Ein Strauß bunter Luftballons, die in den Himmel flogen, Blumen und Geschenke, freundliche Worte und viele Hände, die es zu schütteln gab: Eine bunte Abschiedsfeier wartete jetzt auf Rektorin Andrea Schiml an der Mittelschule Wiesau.
Nach einem Sektempfang hieß es "Vorhang auf" in der Schulturnhalle, wo Schüler der Ganztagesklassen 5 und 8 Tänze zeigten. Danach folgte der Wechsel in die Mensa, wo Andrea Schiml mit einer Überraschung aufwartete: "Ich bin heute Nacht Oma geworden. Der Bub heißt Anton", verriet die inzwischen vierfache Großmutter.
Sie habe ein unheimlich großes Herz für ihre Schüler, vor allem für die lernschwächeren, sagte Schulamtsdirektorin Martina Puff in ihrer Rede über die scheidende Rektorin. Geduld, Toleranz und Verständnis zeichneten sie aus. "Ihr Herz hängt an der Mittelschule", wusste Puff. Im Namen des Schulamtes und ihres Stellvertreters Armin Engel bedankte sich Puff für die engagierte Arbeit, Solidarität und Verbundenheit. "Stark im Wissen, stark in der Person, stark im Beruf", so Puff über Andrea Schiml.
Ganztag und soziale Projekte
Die Schulamtsdirektorin würdigte, dass unter der Führung Schimls der gebundene Ganztag eingeführt worden sei. Soziale und sportliche Projekte seien unterstützt und begleitet worden. Die Kooperation mit dem Beruflichen Schulzentrum diene als Anhaltspunkt für alle Mittelschulen im Landkreis. "Da steckt so viel Herzblut darin", bemerkte Martina Puff in Bezug auf das Wirken von Andrea Schiml.
Bürgermeister und Schulverbandsvorsitzender Toni Dutz betonte: "Wenn es um die Mittelschule ging, war Andrea Schiml mit Herz und Verstand unterwegs. Danke für alles, was du für Wiesau getan hast." Personalratsvorsitzende Sabine Graser bescheinigte der scheidenden Rektorin: "Du warst eine Lehrkraft mit Herz und Seele. Du warst einfach Mensch."
Konrektorin Cornelia Heller-Trinks erinnerte an eine Formulierung anlässlich der Amtseinführung von Andrea Schiml: "Neue Besen kehren gut." Heller-Trinks ergänzte: "Das war auch bitter nötig." Schiml habe den noch vorhandenen "Charme der 1970er Jahre" hinausgefegt. Die Konrektorin erinnerte an Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Schulgebäude. "Die Neuerungen und der demokratische Führungsstil wurden zu Aushängeschildern unserer Mittelschule in Wiesau", so Heller-Trinks. Daher arbeite man gerne hier. "Für alle sichtbaren und unsichtbaren Spuren danken wir dir", schloss die Sprecherin. "Danke" im Chor sang dann das Lehrerkollegium. Für die gute langjährige Zusammenarbeit mit dem Beruflichen Schulzentrum bedankte sich der stellvertretende Leiter Wolfgang Prebeck.
Nur einmal im Leben
"Eine Rede wie diese hält man in der Regel nur einmal im Leben", meinte Andrea Schiml, die am Ende das Wort ergriff. Eingangs zitierte sie Professor Dr. Wolf Müller-Limmroth: "Der Schulleiter hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit Spitzensportlern und Gehbehinderten bei Nebel durch unwegsames Gelände in nordsüdlicher Richtung zu führen. Und zwar so, dass alle bei bester Laune und möglichst gleichzeitig an drei verschiedenen Zielorten ankommen." Andrea Schiml gestand: "Ich spüre deutlich die Erleichterung, dass dies nunmehr nicht mehr meine Aufgabe sein wird." Eine erfolgreiche Fahrt durch das Schuljahr könne aber nur gelingen, wenn ein Team "zusammenarbeitet und respektvoll und offen miteinander umgeht". Die Pandemie habe gezeigt, wie verletzlich und aufeinander angewiesen man sei. Zurückblickend nannte Schiml einige Ziele, die sie erfolgreich umgesetzt habe: "Alle mit ins Boot nehmen, niemanden außen vor zu lassen."
Mit Dankesworten wandte sich die scheidende Rektorin an ihre langjährigen Unterstützer: "Mit einer Mannschaft, die so zusammenarbeitet, kann das Schiff jede Flaute und jeden Sturm überstehen und seine Passagiere sicher und gut ausgebildet an das Ziel bringen." Humorvoll schob sie nach: "Was ich nicht mehr brauche, sind Nachrichten aus dem Kultusministerium, die möglichst sofort umgesetzt werden sollen." Verzichten könne sie auch auf den zunehmenden Bürokratismus, "der einen manchmal verzweifeln ließ". Abschließend gestand Andrea Schiml: "Zu gehen fällt mir doch nicht so leicht, wie ich dachte."
Zur Person: Andrea Schiml
- Andrea Schiml, geboren am 19. Juni 1957, in Waldsassen, lebt in Kondrau.
- Ausbildung: Besuch der Volksschule in Waldsassen und des Stiftland-Gymnasiums in Tirschenreuth, Lehramtsstudium an der Universität Regensburg.
- Berufliche Stationen: ab 1980 Lehramtsanwärterin an der Hauptschule Waldsassen, 1985 Ernennung zur Lehrerin, ab 2001 stellvertretende Schulleiterin, ab 2002 Konrektorin, Rektorin der Mittelschule Wiesau ab 2008.
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