Wiesau
01.02.2021 - 12:06 Uhr

Auch ohne Präsenz herrscht am Berufsschulzentrum Wiesau kein Stillstand

Am Berufsschulzentrum Wiesau (BSZ) hat der Gesundheitsschutz oberste Priorität. Dies gilt vor allem jetzt, in den Zeiten von Corona. Wegen der hohen Inzidenz-Zahlen legt man weiter großen Wert auf Abstand, meldet die Schulleitung.

Oberstudiendirektor Thomas Metzler hält den Kontakt zu den Kollegen an seinem Schreibtisch aufrecht. "Trotz Lockdown wird weiter unterrichtet". betont er. Bild: wro
Oberstudiendirektor Thomas Metzler hält den Kontakt zu den Kollegen an seinem Schreibtisch aufrecht. "Trotz Lockdown wird weiter unterrichtet". betont er.

Präsenzunterricht ist an bayerischen Schulen derzeit nur in Ausnahmefällen möglich. Die wären seit Montag, 1. Februar, eigentlich für die Abschlussklassen an Gymnasien, Fachoberschulen und Berufsschulen erlaubt, für die in wenigen Wochen die entscheidenden Prüfungen geplant sind. Im Landkreis Tirschenreuth mit den anhaltend hohen Infektionszahlen ist daran jedoch nicht zu denken.

„Derzeit wird weiter auf Distanz unterrichtet“, schildert Schulleiter Thomas Metzler die aktuelle Situation am BZS. Sämtliche Konferenzen fänden mittels einer Plattformlösung online statt. „Das Schulleitungs-Team steht auch während des Lockdowns mit den Kollegen, die im Homeoffice arbeiten, immer in Verbindung“, betont der Oberstudiendirektor. Den Austausch unter den Lehrkräften sichere ein virtuelles Lehrerzimmer, in das der Personalrat „zwanglos und abteilungsübergreifend zu den üblichen Pausenzeiten" einlädt. Einen für die Teilnehmer spürbaren Nachteil gibt es dennoch, wie Metzler humorvoll den Personalratsvorsitzenden zitiert: „Ausdrücklich mahnte Kollege Alexander Kolb, dass der Kaffee selbst mitgebracht werden muss.“

Der Distanzunterricht, wie vom Kultusministerium für alle Schularten vorgegeben, richte sich nach einem verbindlichen Stundenplan, erklärt der Oberstudiendirektor. Zum Einsatz kommen dabei die Programme MS Teams, Mebis, Onenote, Nextcloud und Microsoft 365. „Auf diese Weise können die Lehrkräfte nicht nur die Anwesenheit der Schüler überprüfen.“ Zudem sei man in der Lage, mündliche Leistungsnachweise wie zum Beispiel Präsentationen abzuarbeiten. Der wichtige Kontakt zu den Lernenden sei somit gegeben, ebenso die schnellstmögliche Rückmeldung seitens der Schüler zu den Beiträgen und Arbeitsaufträgen. Videochats oder Anrufe per MS-Teams würden zu gewohnten Werkzeugen, mit denen die Lehrkräfte zudem auch auf die Bildschirme der Schüler schauen können. „Aber nur, wenn dies ausdrücklich gewünscht wird“, betont Metzler.

Auch virtuelle Gruppenarbeiten könnten in sogenannten Break-Out-Räumen angeboten werden. Selbsterstellte Lehrgänge auf der Plattform Mebis und Lernvideos im Theorie- und Praxisunterricht rundeten das Repertoire ab. „Wer immer noch der Meinung ist, der Praxis-Unterricht würde zu kurz kommen, sollte sich den Ablauf eines Live-Cookings oder das Arbeiten in der Werkstatt per Live-Stream einmal näher anschauen", empfiehlt Metzler. Kritiker würden überrascht sein: "Das beweisen auch die vielen positiven Rückmeldungen seitens der Schüler und Unternehmen.“ Für den Oberstudiendirektor kommt ein abwechslungsreicher Distanzunterricht dem Präsenzunterricht schon sehr nahe, wobei er „niemals so gut sein kann, wie der reale Unterricht vor Ort“: Das persönliche Lehrer-Schüler-Verhältnis sei durch nichts zu ersetzen.

Stolz ist Metzler in diesen schwierigen Zeiten auf ein sehr engagiertes Lehrerkollegium. „Jede digitale Unterrichtsstunde muss komplett neu aufbereitet werden“, unterstreicht er die Anforderungen an professionelle und schülergerechte Abläufe. „Wir arbeiten, vor allem was die Prüfungsvorbereitung betrifft, stets zielgerichtet.“

„Wer immer noch der Meinung ist, der Praxis-Unterricht würde zu kurz kommen, sollte sich den Ablauf eines Live-Cookings oder das Arbeiten in der Werkstatt per Live-Stream einmal näher anschauen."

Oberstudiendirektor Thomas Metzler

Sehr gut sei die Kooperation mit dem Landkreis Tirschenreuth als Sachaufwandsträger auch, was die technische Ausstattung anbelangt. In den vergangenen Wochen seien rund 100 Leihgeräte, zum Teil mit Touchscreen und Stift, an die Schüler ausgegeben worden. Zudem erhalte ein Großteil der Pädagogen je ein Dienst-Laptop. „Danach muss der Distanzunterricht nicht mehr ausschließlich über selbst angeschaffte Endgeräte im Homeoffice durchgeführt werden“, kommentiert Schulleiter Metzler. Angeschafft wurden zudem Luftreinigungs- und CO2-Messgeräte für alle Klassenräume.

Trotz der vielen positiven Aspekte auch in Zeiten des Lockdowns setzt Oberstudiendirektor Thomas Metzler natürlich auf die Rückkehr des normalen Schul-Alltags. „Für den hoffentlich bald wieder stattfindenden Präsenzunterricht ist das BSZ bestens gerüstet.“

Wiesau16.12.2020
 
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