Der Kreisrinderzuchtgenossenschaft (KRZG) im Landkreis Tirschenreuth gehören aktuell 450 Betriebe an. In den Ställen der Mitglieder gibt es 20.556 Kühe. Zum Vergleich: 1972 gab es noch 2799 Betriebe mit Kuhhaltung, die 17.496 Kühe hielten. Auffallend bei der Jahreshauptversammlung der Kreisrinderzuchtgenossenschaft: Der Generationswechsel ist offenbar abgeschlossen. Der Großteil der anwesenden Fleckviehzüchter war unter 40 Jahre alt. Aktuell zählt die Genossenschaft 214 Mitglieder, 9 weniger als vor einem Jahr.
Bei dem Treffen im Gasthaus „Bayerischer Hof“ in Wiesau freute sich der Vorsitzende der KRZG, Harald Püttner aus Redenbach, dass Ely Eibisch, Vizepräsident des Bayerischen Bauernverbandes, Wiesaus Bürgermeister Toni Dutz und Zuchtleiter Dr. Thomas Nibler gekommen waren. Im Anschluss daran gab Thomas Scharnagl einen Einblick in die Finanzen der Genossenschaft; der Vortrag gab keinen Anlass zur Beanstandung. Die Neuwahl des Vorstands unter Leitung von Thomas Nibler verlief problemlos: Gewählt wurden Harald Püttner (Redenbach), Helmut Grillmeier (Pechofen), Thomas Scharnagl (Dippersreuth), Simon Preiß (Masch), Sophie Gmeiner (Höll) und Johannes Zintl (Kleinbüchlberg).
"Hübsch" und "Tiesta"
Die besten Rinderzüchter erhielten Ehrenpreise der Kreisrinderzuchtgenossenschaft Tirschenreuth. Geehrt für die höchste Herdenleistung wurden Berthold Wegmann (Höll), Gerhard Betz (Plößberg) und Kraus GbR (Gründlbach). Berthold Wegmann erhielt auch einen Preis für die höchste Laktationsleistung seiner Kuh „Hübsch“ und die höchste Lebensleistung seiner Kuh „Tiesta“.
Für hohe Lebensleistungen ihrer Kühe wurden auch Reinhold Kappauf (Schafbruck), Kraus GbR (Gründlbach), Thomas Scharnagl (Dippersreuth), Josef Rosner (Kondrau), Konrad Weiß (Zirkenreuth), Johannes Wölfl (Frauenreuth) und Thomas Schlicht (Höll) ausgezeichnet. Das Schild „Kuhprofi“ erhielten Josef Frank (Schwarzenbach), Klaus Grillmeier (Grün), Reinhold Kappauf (Schafbruck), Christian Schuller (Pilmersreuth am Wald) und Thoma-Bäuml Agrar GbR (Pilmersreuth an der Straße).
Bürgermeister Toni Dutz stellte in seinem Grußwort die wichtige und wertvolle Arbeit der Landwirte bei der Erzeugung von Lebensmitteln heraus. „Es geht nichts über einen schönen Sauerbraten", meinte der Wiesauer Rathauschef. Bauernverbands-Vizepräsident Ely Eibisch sah viele Punkte, über die die Landwirte mit den Politikern reden müssen. "Denn nur so können wir etwas erreichen.“ Ferner sprachen Reinhold Witt von der Landwirtschaftsschule sowie Veterinär Dr. Klemens Dötsch.
Über 100.000 Liter Milch
Zuvor ging Zuchtleiter Thomas Nibler sehr detailliert auf die Entwicklung der Milchviehhaltung, die Milchleistungsentwicklung, die Rinderzucht und auf die Vermarktung ein. Die Milchleistungsprüfung müsse stets auch wirtschaftlich sein. Aktuell gebe es in der Oberpfalz 4257 Bullenmütter, 1675 davon gehen in das Zuchtprogramm. Erfreut zeigte er sich, dass es im Landkreis Tirschenreuth 19 Kühe gebe, die schon mehr als 100.000 Liter Milch als Lebensleistung gegeben haben. Zum Vergleich: 2009 schaffte dies nur eine Kuh. Das Tierwohl, schloss Nibler daraus, sei sehr hoch angesiedelt. Denn sonst wäre dies nicht zu schaffen.
Sabine Rudin, Tierärztin beim Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern (LKV), ging in ihrem Referat auf die Tiergesundheit ein und nannte das Angebot „Pro Gesund“: Sechs verschiedene Module (Eutergesundheit, Klauengesundheit, Stoffwechsel, Fruchtbarkeit, Kälbergesundheit und Schlachthofbefund) stünden dem Milchviehhalter zur Verfügung. Ziel sei es, durch das Gesundheitsmonitoring die Tiergesundheit im Stall zu verbessern und auf hohen Niveau zu bewahren. Mit diesem Herdenmanagementprogramm soll das Tierwohl in den Milchviehställen weiter verbessert werden. „Nutzen sie dieses Werkzeug im Rindergesundheitsmanagement“, lautete Rundins Appell.
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