Wildenreuth bei Erbendorf
09.02.2020 - 13:15 Uhr

Brotzeit statt Plastik

Wahlkampf macht hungrig und durstig. In das gut gefüllte Gasthaus Bayer in Wildenreuth bringt Bürgermeisterkandidat Jochen Neumann den SPD-Bundestagsabgeordneten Uli Grötsch mit.

Blick in die gut gefüllte Gaststube des Gasthauses Bayer. Bild: den
Blick in die gut gefüllte Gaststube des Gasthauses Bayer.

Der Dämmerschoppen des SPD-Ortsvereins stand unter dem Motto „Was liegt Ihnen am Herzen? Wir kommen zu Ihnen“. Mit dabei war Uli Grötsch. Neben Wildenreuther Bürgern kamen auch viele Interessierte aus Erbendorf, um den Ausführungen von Jochen Neumann zu lauschen. „Fünf Uhr nachmittags an einem Donnerstag ist nicht gerade die beste Zeit“, stellte SPD-Ortsvorsitzende Brigitte Scharf fest. Doch aufgrund des engen Terminkalenders des SPD-Zugpferds und "Bayern-Generalsekretärs" Uli Grötsch war es nicht anders möglich. Scharf hob hervor, dass die SPD in diesem Wahlkampf auf Plastikwerbung verzichte. „Interessierte, die sich unsere Wahlveranstaltung anhören, bekommen dafür eine Brotzeit.“ Der Applaus war nicht zu überhören.

Im Austausch mit Bürgern sein

„Nichts ist so emotional wie eine Kommunalwahl, besonders dann, wenn der amtierende Bürgermeister aufhört“, stellte Grötsch fest. „Denn die interessante Frage dabei ist, wie es in Zukunft weitergeht. Es gebe einen Unterschied zwischen einer schwarzen und einer roten Kommunalpolitik. „Sozialdemokratische Kommunalpolitik denkt und arbeitet für die Zukunft, sie traut sich was und ist bestrebt, das Leben der Menschen zu verbessern.“

„Dass dein Herz für Erbendorf schlägt, weiß jeder“, skizzierte der Bundestagsabgeordnete den Kandidaten Jochen Neumann. Wichtig sei nach Grötschs Worten, dass Leute im Rathaus die Integrationskraft haben, die Bürger in die Zukunft mitzunehmen und dass sie mit ihnen im Austausch seien. „Das trifft auf dich zu“, lobte er Neumann. Zum SPD-Wahlprogramm stellte der Parlamentarier fest: „Es ist nichts dabei, was man nicht machen kann. Alles Ziele mit Augenmaß und Sachen, die das Leben der Menschen jeden Tag ein Stück besser machen.“ Grötsch schickte einen Pfeil nach Thüringen. "Die gestrigen Brandstifter tun heute so, als ob sie harmlose Zündler waren.“ Die Methoden, die die AfD schon seit Jahren anwende, seien die gleichen, wie sie die NSDAP in den 1920-er und Anfang der 30-er Jahren angewandt hätten.“

SPD-Landratskandidat Thomas Döhler fühle sich seit 20 Jahren im Landkreis „sauwohl“. Das war sein eigentlicher Beweggrund als Landratskandidat in den Ring zu steigen. In der Versammlung schnitt er einige Themen seines Wahlprogramms an und forderte, dass der Freistaat die Landkreise und Städte bei der Sanierung von Hallenbädern und Freibädern besser unterstützen muss.

„Zu meiner Familiengeschichte gehört Wildenreuth dazu“, merkte SPD-Bürgermeisterkandidat Neumann an. Dabei ging er aber gleich 300 Jahre zurück. „In Wildenreuth war bis 1729 gut zehn Jahre lang Paul Paucker evangelischer Pfarrer und sein Sohn Georg Andreas, der später in Erbendorf Pfarrer war, wurde im Jahr 1720 in Wildenreuth geboren.“ Beide sind Neumanns Vorfahren mütterlicherseits. Ich bin also ein klein wenig auch ein echter Wildenreuth“, rief er aus.

Guter Zusammenhalt

„Die Vereine und Bürger in Wildenreuth zeigen viel Eigeninitiative“, stellte der Bürgermeisterkandidat fest. Als Beispiele nannte er die Dorfplatzgestaltung, den Siedlerspielplatz und aktuell die neue Wanderwegbeschilderung des OWV-Zweigvereins. Der Zusammenhalt in den Dorfgemeinschaften sei gut, es werde eine tolle Jugendarbeit in den Vereinen sowie der evangelischen Kirchengemeinde geleistet. „Das muss auch von Seiten der Stadt honoriert und unterstützt werden.“

„Aber in der ehemaligen Altgemeinde Wildenreuth gibt es noch viele Aufgaben“, stellte Neumann fest. Insbesondere nannte er dabei die desolaten Straßen, wie beispielsweise zum Friedhof, nach Frodersreuth oder die Straße zur Glashütte. „Was zügig umgesetzt werden muss, ist der vierte Bauabschnitt im Friedhof mit Errichtung einer Urnenwand.“ Nicht zuletzt stehe auch eine Modernisierung der Wildenreuther Kläranlage an sowie die Neugestaltung des Spielplatzes am Dorfweiher. Die nächste Veranstaltung unter dem Motto „Was liegt ihnen am Herzen? Wir kommen zu ihnen“ findet am Mittwoch, 12. Februar, um 19.30 Uhr im Pilspub Faltenbacher in Grötschenreuth statt.

Stellvertretender SPD-Kreisvorsitzender Uli Roth bei seinem Grußwort. Bild: den
Stellvertretender SPD-Kreisvorsitzender Uli Roth bei seinem Grußwort.
Bürgermeisterkandidat Jochen Neumann mit MdB Uli Grötsch. Bild: den
Bürgermeisterkandidat Jochen Neumann mit MdB Uli Grötsch.
 
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