Voriges Jahr im Mai startete die BRK-Bereitschaft Wiesau einen „Versuchsballon“. Man lud die Mitglieder zu einem familiären Frühstück ein. Ziel des Treffens im Bayer-Saal war neben der Pflege der Geselligkeit die Ehrung langjähriger Mitglieder. Das Frühstück fand großen Anklang und somit war man sich einig, dass die aktuelle Jahreshauptversammlung im gleichen Stil stattfinden sollte. Kreisjugendleiterin Natalie Wölfl vom Jugendrotkreuz (JRK) zeigte sich begeistert: „Die Jahreshauptversammlung mit einem Frühstück zu beginnen, ist eine coole Idee.“
In seiner Ansprache erinnerte Bereitschaftsleiter Robert Wolfrum an die „schwierigen und von der Pandemie geprägten Jahre, die hinter uns liegen“. Die Einschnitte "sind auch an unserer Ortsgruppe nicht spurlos vorübergegangen". Arbeit gab es genug. Nach der ersten Corona-Welle wurden anfangs im Pfarrzentrum, später in der Mittelschule Wiesau Teststationen eingerichtet. In dieser von Wolfrum als „schwierige Zeit“ bezeichneten Phase wurden, unterstützt von der Wasserwacht Wiesau, rund 4700 Tests durchgeführt. Bei den Corona-Studien im Landkreis Tirschenreuth wirkten auch die Wiesauer BRK-Ehrenamtlichen mit. „Dies alles war keine Selbstverständlichkeit“, merkte der Bereitschaftsleiter an, „weil man unter erschwerten Bedingungen arbeiten und damit rechnen musste, sich den Virus einzufangen“.
Weniger Blutspender
Einen wichtigen Beitrag im Bereich Erstversorgung leisteten im vergangenen Jahr die Helfer vor Ort (HvO) mit 321 Stunden bei insgesamt 428 Einsätzen (2021: 295 Stunden und 387 Einsätze). Bei den Blutspende-Terminen wurden die Abläufe neu organisiert. Die Spenderzahlen seien leicht rückläufig. „Macht Werbung für das Blutspenden. Blutkonserven werden immer benötigt“, appellierte Wolfrum. Gefordert ist die BRK-Bereitschaft auch bei zahlreichen Veranstaltungen. 2022 leistete man 638 Betreuungsstunden.
„Nicht höher, weiter, schneller, sondern langsam, bewusster und menschlicher“, laute das Motto der - so formulierte es Robert Wolfrum - „wichtigen Säule Jugendrotkreuz“, das im vorigen Jahr rund 384 Stunden im Einsatz war. Bei der Nachwuchsorganisation fiel in Wiesau der Startschuss für eine Bambinigruppe mit zwölf Mädchen (fünf bis elf Jahre). Man sei „hochmotiviert“ und habe „neue Ideen“, informierte Kathrin Ruhland.
Geehrt hat die BRK-Bereitschaft Wiesau in der Jahresversammlung: Christina Arnold und Hans-Peter Stalla für 45 Jahre Mitgliedschaft. 30 Jahre sind dabei: Ralf Arnold und Cornelia Klarner. Eine Auszeichnung für 15 Jahre erhielt Dieter Höfer. 10 Jahre BRK-Mitglied ist Inge Fischer. 5 Jahre: Nejla Kaya, André Köllner, Theresa Maurer und André Putzlocher. Für 5 Jahre Treue zum Jugendrotkreuz Wiesau wurden ausgezeichnet: Elanur Güler, Mervenur Yasar, Melissa Bayer und Eva Ruhland.
Spende für Fahrzeugkauf
BRK-Kreisvorsitzender Franz Stahl würdigte die „gut strukturierte Basis“. Bürgermeister Toni Dutz (zugleich stellvertretender Kreisvorsitzender des BRK) erinnerte an die für Wiesau neue Besonderheit: Mit dem Kinderhaus "Die Tonwerker" übernahm der BRK-Kreisverband nun auch die Aufgabe der Kinderbetreuung in der Marktgemeinde.
Mit einer Spende in Höhe von 500 Euro unterstützte Bürgermeister Toni Dutz seitens der Gemeinde die aktuelle und vom Kreisverband vorfinanzierte Fahrzeuganschaffung für den Betreuungsdienst.
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