Georg Saller und die aus Niederbayern stammende Torwart-Legende Sepp Maier wurden am Mittwoch in einem Atemzug genannt: Der Oberpfälzer, der seit Jahrzehnten in der Marktgemeinde Wiesau daheim ist, und der aus Niederbayern stammende ehemalige Torhüter des FC Bayern München kamen am selben Tag zur Welt, am 28. Februar 1944. Diese Gemeinsamkeit aber war nur ein Nebenthema bei der Feier des 80. Geburtstags von Georg Saller. "Ich hab's grad noch vor dem Schalttag geschafft, sonst könnte ich nur alle vier Jahre an meinem tatsächlichen Geburtstag feiern", meinte der Jubilar humorvoll mit Blick auf den 29. Februar, den es wegen des Schaltjahrs heuer wieder einmal gibt.
Georg Saller erblickte einst in Vohenstrauß (Landkreis Neustadt/WN) das Licht der Welt. Weil vor rund 60 Jahren zwischen Schönhaid und Leugas ein Umspannwerk gebaut wurde, zog es Saller, der bei der Energieversorgung Ostbayern AG (Obag) in Regensburg gelernt hatte, im Jahr 1963 ins Stiftland. Der Beruf habe ihm auch einen Beinamen beschert, verriet Saller: "Strom-Schorsch der Oberpfalz." Saller war übrigens nicht der Einzige, der damals in die Region Wiesau umzog: "Mit mir kam auch mein ehemaliger Schulkamerad Hans-Günter Sommer, der frühere Wirt im Sportzentrum in Wiesau, hierher."
Gesang, Fußball, Schießsport
Saller gewöhnte sich in Schönhaid ein und setzte auch alles daran, Anschluss an die Einheimischen zu finden. "Das war auch der Grund, weshalb ich Mitglied beim Schönhaider Gesangverein wurde", berichtete er im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. Im Sänger-Verein war er von 1966 bis 1970 auch Zweiter Vorsitzender, als aktiver 1. Bassist unterstützt er den Männerchor noch heute. Federführend war Saller auch daran beteiligt, dass 1969 am Kornthaner Weg ein Sportverein - der SV Schönhaid - aus der Taufe gehoben wurde: Er war damals Mitglied des Gründungsausschusses. Im SV übernahm er dann auch leitende Aufgaben in der Fußballsparte. "Und so habe ich alle Schönhaider kennenlernen und mit ihnen auch Kontakte knüpfen dürfen", erklärte Saller weiter. Seit vielen Jahren gehört der Jubilar übrigens auch zum "lebenden Inventar" beim Schützenverein Fortuna Schönhaid und bei der Zimmerstutzengesellschaft Eichenlaub Königshütte.
Umzug nach Wiesau
Nach dem Bau eines Wohnhauses auf dem ehemaligen Gelände der Gärtnerei Frank wurde aus dem "Strom-Schorsch" 1978 ein Wiesauer. Auf dem Grundstück nahe der Hauptstraße, wo einst Gewächshäuser gestanden hatten, lebt er noch heute mit seiner gleichaltrigen Ehefrau Monika, mit der er vor 59 Jahren vor den Traualtar getreten war. Die Familie wurde im Laufe der Zeit stetig größer. Zur Welt kamen die Töchter Corina und Anja, sowie die Söhne Thomas und Georg. Später folgte die nächste Generation.
Damit war Sallers Rückblick an seinem Ehrentag aber längst nicht zu Ende. "Schade, dass unser Vorstand und ,Mädchen für alles', Reinhard Loos, so bald von uns gehen musste", kam Saller auch auf den Eisstockclub Wiesau zu sprechen. Dort war er - wie Saller von sich selber sagt - "eine treibende Kraft". Zudem sei er bei der Feuerwehr Wiesau lange Zeit für deren Finanzen zuständig gewesen. "Ja, mir wurden viele Funktionen in vielen Ämtern anvertraut", fasste Saller die vielfältige ehrenamtliche Arbeit in den örtlichen Vereinen zusammen. Verbunden fühle er sich auch mit dem VdK-Ortsverband und der Siedlergemeinschaft. Schließlich kam Saller noch auf einen Kreis zu sprechen, der ihm ganz besonders am Herzen liege. Als Gruppenleiter habe er vor zwölf Jahren den in Tirschenreuth ansässigen Kreuzbund wieder auf Vordermann gebracht, "um jedem zu helfen, der Hilfe braucht". "Wir treffen uns jeden Dienstag", informierte der aktiv gebliebene 80-Jährige.
Treu verbunden sei er auch dem Musikverein Wiesau, der ihm ein Geburtstagsständchen versprochen hatte. Mit den Schönhaider Sängern werde er nach der nächsten Singstunde, diesmal im Gasthof "Bayerischer Hof" in Wiesau, eine Brotzeit machen, um den runden Geburtstag nachzufeiern. Und mit der Familie werde er am kommenden Sonntag nach Kondrau fahren, um im "Kondrauer Hof" noch einmal auf den Achtzigsten anzustoßen.
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