Der Auftakt der Windischeschenbacher Bürgerversammlungen fand am Montag in der Mehrzweckhalle statt. Sachlichen und informativ trug Bürgermeister Karlheinz Budnik in einer 90-minütigen Präsentation der Entwicklung der Stadt in 2024 vor. Nur einmal wurde er richtig laut vor den 90 Besuchern. Und zwar beim Thema Freibad, wo ihm die Verärgerung anzusehen war. Der Rathauschef sprach nochmals die großen Personalprobleme an, für die die Stadt nichts könne. "Es lag nie an den Kosten, dass zu wenig Personal zur Verfügung stand, sondern daran, dass es keine Bewerber gab", sagte er. Aufgrund dessen seien über einen Personaldienstleister Rettungsschwimmer organisiert worden. Kosten: 60.400 Euro. "Das ist unser Bemühen, den Menschen einen Freibadbesuch zur ermöglichen."
Für 2025 werden dem Bademeister wieder zwei Fachangestellte für Bäderbetriebe zur Verfügung stehen. "Wenn dann die Elternzeit des weiteren Kollegen zu Ende geht, bin ich überzeugt, dass wir wieder zu den üblichen Zeiten öffnen können", bekräftigte Budnik.
Ein großes Zukunftsprojekt ist der Schulhausneubau mit veranschlagten 31 Millionen Euro. Der Eigenanteil Stadt betrage 12 Millionen Euro. Aktuell warte man in Sachen Planung auf die schulaufsichtliche Genehmigung.
Das Bauland war ein weiteres Thema. Oberhalb dem Edeka-Markt ist Grund erworben worden, der nun beplant wird. Beim Glasfaserausbau der Telekom werde man in den nächsten drei bis fünf Jahren einen nahezu 100-prozentigen Vollausbau erreichen. Für außerhalb dieser Erschließung liegende 250 Haushalte erfolge deren Erschließung durch die Stadt.
Bei der Erweiterung des Radwegenetzes ging Budnik auf das Teilstück von Naabdemenreuth nach Krummennaab sowie vom Waldnaabtal nach Bernstein ein. Im Süden ab dem Freibad Richtung Altenstadt/WN werde die Stadt den Tiefbaubereich bis zur Abzweigung Scherreuth tätigen.
Für den Pumptrack war 2024 Beginn vorgesehen. Aufgrund geforderter Prüfungen hinsichtlich Artenschutz wird erst im zweiten Halbjahr 2025 mit dem Baubeginn zu rechnen sein. Gründe des Denkmalschutzes verzögern auch eine Deckensanierung des schmucken Dorfkirchleins in Gleißenthal. Positiv sei die Errichtung eine Dorfgemeinschaftshauses dort. Große Eigenleistungen der Einwohner plus staatliche Förderung halten die Beteiligung der Stadt in Grenzen.
Im neuen Glanz wird jetzt ab dem Advent die Weihnachtsbeleuchtung strahlen, in die man 20.000 Euro investierte. Den Vorwurf, die Stadt würde sich an den Hundebesitzern schadlos halten, entkräftete Budnik mit Zahlen. 13.926,50 Euro nimmt die Stadt Windischeschenbach insgesamt an Hundessteuer ein. Davon zahlt man an das Tierheim Weiden eine jährlich Umlage von 4984 Euro. Zudem trat man für den Tierheimneubau einen Baukostenzuschuss von 46108 Euro ab. Elf Spenderboxen für Hundekotbeutel für 1000 Euro im Jahr müssen zudem unterhalten werden.
Im Ausblick auf das kommende Jahr sprach Budnik die Druckerhöhung für die Wasserversorgung Gerbersdorf an. Eine Lösung sucht man für ein WC in der Hauptstraße, da das ursprünglich dafür ins Auge gefasst Grundstück nun nicht zur Verfügung stehe. Schwierig werde es mit dem Bahnhof. Vielleicht müssen wir uns an den Gedanken gewöhnen, dass das Gebäude einem "Park an ride" Platz weichen muss, so Budnik. Die Trauerweide am Friedhof müsse aus Sicherheitsgründen entfernt werden. Den Schlusspunkt bildete der "Oberpfälzer Hof". Hier würden aktuell die Bauunterlagen beim Landratsamt bearbeitet. Nach Eingang der Baugenehmigung sollte eine zeitnahe Umsetzung folgen.
In Grenzen hielten sich die Anfragen und Wünsche der Bürger. Manfred Ascherl fragte, wann die Endabrechnung für die Bescheide zur Wasserversorgung kommt. 2025 wird der Rest eingehoben, so der Bürgermeister. Volkmar Merdan merkte an, dass die im Zuge der Baumaßnahme Stützelvilla aufgerissene Straße noch nicht wieder asphaltiert sei. Manfred Ascherl stellte fest, dass seit dem Abbruch des Oberpfälzer Hofs dort die Parkschilder verschwunden seien. Leonhard Hutzler sprach den Radweg zum KTB an. Der Radler müsse die Staatsstraße queren. Eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf der Straße oder zumindest Hinweisschilder würden die Sicherheit erhöhen.
In der Bahnunterführung von Neuhaus her sah Harald Krapf den Verkehrsspiegel falsch angebracht. Der täusche vor, dass nichts entgegen kommt. Heinrich Koch wünschte, dass die Ahornbäume in der Kerscheinsteiner Straße in Form geschnitten werden und Martin Mauerer regte ein Zusatzteil auf den Abfalleimern für Zigarettenkippen an. Die Anregungen und Wünsche werden im Stadtrat behandelt, versprach Bürgermeister Budnik.
- Einwohner 4984, darunter 121 aus kriegsführenden Ländern (Ukraine, Syrien, Irak, Afghanistan)
- Schulden: Tilgung 71100 Euro in 2024, Jahresende neuer Stand 4439134 Euro
- Einnahmen: Gewerbesteuer 2500000 Euro, Einkommensteueranteil 2969465 Euro, Schlüsselzuweisung 1634412 Euro, Grundsteuer 590000 Euro, neuer Hebesatz ab 2025 bei 230 Prozent
- Ausgaben: Umlage an den Landkreis 2738508 Euro (Plus von 295075 Euro)
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.