Windischeschenbach
01.05.2022 - 15:19 Uhr

DGB will Lasten gerechter verteilen

Die Schieflage in der Gesellschaft haben die Verantwortlichen im DGB Ortskartell aus Anlass der jährlichen Maikundgebung immer plakativ am Freiheitsbaum dargestellt. Besonderer Dank galt deshalb dem Spender Franz Benner. Mit tatkräftiger Unterstützung der ATSV Sportgruppe "Fit mit 60" gelang es an eine Jahrhunderte alte Tradition anzuknüpfen. Ein Freiheitsbaum wurde erstmals 1832 zum Hambacher Fest gegen die sozialen und ökonomischen Missstände errichtet. In diesem Jahr wurde auf die Krisenerkenntnisse der letzten 20 Jahre Bezug genommen und besonders Solidarität in den Mittelpunkt gestellt. In Bezug auf die aktuelle Ukrainekrise ist nach Meinung des Sprechers des Ortskartells, Manfred Haberzeth, wichtig zu erkennen: "Kriege kennen keine Gewinner. Alle Beteiligten sind am Ende Verlierer. Deshalb gilt es alles für den Frieden zu tun!"

Die geforderte Solidarität stand dann auch im Mittelpunkt des Referats von Ludwig Maier, Abteilungsleiter des DGB Bayern für Wirtschaft, Handwerk und regionale Entwicklung. In unnachahmlicher bayerischer Art forderte er Zusammenhalt statt Gruppeninteressen zu vertreten. Nur mit Solidarität könnten die aktuellen Herausforderungen bestanden werden. Wie wichtig Tarifbindung und Mitbestimmung seien, zeige die sogenannte Systemrelevanz in der Pandemie. Gerade diese Säulen der Gesellschaft haben in Bayern oft keine Tarifbindung. "Bald ist Bayern das einzige Bundesland, in dem bei öffentlichen Aufträgen die Tarifehrlichkeit keine Rolle spielt." Ein Spiegelbild dieser Einstellung zeigt sich auch durch die Zurückhaltung bei der Bildung von Betriebsräten in Klein- und Mittelbetrieben.

"Hier dürfen wir aber nicht nur auf Politik und Arbeitgeber zeigen. Unsere Demokratie bietet die Möglichkeit durch eigenen Einsatz vieles ins Lot zu bringen. Von nix kommt bekanntlich nix", so Maier. Wie vom Ortskartell angesprochen gebe es Schieflagen auf vielen anderen Feldern. Das gelte bei der Verteilung ebenso wie bei der Lastenverteilung durch mangelnde steuerliche Gerechtigkeit. Dabei seien besonders in Bayern die Mängel in der Regional- und Strukturpolitik offensichtlich. Das Gefälle zwischen Stadt und Land werde auch in Windischeschenbach sichtbar, wenn die Einkommensunterschiede betrachtet werden. Die Veranstaltung wurde umrahmt vom Duo "Rote Socken" mit Helmut Plommer und Herbert Schmid.

 
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