Die Kirchen in Bayern gehören normalerweise den jeweiligen Pfarreien. In einem Ortsteil von Windischeschenbach ist das nicht so. Hier ist die Dorfkirche im Besitz der Kommune. Die Maria-Hilf-Kirche in Gleißenthal, 1747 erbaut, gehört der Stadt Windischeschenbach. Der Bauernsohn Johann Georg Mathes war laut Überlieferung nach Wien ausgewandert und ist dort zu Wohlstand gekommen. Einem Gelübde zufolge ließ er in seinem Heimatdorf eine Kirche bauen und vermachte sie der Ortschaft Gleißenthal.
Seit ein paar Jahren darf das Gotteshaus nicht mehr betreten werden, da Teile der Decke abgebröckelt sind. Nicht nur Putz ist davon betroffen, sondern auch ein Gemälde. Um herauszufinden, woran das liegt, musste zunächst Ursachenforschung betrieben werden. Wie sich laut Bürgermeister Karlheinz Budnik herausstellte, liegt das Problem an einer fehlhaften Statik im Dachstuhl. Deshalb darf auch die Kirchenglocke nicht mehr geläutet werden, um nicht noch mehr Vibrationen zu erzeugen.
Nie eine Generalsanierung
Die Kirche ist zwar in der Vergangenheit immer wieder mal auf Vordermann gebracht worden, eine richtige Generalsanierung hat es aber nie gegeben. "Örtliche Baumeister haben die Kirche immer wieder nur ausgebessert", vermutet Budnik. 2013 ist nur die Fassade erneuert worden.
Mittlerweile hat die Sanierung der Kirche begonnen. Der Stadtrat nahm am Mittwoch in seiner Sitzung Kenntnis von den Auftragsvergaben, die der Bauausschuss vor der Sommerpause in die Wege geleitet hatte. Die Firma Kreutzer GmbH aus Störnstein übernimmt die Zimmererarbeiten am Dachstuhl zum Preis von 38.209,35 Euro. Der Restaurator Bruno Fromm aus Parsberg kümmert sich um die Wiederherstellung des Deckengemäldes. Er hat mit 59.119 Euro das günstigste Angebot abgegeben. Budnik hofft, dass die Arbeiten bis Ende des Jahres abgeschlossen werden können.
Eine weitere Baumaßnahme muss die Stadt in Gerbersdorf stemmen, wo die Erneuerung der Druckerhöhungsanlage ansteht. Die baulichen Maßnahmen übernimmt die Firma Wilhelm Bauer aus Erbendorf zum Preis von 237.206,35 Euro. Für die technische Ausrüstung ist die Firma Wilo-Emu aus Hof zuständig.
Schuldenstand gesunken
Erfreulich liest sich die Jahresrechnung 2024. Stadtkämmerer Thomas Krapf verwies vor allem auf den "historischen Tiefstand" der Schulden. Diese liegen bei rund 4,4 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 886 Euro entspricht. Das Gesamtvolumen des Haushalts betrug in diesem Jahr 19,76 Millionen Euro, Investitionen gab es 2024 in Höhe von 4,18 Millionen Euro.
Seit 15. Oktober 2017 leitete Anton Peter die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Windischeschenbach. Da er nun auf eigenen Wunsch ausscheiden möchte, suchte man einen Nachfolger. Neuer Geschäftsführer ist ab 1. September Thomas Krapf. Peter wird ihm bis zum Jahresende noch zur Seite stehen.
Bürgermeister Budnik gab weiter die Vergaben von verschiedenen Aufträgen bekannt. Die Erneuerung der Dosieranlage in der Kläranlage übernimmt die Firma TDL aus Englsbrand (45.496,56 Euro). Die Erdarbeiten für den Neubau der Grund- und Mittelschule gehen an die Firma Karl Roth aus Wunsiedel für rund 1,03 Millionen Euro und um die Baugrunduntersuchung im Vorfeld der Sanierung der Neuhauser Brücke kümmert sich das Büro Consult GmbH & Co. KG aus München zum Preis von 16.191,27 Euro.
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