Die Milchleistung sei absolut top.Bei der Qualität der Inhaltsstoffe habe es sogar einen leichten Anstieg gegeben, dies habe die Milchleistungsprüfung ergeben. Erfreulich sei auch die Tatsache, dass es entgegen dem Trend in Tirschenreuth sogar einen leichten Mitgliederanstieg gegeben habe. Aktuell zähle die Genossenschaft 238 Mitglieder (Vorjahr 237).
Bei der Jahreshauptversammlung im "Bayerischen Hof" freute sich Vorsitzender Harald Püttner über einen hervorragenden Besuch mit vielen Jungbauern und Jungbäuerinnen. Das sei ein positives Zeichen dafür, dass der Generationswechsel geglückt sei. Dem Kassenbericht von Thomas Scharnagl folgte die Wahl von Helmut Grillmeier (Pechofen) und Thomas Scharnagl (Dippersreuth) in den Beirat des Rinderzuchtverbandes Oberpfalz. Stellvertreter sind Berthold Wegmann (Höll) und Johannes Zintl (Kleinbüchlberg).
Der Oberpfälzer Zuchtleiter Thomas Nibler wies in seinem Jahresbericht darauf hin, dass es im Landkreis Tirschenreuth noch 509 Betriebe mit Kuhhaltung gebe, Tendenz rückläufig. 2018 waren es noch 547 Betriebe. Die Zahl der Kühe ging von 21 350 auf 21 319 zurück. Gestiegen ist dagegen die durchschnittliche Milchleistung von 8393 auf 8504 Kilogramm im Jahr.
23 370 Besamungen seien durchgeführt worden. In der Oberpfalz stünden 2049 Bullenmütter im Zuchtprogramm. 2019 habe es 1303 weibliche und 2728 männliche Typisierungen gegeben, ferner 51 Anpaarungsverträge und 50 Kälber seien angekauft worden.
Einen Einbruch habe es beim Zuchttierverkauf vor allem bei den Kalbinnen gegeben, weil der Export in bestimmte Länder zum Erliegen gekommen sei. Dagegen sei der Kühe-Absatz steigend. Der Gesamtumsatz des Rinderzuchtverbandes Oberpfalz betrug 13,4 Millionen Euro.
Veterinär Dr. Klemens Dötsch, der auch die Grüße von Landrat Wolfgang Lippert übermittelte, verwies darauf, dass 2021 ein neues Tiergesundheitsgesetz kommen werde. Damit werde die Eigenverantwortung der Tierhalter gestärkt. Erfreut zeigte er sich, dass die gefürchtete Blauzungenkrankheit nicht in den Landkreis kam. Dies sei vor allem der Impfmoral in Baden-Württemberg zu verdanken. Der Veterinär wies darauf hin, dass die Rinderzüchter von Maßnahmen gegen die Schweinepest nicht betroffen seien, die Milchabholung werde dadurch nicht berührt.
Manfred Zintl vom Tirschenreuther Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten lobte die tolle Leistungssteigerung bei der Milchproduktion. Damit stehe der Landkreis an dritter Stelle in der Oberpfalz. Einer der Gründe dafür sei die optimale Milchviehhaltung, die vor allem von den Jungzüchtern vorangetrieben werde. Die automatischen Melksysteme in den neuen Laufställen erleichterten die Arbeit erheblich.
Zintl, der sich selbst scherzhaft als einziger "tierische" Beamte in Tirschenreuth bezeichnete, zeigte sich abschließend stolz auf seinen 30-jährigen Einsatz in Tirschenreuth für die Landwirtschaft.
"Unser Landkreis ist ein Milchlandkreis", betonte BBV-Kreisobmann Ely Eibisch und bescheinigte den Rinderzüchtern hervorragende Arbeit. Dank zollte er Manfred Zintl, der auf diesem Gebiet Enormes leiste. Der Beweis dafür seien die vielen hervorragend ausgebildeten Junglandwirte. Der Vertreter des Bauernverbandes richtete an die große Politik die Forderung, endlich die Herkunftskennzeichnung einzuführen. Weiter sagte er, dass ein gemeinsames Auftreten aller Landwirte gegenüber der Bevölkerung nötig sei. Es gehe darum, die bäuerliche Struktur zu erhalten. Die Bevölkerung wolle dies auch, kaufe dann aber die billigste Milch im Supermarkt. Hier passe das System ganz einfach nicht.
In Bayern gebe es neben den Laufställen noch viele Anbindeställe. Der Bauernverband habe einen Kompromiss ausgehandelt, wonach Kühe im Anbindestall im Jahr mindestens 90 bis 120 Tage im Auslauf sein müssen. Damit ermögliche der Bauernverband diesen Landwirten, dass sie auch weiterhin Milch liefern dürfen.
Nach einem Vortrag von Dr. Stefan Paarmann vom Tiergesundheitsamt Schwandorf zum Thema „Jung, erfolgreich, infiziert – Kalbinnenmastitis“ standen beim Kreisrinderzuchtverband Ehrungen an. Acht Kühe haben eine Lebensleistung von mehr als 100 000 Litern Milch erreicht. Dafür wurden die Landwirte Thomas Scharnagl (Dippersreuth), Reinhold Kappauf (Schafbruck), Markus Schmeller (Fiedlhof), Berthold Wegmann (Höll), Johannes Wölfl (Frauenreuth), Andreas Grillmeier (Pechofen), Gerhard Schuller (Zirkenreuth) und Josef Rosner (Kondrau) geehrt.
Für die höchste Herdenleistung wurden Berthold Wegmann (Höll), Thomas Scharnagl (Dippersreuth) und Harald Püttner (Redenbach) ausgezeichnet. Der „Kuhprofi“ ging an Josef Rosner (Kondrau), Reinhold Kappauf (Schafbruck), Christine Knodt (Krummennaab), Bernhard Kost (Albernhof), Michael Eichenseher (Mühlhof), Berthold Wegmann (Höll) und Christian Schuller (Pilmersreuth am Wald). Sonderehrungen für positiv gezüchtete Bullen gingen an die Purucker GBR (Burggrub) und Heinrich Tretter (Plärn). Preise für die beste Eutergesundheit erhielten Christian Schuller (Pilmersreuth am Wald) und für die Kälber-Festvermarktung Johann Scherm (Wernersreuth). Die Ehrungen nahm Rudof Traxinger vom AELF Schwandorf vor.
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