Windischeschenbach
15.11.2018 - 14:24 Uhr

Einst 4000 Besucher beim Tag der offenen Tür im Seniorenheim

Als das Seniorenheim am 4. März 1968 zum Tag der offenen Tür bittet, strömen an die 4000 Besucher herbei. "Für eine Kleinstadt wie Windischeschenbach eine große Sache ", blickt Ralf Selch, der heutige Leiter des AWO-Heims zurück.

Viele Ehrengäste kommen zur Eröffnungsfeier des AW-Heims am 2. März 1968. Bild: exb
Viele Ehrengäste kommen zur Eröffnungsfeier des AW-Heims am 2. März 1968.

"Damals gab's nur wenige solcher Einrichtungen", sagt er. Deshalb sei das Interesse der Menschen riesig gewesen. Am 2. März 1968 startete das AW-Heim mit 105 Plätzen noch unter der Führung des AWO-Landesverbands Bayern. Die Bewohner waren damals in Zwei- und Mehrbettzimmern untergebracht. WC und Bad befanden sich auf dem Gang. Aus heutiger Sicht unvorstellbar, doch vor 50 Jahren gehörten Einrichtung und Service zur gehobenen Klasse.

Ralf Selch, der seit November 1995 das Windischeschenbacher Heim leitet, blättert in einem alten Fotoalbum, das auch Bilder zeigt, auf denen Landtagsabgeordneter Hans Friedrich mit Bürgermeister Karl Adam den Rohbau besichtigt. Vor 50 Jahren hatte das Gebäude noch eine Dachterrasse. In den Jahren 1989 bis 1991 wurde das Heim um eine Etage aufgestockt und saniert. Mittlerweile sind die Bewohner überwiegend in Einzelzimmern mit kleinem Bad untergebracht. Dadurch hat sich auch die Kapazität verringert. Heute bietet die Einrichtung 70 Plätze an.

In einem Zeitungsbericht von Freitag, 1. März, schreibt "Der neue Tag" über die Eröffnung des AW-Heims und erklärt auch das große Interesse an den Plätzen. Damals hätten viele ältere Leute in "Wohnungen gelebt, die überaltert oder einfach menschenunwürdig" gewesen seien. "So erklärt sich der für einen sozialen Rechtsstaat auf Dauer unerträgliche Zustand, dass Tausende von alten Leuten in ein Altenheim möchten, aber dabei Wartezeiten von bis zu 8 Jahren bin Kauf nehmen müssen", heißt es in dem Artikel weiter.

Der erste Heimleiter ist Heinrich Haderer. Er führte die Einrichtung von 1968 bis 1985. Dann folgten Helmut Hottner (1985 bis 1989) und Heidi Heidingsfelder (1. Juli 1990 bis 31. Oktober 1995). Ende 1985 wechselt auch der Träger vom Landesverband zum AWO-Bezirksverband Bayern/Oberpfalz.

Die vielen Fotos in dem alten Album stammen von Faschingsbällen, Ausflügen, Bunten Abenden und Geburtstagen. "Früher gab es nur wenige Pflegebedürftige in den Heimen. Auch etliche Rüstige lebten hier", weiß Selch. Deshalb sei es damals noch einfacher gewesen beispielsweise einen Ausflug zu machen. Heutzutage würden die meisten Älteren so lange wie möglich zu Hause zu bleiben. "Die Senioren kommen erst mit Demenz oder als leichte Pflegefälle zu uns."

Am Freitag, 16 November, feiert das AWO-Seniorenheim 50-jähriges Bestehen. Die Feier beginnt um 18 Uhr mit einem Sektempfang im "Weißen Schwan". Grußworte sprechen der AWO-Bezirksvorsitzende Siegfried Depold, Bürgermeister Karlheinz Budnik stellvertretende Landrätin Margit Kirzinger, Stadtpfarrer Hubert Bartel und Betriebsratsvorsitzende Liane Rettinger. Nach dem Essen spielt Alleinunterhalter Markus Brand auf.

 
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