Wiesau
27.03.2019 - 12:23 Uhr

Wehr immer stärker gefordert

Was die gesellschaftlichen Ereignisse betrifft, will die Feuerwehr Wiesau ein wenig kürzer treten. Grund dafür ist die steigende Einsatz-Belastung, sagt Vorsitzender Manfred Beer bei der Jahreshauptversammlung.

In den Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung rückten die Ehrungen langjähriger Mitglieder, denen Vorsitzender Manfred Beer (links) gratulierte. Glückwünsche sprachen auch Kommandant Thorsten Meiler (rechts), Bürgermeister Toni Dutz (Dritter von rechts) und Feuerwehrbeauftragter Helmut Oppl (Vierter von rechts) aus. Bild: wro
In den Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung rückten die Ehrungen langjähriger Mitglieder, denen Vorsitzender Manfred Beer (links) gratulierte. Glückwünsche sprachen auch Kommandant Thorsten Meiler (rechts), Bürgermeister Toni Dutz (Dritter von rechts) und Feuerwehrbeauftragter Helmut Oppl (Vierter von rechts) aus.

Den Feuerwehrleuten werde mehr und mehr abverlangt. Die Einsatzhäufigkeit war auch der ausschlaggebende Grund, dass man sich beim "Lebendigen Adventskalender" ausgeklinkt habe, erklärte der Vorsitzende. "Beim Bürgerfest werden wir den Ausschank übernehmen", bekundete Manfred Beer mit Blick auf den Sommer. Bei der Versammlung im Bayer-Saal bedauerte er aber, dass man beim Festplatz-Abbau erstmals passen müsse. Noch unmerkliche Schatten werfe der 150. Geburtstag der am 1. Februar 1873 gegründeten Feuerwehr Wiesau voraus, wagte der Vorsitzende an anderer Stelle einen kleinen Ausblick auf das Jahr 2023: Für Ideen habe man aber jetzt schon ein offenes Ohr. Ein anderes Jubiläum feiert man heuer schon: "Unser Weinfest gibt es seit 30 Jahren", so Manfred Beer.

"Mir wird es auch in diesem Jahr nicht langweilig, da bin ich mir sicher." Manfred Beer verwies auf 65 Termine, die er in seiner Eigenschaft als Vorsitzender 2018 abzuarbeiten hatte. Dazu zählten 19 runde Geburtstage und 2 Hochzeiten. "Leider aber auch drei Trauerfälle", erinnerte der Vorsitzende an den Abschied von Max Müller, Willi Zwack und vom Förderer der Wehr, Gerhard Büttner. An anderer Stelle betonte Beer: "Zu den schönsten Momenten zählte wohl der Einbau der neuen, von der Gemeinde und der Vereinskasse finanzierten Küche im Gerätehaus.

Präsenz zeige man bei vielen Veranstaltungen. "Wir haben uns mehr erwartet, aber wir können mit dem Ergebnis zufrieden sein", erinnerte Manfred Beer noch einmal an die von rund 60 Helfern betreute Schenke beim Nordgautag. Begeistert war man vom Familienfest mit Zauberer Franz aus Waldsassen. Als "super" bilanzierte Beer die Wasserrutsche beim Ferienprogramm. Eine durchaus positive Bilanz zog er ebenso bei der Aktion "Rauchmelder-Geschenk" an junge Eltern: "So viele wie im vorigen Jahr hatten wir noch nie." Der Vereinsausflug führte nach Prag. Aktiv vertreten war die Feuerwehr auch wieder beim Adventsmarkt. Verabschiedet habe man sich vom Feuerwehrball. "Wir werden uns eine Alternative einfallen lassen", versprach Beer und ergänzte, dass er mit dem Ergebnis der Faschingsveranstaltung unzufrieden war.

"Wiesauer Löschdrachen"

Positiv überrascht zeigte sich Manfred Beer von der Entwicklung der 40-köpfigen Kinderfeuerwehr, die sich "Wiesauer Löschdrachen" nennt. Das war zugleich das Stichwort für Kommandant Thorsten Meiler, um nach vorne ans Rednerpult zu treten. Was der Vorsitzende mit Einsatzhäufigkeit gemeint hatte, erläuterte Meiler in Detail. Die Feuerwehr entwickele sich mehr und mehr zum technischen Hilfsdienst. Meilers Statistik beinhaltete 128 Einsätze (Vorjahr 110). Er berichtete von 11 kleinen und großen Brandeinsätzen (besonders der Rewe-Markt-Brand im August) sowie 41 technischen Hilfeleistungen. Wegen Unwetterschäden rückte man vier Mal aus. Unverrichteter Dinge musste man nach fünf Fehlalarmen abziehen. 16 Wespen- und Hornissennestern rückte die Feuerwehr mit Spezial- und Schutzausrüstung zu Leibe. Meiler fasste zusammen: "Im Durchschnitt waren wir etwa jeden dritten Tag gefordert." Nicht eingerechnet hatte er die Übungen, zu denen auch der Großeinsatz "Übung an den Bahngleisen bei Schönfeld" gehörte.

Austausch und Erweiterung

Aufgabenschwerpunkt bleibt die A93 mit 25 Alarmierungen. Zusammengezählt komme man auf 230 Arbeitsstunden und 11 745 gefahrene Kilometer, rechnete der Sprecher vor. In die Jahre gekommen sei ein Teil des Fuhrparks, bedauerte Meiler und ergänzte: Betroffen seien die Fahrzeuge T10/1 bis 12/1. "Über den Austausch, aber auch über die Erweiterung des Gerätehauses müssen wir uns langsam Gedanken machen." Ihr Ausscheiden bekundeten die bisherigen Jugendwarte Fabian Krämer und Stefan Beer. Deren Aufgaben erledigen künftig Fabian und Kevin Puss.

Die Grüße und den Dank der Marktgemeinde überbrachte Bürgermeister Toni Dutz. Die Feuerwehr könne sich auch weiterhin auf die Unterstützung aus dem Rathaus verlassen, versprach das Gemeindeoberhaupt. Die Grüße des Feuerwehrverbandes richtete Kreisbrandrat Andreas Wührl aus.

Hintergrund:

Ehrungen und Beförderungen

Ehrungen prägten die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Hubert Konz, Bernhard Stock, Maria Stock und Richard Strobl ausgezeichnet. Urkunden und je eine silberne Ehrennadel für 40 Jahre Mitgliedschaft erhielten Gregor Astashenko, Michael Klarner und Otto Lang. Eine Auszeichnung in Gold für 50 Jahre Mitgliedschaft ging an Andreas Thoma. Bereits seit 60 Jahren dabei ist Hans Bayer. 70 Jahre Mitglied der Feuerwehr sind Konrad Göhl und Erwin Söllner. Gewürdigt wurde auch die aktive Unterstützung von Volker Jacobi, Jonas Kappauf (10 Jahre) und Thomas Konz, der seit 20 Jahren aktiv Dienst leistet.

Zum Oberfeuerwehrmann wurde Fabian Kohl ernannt, Holger Blohmann zum Hauptfeuerwehrmann befördert. Löschmeister wurde Thomas Fröhler, Oberlöschmeister Alexander Bäumler und Andreas Loos. (wro)

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.