Wiesau
20.06.2023 - 17:38 Uhr

Unfall auf A93 bei Wiesau: Lichtmaschine durchschlägt Front- und Heckscheibe

Auch nach über einem Monat beschäftigt die Polizei noch ein spektakulärer Unfall auf der Autobahn 93 bei Wiesau. Dabei durchschlug eine Lichtmaschine die Windschutz- und Heckscheibe eines Fahrzeuges auf der Gegenfahrbahn.

Es war ein spektakulärer Unfall, der sich schon am Mittwoch, 10. Mai, auf der Autobahn A93 auf Höhe Wiesau ereignet hatte. Dabei wurde die Lichtmaschine eines Autos aus der Verankerung gerissen und durchschlug die Windschutz- und Heckscheibe eines Fahrzeuges auf der Gegenfahrbahn, dies meldet nun die Verkehrspolizei Weiden.

Nach bisherigen Erkenntnissen war damals in den frühen Morgenstunden ein bislang unbekannter Fahrer mit seinem VW Passat mit tschechischer Zulassung die Autobahn in Richtung München unterwegs. Auf Höhe des Gemeindebereichs Wiesau prallte das Auto mit hoher Geschwindigkeit gegen das Fahrzeugheck eines Sattelzuggespanns, das auf dem rechten Fahrstreifen fuhr. Wobei der VW mit seiner vorderen rechten Fahrzeugseite die linke Heckpartie des Aufliegers touchierte. Den Sattelzug lenkte ein 56-jähriger Tscheche.

Unfallfahrer flüchtet

„Der Pkw wurde im Anschluss nach rechts geschleudert, wo er sich überschlug und im dortigen Böschungshang auf den Rädern zum Liegen kam“, wie Polizeihauptkommissarin Anja Wenzel schreibt. Die Tachonadel des Auffahrers blieb im „dreistelligen Geschwindigkeitsbereich“ stehen. Der Fahrzeugführer entfernte sich anschließend von der Unfallstelle in unbekannte Richtung. Beim Eintreffen der Streifenbesatzung kurze Zeit später waren keine Personen am Unfallort.

Der Fahrer des Sattelzuges hatte von diesem Aufprall zunächst nichts bemerkt. Er gab laut Polizeibericht an, Funkenflug im rechten Außenspiegel bemerkt zu haben. Deshalb fuhr er an der Rastanlage Waldnaabtal von der Autobahn ab. Bei der Begutachtung stellte er erheblichen Schaden an seinem Auflieger fest, außerdem hing der Kotflügel eines Autos an seinem linken Fahrzeugheck, weshalb er die Polizei verständigte.

Länderübergreifende Fahndung

Dies waren aber noch nicht alle Folgen des Unfalls: Denn die Lichtmaschine des auffahrenden Passats war durch den Aufprall aus der Schraubverankerung gerissen worden und Richtung Gegenfahrbahn geflogen. Eine 59-jährige Weidenerin, welche mit ihrem Ford den rechten Fahrstreifen in Richtung Hof befuhr, konnte nicht mehr ausweichen. Das 7,5 Kilogramm schwere Teil durchschlug die Frontscheibe ihres Wagens und verließ den Fahrzeuginnenraum durch die Heckscheibe. Die Fahrerin wurde wie durch ein Wunder nur leicht verletzt mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Sie zog sich oberflächliche Verletzungen durch Glassplitter zu.

Beim Eintreffen an der Unfallörtlichkeit fanden die Polizei, die Feuerwehr Wiesau und das Rote Kreuz nur noch den verlassenen VW Passat vor. Eine sofortige Absuche nach verletzten Personen verlief negativ, weshalb eine länderübergreifende Fahndung eingeleitet wurde, die bislang kein Ergebnis brachte.

Die Spurensicherung erfolgte vor Ort und „ist abgeschlossen“, so Wenzel. Die Spurenauswertung sowie weitere Ermittlungen würden aber noch andauern. Den Gesamtschaden beziffert die Polizei auf rund 22 000 Euro.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.