer. Mit seinem zweiteiligen Referat fesselte er auch beim Frauenfrühstück in Wiesau. "Nimm dich nicht so wichtig", zitierte er Papst Johannes XIII. "Gelassenheit lädt uns auch ein, sich mehr Zeit zu lassen", fasste er zusammen. Weitere Sinnsprüche folgten: "Man kann sich über vieles ärgern." Man sei dazu aber nicht verpflichtet. Ebenso: "Die wichtigste Stunde ist die Gegenwart."
"Viele gute Heute geben viele gute Morgen", machte Prechtl deutlich. Man müsse die geschenkten Stunden sinnvoll nutzen: "Zeigen Sie Kindern den Regenbogen." Das mehrfarbige Naturwunder bei Sonnenschein nach einem Regen warte nicht auf die Säumigen. KDFB-Vorsitzende Brigitte Weig dankte dem Gast mit einem Geschenk. Mit Blick auf die bevorstehenden Samstags-Arbeiten mahnte Pfarrer Prechtl abschließend, man könne den Wochenendauftakt auch in aller Ruhe fortsetzen. "Die Arbeit läuft Ihnen nicht davon." Wenn doch, sei das auch kein Schaden.
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