Zum Bürgerstammtisch des CSU-Ortsverbands Wildenau begrüßte Ortsvorsitzender Hans-Günther Spickenreuther zahlreiche Gäste. Bürgermeister Lothar Müller gab einen Einblick in die Situation der Marktgemeinde Plößberg sowie über durchgeführte und geplante Projekte. Dabei betonte der Bürgermeister besonders, dass viele Maßnahmen nicht möglich wären, wenn sich die finanzielle Situation der Gemeinde - insbesondere durch die Tätigkeiten einiger ortsansässiger Firmen - nicht ganz wesentlich gebessert hätte.
Ausbau Mitte 2023
Von besonderem Interesse war der Stand der Ausschreibung des neuen Baugebiets Schloßleite in Wildenau, das sich nun schon geraume Zeit hinzieht. Müller begründete dies unter anderem damit, dass die Einbeziehung eines Sondergebiets Garten- und Landschaftsbau für Verzögerungen gesorgt habe. Außerdem habe die Planung der Entwässerung Schwierigkeiten bereitet, da eine Versickerung des Oberflächenwassers nicht möglich sei. Deshalb musste ein Trennsystem mit Rückhaltung geplant werden. Zudem habe während der Planungsphase ein beteiligtes Ingenieurbüro gekündigt, so dass ein weiterer Zeitverzug eingetreten sei. Wegen einer Leitung der Steinwaldgruppe, die durch das Gebiet führt, habe die Planung intensiv mit deren Verwaltung abgeklärt werden müssen. Der Bürgermeister ist aber zuversichtlich, dass Mitte nächsten Jahres mit den Ausbau begonnen werden könne.
Zwei Bewerber für Campingplatz
Wichtig ist der Gemeinde auch die Zukunftsplanung für das Campingplatzgelände. Das Areal soll weiterhin als Freizeitgelände mit Übernachtungs- sowie Speisemöglichkeiten betrieben werden und insbesondere für die Gemeindebürger einen Mehrwert darstellen. "Auf die Ausschreibung haben zwei Bewerber interessante Konzepte eingereicht, über die nun diskutiert werden muss." Der Badebetrieb am Großen Weiher stelle nicht nur ein juristisches Problem dar, sondern sei auch wegen Personalmangels nicht immer einfach durchzuführen, erklärte der Rathauschef. Das Fehlen von Bademeistern bereite auch anderen Gemeinden große Probleme.
Gute Nachrichten gab es, was den Neubau der Brücke über den Stausee bei Stein und die Erneuerung der Straßen angeht. Das Vorhaben mache gute Fortschritte. Die Maßnahme schlage mit 11 Millionen Euro zu Buche, führte Müller aus. Die Gemeinde erhalte hier einen Zuschuss vom Freistaat in Höhe von 80 Prozent. Wegen der Anbindung der Staatsstraße nach Floß an die mittlerweile fertiggestellte Ortsumgehung befinde sich die Marktgemeinde in Verhandlungen mit dem Freistaat, wobei eine Lösung bereits erkennbar sei. Besonders erfreulich sei die Beschäftigungsstatistik für den Landkreis. Danach verfüge die Gemeinde Plößberg (Stand: Juni 2021) über 2539 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, von denen 1189 durch Einpendler abgedeckt seien.
Bürger mit Spielplätzen unzufrieden
Ein Teilnehmer fragte, warum die Abwasserentsorgung nicht mehr durch die Firma Südwasser durchgeführt werde? Müller antwortet, dass das Unternehmen für die anstehende Vertragsverlängerung erheblich höhere Kosten veranschlagt habe, so dass ein Eigenbetrieb wirtschaftlicher erschien. Ein Problem sei der schlechte Zustand von innerörtlichen Straßen, viele seien dringend sanierungsbedürftig. Der Bürgermeister verwies darauf, dass erst abgeklärt werden müsse, wo Schäden in der Kanalisation zu beseitigen sind. Es mache keinen Sinn, Straßen auszubauen und anschließend wegen Kanalsanierungen wieder aufzureißen. Die Untersuchungen hierzu seien noch nicht ganz abgeschlossen.
Unzufriedenheit herrschte beim Thema Kinderspielplätze. Eine unzureichende Ausstattung und die lange Dauer bis zur Erledigung bereits beschlossener Maßnahmen bemängelten die Bürger. Marktrat Philipp Böckl sei mit der Koordinierung der Maßnahmen beauftragt und verfüge dafür über ein Budget, berichtete Müller. Auch die dezentrale Lage der Kinderbetreuungseinrichtungen sowie die Aufnahmemöglichkeiten wurden beklagt. Mit dem starken Anstieg von Interessenten sei nicht unbedingt zu rechnen gewesen, auch die Suche für Standorte für Erweiterungen seien nicht einfach, informierte Müller. Mittlerweile zog die Gemeinde ein Grundstück im Umfeld der Schule in Erwägung.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.