„In beeindruckender Weise durften wir Anfang der Woche miterleben, wie die Teile des Pavillons hochgezogen und in den Innenhof gebracht wurden“, beleuchtete Bürgermeister Toni Dutz die weiteren Fortschritte am Schulsportzentrum an der Egerstraße in Wiesau. Mit der Errichtung der Stützen und der Dachkonstruktion erreichte die Sanierung der Anlage einen weiteren Höhepunkt.
Über die Kosten, die der Markt Wiesau für die Innenhof-Ausstattung in die Hand nehmen muss, wollte sich Dutz am Mittwoch nicht äußern. „Warten wir ab, was uns die Handwerker in Rechnung stellen“, winkte er augenzwinkernd ab. Anklingen ließ Toni Dutz aber, dass die Ausstattung durch je einen Zuschuss aus Förderprogrammen des Freistaats Bayern und der Bundesrepublik Deutschland ermöglicht wurde. Der Rathauschef wechselte das Thema: „Jetzt hoffen wir auf die Einweihungsfeier, hoffentlich ohne Corona, im kommenden Mai." Er schob nach: "So, wie es uns von den Handwerkern versprochen wurde.“
Inmitten von Gerüsten, Holzbalken und anderen Bauteilen wurde der wichtige Baufortschritt - soweit es Corona erlaubte - am Mittwoch gebührend gefeiert. Den Richtspruch verfasste Zimmerermeister Richard Schieder (Holzbau Schuller GmbH Wiesau). Die Verse verlasen Firmeninhaber Andreas Schuller und Handwerksmeister Wolfgang Hecht. Nach alter Tradition wurden die leergetrunkenen Sektgläser – damit die Scherben Glück bringen – auf den Boden geworfen.
Boden und Landschaft schonen
In einer kurzen Ansprache beleuchtete Dr. Emil Lehner das im August 2020 begonnene Vorhaben und die Zielvorgaben der Gemeinde. Als für die Bevölkerung von Wiesau wichtige Aspekte bezeichnete der Architekt die „Funktion“ und die „ökologischen Aspekte“, die man in die Planungen eingebunden hat. „In der heutigen Zeit ist die Revitalisierung eines bestehenden Gebäudes einem Neubau vorzuziehen“, unterstrich Lehner. Man müsse vorhandene Bauflächen nutzen, um die Ressourcen Boden und Landschaft zu schonen, fügte er hinzu.
Das erarbeitete Konzept habe auch die Fördergeldgeber überzeugt. „Deshalb erhielten wir die benötigte finanzielle Unterstützung“, unterstrich der Fachberater. Aufgrund wiederverwertbarer Bausubstanz saniere man unter dem Stichwort „graue Energie“ nachhaltig. Die Einbindung von Firmen aus der Umgebung von Wiesau sei ein gutes Beispiel für den regionalen Wirtschaftskreislauf, so Emil Lehner. „Ich wünsche mir eine unfallfreie restliche Bauzeit“, schloss der Architekt aus Weiden.
Sanierung der Zuschauertribüne
„Die Arbeiten sollten nun zügig abgeschlossen werden, damit der Fertigstellungstermin Ende Mai eingehalten werden kann“, betonte Bürgermeister Toni Dutz. Zudem forderte er eine rasche Wiederherstellung des Normalbetriebs für Schulen und Vereine. Gemeinsam mit dem Marktrat werde man sich auch über Parkplatz-Neugestaltung und Sanierung der Zuschauertribüne und der Sportanlagen Gedanken machen müssen. „Ohne Zweifel werden wir noch über eine enorme Geldsumme sprechen“, schob das Gemeindeoberhaupt nach.
Über die Fertigstellung des Pavillons – ein „Meilenstein“ - freute sich auch Architekt Uwe Reil. Die gesamten Sanierungskosten bezifferte er, vorsichtig prognostiziert, auf rund 3,9 bis 4 Millionen Euro. „Ohne Handwerker passiert gar nichts“, merkte Reil an. „Man wächst mit den Aufgaben zusammen“, kommentierte er an anderer Stelle die Herausforderungen bei der Materialbeschaffung, auch deren gestiegene Kosten und die Widrigkeiten wegen Corona. Dank des „Konfliktmanagements“ habe man diese Probleme bislang gut bewältigen können, ergänzte Uwe Reil.
Sanierung des Schulsportzentrums in Wiesau
- Baubeginn im August 2020.
- Bauende geplant am 31. Mai 2022.
- 21 Einzelgewerke wurden vergeben. Viele davon an örtliche Unternehmen. Einige Kleingewerke wie Schließanlage, Zugangstore, Bau-Feinreinigung folgen noch.
- 5 Gewerke sind bereits vollständig abgeschlossen.
- 9 Gewerke stehen kurz vor dem Abschluss.
- Die Hackschnitzelheizung wurde bereits abgenommen. Sie ist seit mehreren Wochen in Betrieb.
- Die Photovoltaikanlage ist seit Ende letzten Jahres in Betrieb.
- Die Einrichtungsgegenstände für die Kabinen (Sitzbänke, etc.) stehen zum Einbau bereit.
- Die aufwendigen Elektroarbeiten (Beleuchtung, Beschallung, Brandschutz, Neuverlegung von Stromleitungen, Erneuerung von Schaltkästen, etc.) stehen kurz vor dem Abschluss.
- Der Schwerpunkt liegt aktuell bei den Arbeiten am Innenpavillon: Einbau von Lichtkuppeln, Schalungsarbeiten, Dacheindeckung.
- Weiterer Schwerpunkt ist die Außenanlage: Entwässerungsarbeiten, Einbau Entwässerungsrinne, Pflasterarbeiten, Neubau eines Verbindungsweges zum neuen Heizhaus.
„In der heutigen Zeit ist die Revitalisierung eines bestehenden Gebäudes einem Neubau vorzuziehen.“
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