Das Interesse an der Bürgerversammlung, die in manchen Kommunen nur eine Handvoll Leute anlockt, war sehr groß. "Der Rathaussaal ist zu klein", kommentierte Bürgermeister Toni Dutz das "überwältigende Interesse". Es mussten weitere Stühle herangeschafft und näher zusammengerückt werden.
Seit Wochen hatte Dutz die Werbetrommel gerührt und ein Thema angekündigt, von dem alle betroffen seien. Auf den mit großer Spannung erwarteten Punkt "Aktuelles" mussten die Bürger bis fast zu Schluss warten.
Dutz verriet dann, dass er seit gut einem Jahr mit der Norma in Verbindung stehe. "Die Gespräche zeigten vor einigen Wochen Früchte." Norma habe Interesse am Ankauf des zuletzt als Holzlagerplatz genutzten Gemeindegrundstücks an der Egerstraße. Das Discounter-Unternehmen mit Sitz in Nürnberg wolle sich in Wiesau ansiedeln. Es sei ein Gebäudekomplex mit Drogeriemarkt und Textildiscounter geplant. Dutz: "Das Projekt ist in trockenen Tüchern. Ich werde demnächst mit einem Vertreter der Norma zum Notar gehen."
Dutz erinnerte daran, dass das eigentlich als Festplatz am Sportzentrum gedachte Areal zuletzt brach lag. Vereinsfeste, wie ursprünglich geplant, habe es an der Egerstraße aber schon lange nicht mehr gegeben. "Der Grundstücksverkauf spült auch Geld in die Kasse." Dutz freute sich auch über "neue Arbeitsplätze". Unbeantwortet aber blieb die Frage nach dem Norma-Baustart an der Egerstraße. Das Projekt spielt auch für die Modernisierungsbemühungen am Beruflichen Sportzentrum (BSZ) eine Rolle, da auch der dort vorhandene Parkplatz betroffen ist. "Das freie Gelände wird überbaut", erklärte Bürgermeister Toni Dutz. Der Parkplatz wird aktuell auch vom MSC Wiesau als Sportfläche für die Kart-Piloten genutzt. "Das wird aber nicht mehr lange möglich sein", bedauerte der Rathauschef.
"Gemeinsam mit Norma fanden wir aber eine Lösung", kommentierte Dutz seine Idee, für die MSC-Jugend ein neues Zuhause zu schaffen. "Seitens der Unternehmensleitung wurde mir erklärt, dass der MSC-Nachwuchs am neuen Norma-Parkplatz trainieren bzw. dort seine Turniere austragen darf."
Dutz hatte noch ein weitere positive Nachricht. "Ich war, aber in einer anderen Sache, vor wenigen Tagen bereits beim Notar, um den Ankauf des Kuba-Geländes beurkunden zu lassen." Es handelt sich hier um eine ehemalige, vor vielen Jahren bereits stillgelegte Porzellanmanufaktur "Im Tal" nahe der Senioreneinrichtung "Haus Steinwaldblick". Das Gebäude soll zurückgebaut, die seit vielen Jahren brachliegende Fläche einer neuen Nutzung zugeführt werden. Dutz: "Auch hier werden wir, dank der 90-prozentigen Förderung, eine schöne Lösung finden." Die Bürger quittierten diese Eröffnungen mit Beifall.
Der Rathauschef stellte zudem noch die Neuansiedelung eines metallverarbeitenden Betriebes, der für weitere Arbeitsplätze im Ort sorgen werde, in Aussicht. Es handle sich um einen Jungunternehmer, der sich für Wiesau entschieden habe. "Er investiert bei uns." Die Junge Union mache sich zudem für einen Pumptrack-Rundkurs am Sportzentrum stark. "Die Gemeinde wird die Mountainbike-Strecke vorantreiben", sicherte Dutz auch diesem Vorhaben seine volle Unterstützung zu. "Ihr seht, in Wiesau geschieht eine Menge. Wir werden aber nicht alles auf einmal schaffen", betonte Dutz. Zweifellos könne man die Stabilisierungshilfe auch mit Blick auf die Maßnahmen im Rahmen der Förderoffensive Nordostbayern, jetzt gut gebrauchen. "Wir müssen einfach investieren. Und das werden wir auch tun."
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