"Lichtblicke"-Schirmherrin Edith Lippert nahm die Geldspende wie schon in den Vorjahren persönlich an der Schule entgegen. Schon seit einigen Jahren ist der Lehrplan der angehenden Schreiner am Ausbildungszentrum bzw. im Berufsgrundschuljahr Holztechnik nach Lernfeldern gegliedert. Dürfen die Schüler zu Beginn jedes Schuljahrs noch einfache Werkstücke fertigen, ergänzt zunehmend die Verwendung von ausgewählten Holzwerkstoffen und anderen Materialien den Unterricht. Deren Ziel ist es, später den Gesellen- oder sogar den Meisterbrief in Händen zu halten.
Viel Zeit wurde für die Planung der Gartenmöbel aufgewendet, die später zum Verkauf angeboten werden sollten. Neben der Erstellung der Anfangsskizzen waren neben dem Materialbedarf auch die Herstellungskosten zu ermitteln. Nach sorgfältiger Vorbereitung konnte dann die Arbeit aufgenommen werden. Vor Wochen entstanden die ansehnlich gestalteten Gartenbänke und Tische, die erwartungsgemäß auch rasch ihre Käufer fanden. "Die Schüler zeigten bei der Ideen-Entwicklung viel Motivation, die Gestaltung war ihnen freigestellt", erklärten die Fachlehrer mit Blick auf das Lernfeld "Holzprodukte für den Außenbereich" und die noch übrig gebliebenen Ergebnisse. "Hand wird mit Maschine kombiniert", beleuchtete Oberstudienrat Michael Heinzmann das Ausbildungsziel der Schule. Stolz präsentierte man die Produkte Edith Lippert, die die Werkstücke gerne in Augenschein nahm. Erfreulich sei, so Heinzmann, dass sich die angehenden Schreiner bereit erklärt hatten, den Verkaufserlös der Aktion für einen guten Zweck zur Verfügung stellen. Bereits zum neunten Mal unterstützt die Holzabteilung die Aktion und hilft bedürftigen und in Not geratenen Menschen im Landkreis.
"Der Schreinerberuf hat Zukunft und bin froh darüber, dass ihr euch für das traditionelle Handwerk entschieden habt", merkte Schulleiter Wolfgang Eckstein an. "Ich freue mich auch, dass erneut für ,Lichtblicke' gespendet wurde", fügte der Oberstudiendirektor bei der symbolischen Scheckübergabe hinzu.
Ausbildung mit Zukunftsperspektive
Um das Berufsgrundschuljahr "Holz" zu besuchen, bedarf es keinerlei schulischer Voraussetzungen. "Es finden sich jedes Jahr auf Neue Schüler aller Bildungsabschlüsse im Beruflichen Schulzentrum (BSZ) ein, die gerne mit dem natürlichen Material und Baustoff Holz arbeiten wollen", informieren die Fachlehrer im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. "Während ihrer Ausbildung wird ein breites Fachwissen vermittelt. Die Schüler erlernen traditionelle, handwerkliche Fähigkeiten, die nicht nur in den Betrieben, sondern auch im privaten Leben hilfreich sein können." Zudem findet ein großer Teil der Grundausbildung am Computer, bzw. an rechnergesteuerten Holzbearbeitungsmaschinen statt. Das Arbeiten mit den Zeichenprogrammen und das Programmieren von Holzbearbeitungsprozessen seien richtungsweisend für den wirtschaftlichen Erfolg von Schreinerbetrieben. In einem vierwöchigen Praktikum schnuppern die angehenden "Holzwürmer" ins Berufsleben hinein. Den Jahresabschluss bildet eine Projektarbeit. An einem Möbelstück, das sie selbst entwerfen, wird das Erlernte greifbar umgesetzt.
Wie von der Lehrerschaft weiter zu erfahren war, sei die Nachfrage nach Schülern, die im BSZ ausgebildet werden und somit auch Praxis vorweisen können, seitens der Betriebe ungebrochen. Handwerk habe auch in Zeiten von Internet und moderner Technik "goldenen Boden". Auch im kommenden Schuljahr startet wieder ein Berufsgrundschuljahr Holztechnik. Schüler, die bisher keine Lehrstelle fanden, aber gerne mit Holz umgehen möchten und eine gewisse Gabe für Design haben, können sich in der Berufsschule Wiesau (Pestalozzistraße 2, Telefon: 09634/92 030, E-mail: info[at]bs-wiesau[dot]de) noch anmelden.
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