Windischeschenbach
13.10.2023 - 11:54 Uhr

Eigener Schulwald für Windischeschenbacher Schüler

Seit 1957 gibt es einen Schulwald in Windischeschenbach, der im Laufe der Jahre auch mehrere Auszeichnungen erhielt. Dann geriet er in Vergessenheit. Die Grund- und Mittelschule hat ihn wieder hergerichtet und plant viele Aktionen.

Eine ganz besondere Stimmung herrschte in der vergangenen Woche in einem kleinen Waldstück in der Nähe des Windischeschenbacher Freibades: Ehrengäste und ein Teil der Schulfamilie der Grund- und Mittelschule Windischeschenbach haben den reaktivierten Schulwald mit einer Segnungsfeier „neueröffnet“.

Bürgermeister Karlheinz Budnik sprach dazu ein Grußwort und Pensionist Josef Söllner erzählte von den früheren Aktivitäten im Schulwald. Danach riefen Schülerinnen und Schüler der Klassen 5a und 5b in Form eines Interviews mit Schulleiterin Annette Spreitzer in Erinnerung, was ab dem Jahr 2021 im Schulwald alles neu geschaffen wurde.

Der Startschuss für den Wald fiel bereits 1957, als der damalige Rektor Josef Wild unter Mitwirkung von Berufsschülern Baumpflanzungen initiierte. In den folgenden Jahrzehnten wurden Pflegemaßnahmen durchgeführt, bis in den 1980er Jahren dann die Aktivitäten der Schule immer seltener wurden.

1990 reaktivierten die Lehrer Josef Söllner und Siegfried Lehner unter der Leitung von Forstamtsrat Josef Kronwald den Wald erneut: Säuberungsarbeiten, Pflanzungen, Vermessungen und eine Umzäunung des Waldes fanden statt. Erste ökologische Ideen wurden wichtiger, zum Beispiel Steinhaufen, Nisthilfen, Heckenpflanzungen. 1994 erhielten die damaligen Akteure den ersten Preis „Goldener Floh 1994“, in Folge dann 1995 den Umweltpreis des Landkreises Neustadt und andere Preise. Als schließlich Josef Söllner 2005 in den Ruhestand ging, hatte sich an der Schule kein Nachfolger mehr gefunden und die Arbeiten kamen ins Stocken.

Durch Zufall – bei einer Waldexkursion der dritten Klassen mit Förster Andreas Arnold – wurde der Schulwald 2021 „wiederentdeckt“. Alte Beschilderungen und Nistkästen machten stutzig, durch Nachforschungen wurde der Umfang des vergessenen Projekts deutlich. Und klar war sofort: er muss wiederbelebt werden.

Erste Baumpflanzaktionen (100 Rotbuchen und Edelkastanien) zusammen mit Schülern der damaligen dritten und der achten Klasse fanden statt sowie mittlerweile jede Menge Besuche, Arbeitseinsätze und Schulstunden im Grünen.

Im Rahmen des Schulversuches „BiG 2.0 – Bildung digital im Generationenverbund“ wurden dann ganz besondere Vorhaben umgesetzt, dessen Ergebnisse auf der Homepage der Schule unter www.volksschule-windischeschenbach.de/unser-schulwald eingesehen werden können. Nun sind digitale Informationen und interaktive Rätsel mittels Smartphone oder Tablet über den Windischeschenbacher Schulwald verfügbar. Dies wird über diverse QR-Codes realisiert. Dazu sind noch Spielstationen wie der „Zapfen-Zielwurf“, eine „Wald-Pizza“, ein riesiges Vogelnest als Gruppen-Treffpunkt oder getöpferte Eulen zu entdecken.

Pfarrer Hubert Bartl, begleitet von der Schulband und dem Chor der fünften Klassen unter der Leitung von Cornelia Treml, segnete den Schulwald.

Weitere Aktionen sind bereits in Planung: Bäume pflanzen, ein Vorlesetag im Herbstwald oder eine Lehrerfortbildung zusammen mit dem Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald und Waldaktionstage.

 
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