Seit Monaten ruht der Sportbetrieb des Kegelvereins "KSV – Die Fidelen" Wiesau. Das wird auch so bleiben. Statt auf Kegelsport will sich der Verein auf die Geselligkeit konzentrieren.
Von der Aufbruchstimmung, die zu Beginn der 2000er Jahre nach der Fusion des „KSV 1953“ und „Die Fidelen“ vor 20 Jahren herrschte, ist nicht mehr viel übrig. Seit Monaten ruht der Sportbetrieb des Kegelvereins, der zuletzt von Wolfgang Reichert geführt wurde. Bereits vor einigen Monaten jedoch bat der Marktredwitzer wegen persönlicher Gründe um seinen Rücktritt. Lange Zeit blieb die Nachfolge offen. Für einen Hoffnungsschimmer sorgte der bisherige Vize-Vorsitzende, Werner Robl. „Wenn sich niemand anderer findet, dann übernehme ich das Amt“, versprach Robl, der dem Verein seit über 40 Jahren die Treue hält.
Dieses Versprechen setzte der 63-jährige Fuchsmühler bei der Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen im "Bayerischen Hof" in Wiesau in die Tat um. Nachdem sich kein anderer Kandidaten für den Posten bewarb, stellte sich Robl zur Wahl und wurde einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Zu seinem Stellvertreter wurde der Schönhaider Willi Bötzl gewählt. Den Posten des Schriftführers übernimmt der Ehrenvorsitzende Franz Höcht. Das Amt des Schatzmeisters behielt Gregor Astashenko, der von Robl Unterstützung erhalten wird. Den Vereinsausschuss bilden Peter Gebel, Franz Sieder, Rudi Zrenner, Hans Brosch und Kurt Koziel. Die Kasse prüft Karl Rössler. Auch wenn sich der Verein umorientieren und sportlich bis auf Weiteres nicht mehr in Erscheinung treten will, wurde vorsorglich Dolores Gebel zur Sportwartin gewählt.
In seinem Bericht wartete Robl mit einigen Fakten auf: Die bis vor einigen Jahren genutzte Sportanlage an der Industriestraße gibt es nicht mehr. Die in den 1960er Jahren gemeinsam erbaute „Heimbahn“ im ehemaligen Gasthaus "Faltenbacher Hof" wurde vor einigen Jahren zurück gebaut. Die Pokale und anderes Vereinseigentum lagerte der Verein an einem anderen Ort ein. Dort, wo einst die Kugeln rollten und Kegel fielen, befindet sich heute ein Biergarten. Um den Sportbetrieb aufrecht zu erhalten, einigten sich die Vereinsmitglieder kurzerhand auf einen Umzug nach Helmbrechts bei Poppenreuth. "Zu den Problemen, gehört - neben der Corona-Pandemie, die den Spielbetrieb massiv beeinflusste - vor allem aber die Personalfrage", betonte der neue Vorsitzende. Viele aktiver Kegler traten Mannschaften eines anderen Vereins in Mitterteich bei. "Ein schmerzhafter Aderlass für den KSV – Die Fidelen", sagte Robl. Zudem leide der Wiesauer Kegelverein unter Nachwuchsproblemen, ergänzte er. Deshalb sei ein Wiedereinstieg in den Sportbetrieb sehr schwierig. Auch deshalb will sich der Verein umorientieren: Statt auf den Kegelsport will sich der Verein auf die Geselligkeit konzentrieren, schlug Robl vor. „Wir bleiben ein Kegelverein, der in verstärktem Maße die Geselligkeit und Freundschaft pflegt." Auch weiterhin werde man aber den Kegelsport im Auge behalten. Angedacht ist bereits eine Weihnachtsfeier, falls es die Pandemie zulässt. „Wir werden uns über das künftige Vereinsleben noch Gedanken machen.“
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