„Die aktuelle Corona-Situation und die damit einhergehenden Einschränkungen des Übungs- und Ausbildungsbetriebes stellen auch uns vor neue Herausforderungen“, erklärt Kreisbrandinspektor (KBI) Stefan Gleißner. Im Gespräch mit Oberpfalz-Medien betont der Wiesauer: „Seit März letzten Jahres musste ein Großteil des regulären Ausbildungsprogramms ruhen. Sämtliche Lehrgänge auf Landkreisebene wurden abgesagt", bedauert Gleißner.
Bereits seit Jahren betreut KBI Stefan Gleißner den Inspektionsbereich III in der Mitte des Landkreises Tirschenreuth. Dazu gehört auch der Feuerwehr-Standort Wiesau, den man – so Gleißner – für einen erstmals vollständig digital durchgeführten Funklehrgang ausgewählt hatte. Zugleich nutzte das Ausbilderteam unter der fachlichen Leitung von Stefan Gleißner die Einheiten, um künftig weitere Lehrgänge in anderen Bereichen planen beziehungsweise anbieten zu können. „Die Kreiseinsatzzentrale Wiesau wurde als Lehrgangsstandort und 'Sendezentrum' deshalb ausgewählt, weil hier die nötige Technik vorhanden ist“, erklärt Gleißner auf Anfrage von Oberpfalz-Medien.
Ausreichend Platz
Zudem – so der Kreisbrandinspektor – biete das Feuerwehrhaus viele Vorteile. Einer davon sei die großzügige Raumsituation im Feuerwehrhaus beziehungsweise der darin untergebrachten Kreiseinsatzzentrale, bekräftigt Kreisbrandinspektor Gleißner. Der Verantwortliche folgert: „Infolgedessen konnten die Hygieneregeln jederzeit eingehalten werden.“
Getestet wurden laut Gleißner verschiedene Kamera- und Tonsysteme, unterschiedliche Präsentationstechniken und Meeting-Tools. Ziel war es, möglichst viel Erfahrung zu sammeln, um sie danach in der Praxis einzusetzen. „Sämtliche Ausbildungsinhalte wurden digital geschult“, unterstreicht Gleißner im Gespräch. Zudem machte man sich zur Aufgabe, neben der theoretischen Schulung auch die rechtlichen, technischen und organisatorischen Grundlagen des BOS-Funkwesens (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) zu vermitteln. Dank einer ausgeklügelten Kameratechnik – so der Kreisbrandinspektor - „war auch die praktische Schulung an den Funkgeräten und Webcams problemlos möglich.“
„Ein Ende der coronabedingten Einschränkungen ist leider nicht zu erwarten.“
Der ganztägige Unterricht fand in der vergangenen Woche am Montag, Mittwoch und Freitag statt. Angemeldet dazu hatte sich ein Dutzend Feuerwehrleute aus Fuchsmühl, Konnersreuth, Krummennaab, Pleußen, Mitterteich und Wiesau.
Digitale Prüfung
Die Teilnehmer verfolgten den Unterricht entweder an den heimischen Bildschirmen oder im örtlichen Gerätehaus (jedoch unter Einhaltung der Hygieneregeln). Als eine „weitere Besonderheit und Neuerung“ bezeichnet KBI Stefan Gleißner die ebenfalls durchgeführte theoretische Abschlussprüfung an den Computern beziehungsweise Tablet-PCs. „Die digitale Prüfung wurde, ebenso wie die technische Durchführung des Online-Lehrgangs, erst kurz zuvor völlig neu entwickelt“, kommentiert Gleißner die Zusammenarbeit mit Kreisbrandmeister Klaus Schicker.
„Ein Ende der coronabedingten Einschränkungen ist leider nicht zu erwarten“, bedauert KBI Gleißner an anderer Stelle im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. Die gewonnenen Erfahrungen und die durchwegs positiven Rückmeldungen der Teilnehmer als Grundstock bezeichnet er als „eine gute Ausgangsbasis für weitere Online-Lehrgänge im Landkreis Tirschenreuth“. Gleißner schiebt nach: „Die Kreisbrandinspektion Tirschenreuth ist allen Ausbildern und Teilnehmern dankbar.“ Auf Anfrage zieht Gleißner eine durchwegs positive Bilanz: „Der Versuch, in dieser Form an den Bildschirmen zu unterrichten, war zweifellos erfolgreich.“
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