Im Keller des Beruflichen Schulzentrums Wiesau hat eine neue Energieversorgungsanlage den Betrieb aufgenommen. Dabei handelt es sich um eine Brennwert-Doppelkesselanlage mit 950 kW in Kombination mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) mit 50 kWel/100 kWth. Landrat Wolfgang Lippert erhofft sich dadurch "gut kalkulierbare Energiebezugskosten". Damit könnten rund 30 Prozent der Primärenergie und zudem pro Jahr rund 190 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden, so der Landkreischef bei der offiziellen Inbetriebnahme.
Vertragspartner sind der Landkreis als Sachaufwandsträger und das Berliner Unternehmen "Kofler-Energies". Der sogenannte "Contracting-Vertrag" wurde zum 1. Oktober abgeschlossen. Dem Landkreis würden keinerlei Investitions-, Unterhalts- und Personalkosten entstehen. Überwacht wird die Steuerung über eine webbasierende Technik, auf die das Berliner Unternehmen und auch der Hausmeister Roland Schüßler direkten Zugriff haben. "Damit verfügt das Berufliche Schulzentrum über eine effiziente Eigenerzeugung für den Grundlastfall", fasste der Landrat zusammen.
Der Startschuss per "rotem Knopf" erfolgte vor Ort. Energieeffizienz sei in aller Munde. "Wir sind flexibel und modern unterwegs", kommentierte Landrat Wolfgang Lippert. Ein Bild von der Technik machten sich auch die Vertreter aus dem Landratsamt, Bürgermeister und Berufsschulbeiratsvorsitzender Toni Dutz, Hausmeister Roland Schüßler sowie der stellvertretende Schulleiter Thomas Metzler.
"Aktiver Beitrag zum Umweltschutz"
Die Kofler Energies Energieeffizienz GmbH hatte im Mai 2019 den Auftrag für die Wärme- und Stromlieferung im Beruflichen Schulzentrum (BSZ) mit einer Vertragsdauer von 15 Jahren erhalten. Der im Blockheizkraftwerk erzeugte Strom wird zu 44 Prozent direkt im BSZ genutzt. Der Rest wird in das örtliche Stromnetz eingespeist.
Das Berliner Unternehmen übernahm die Demontage der Bestandsanlage, zudem die Planung, Finanzierung, Lieferung und die Errichtung der gesamten neuen Energieumwandlungsanlage. Die Schallschutzforderungen seien dabei immer im Blickfeld gestanden. Das Unternehmen überwacht webbasierend auch die Betriebsparameter. Während der Vertragslaufzeit sorgen "Kofler Energies" für die Instandhaltung und Wartung der deutlich mehr als 100 000 Euro teuren Anlage. Bezahlen muss der Landkreis (als Sachaufwandsträger) lediglich die Bezugskosten für die erzeugte Energie.
Zudem gewährleistet das Unternehmen die Wärme- und Energieversorgung, deren Kosten - so Unternehmenssprecher Rolf Naster - damit auch stabil bleiben. Mit der Anlage werde wegen der Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes und der Schadstoffbelastung auch ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet. "Eingespart werden zudem auch fossile Brennstoffe", ergänzte Projektleiterin Maren Toepel.
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