Immer wieder mussten Horst Lindner und seine Mitarbeiter in den vergangenen Jahren mit der Motorsäge Eis aufsägen, um den Druck von den Rändern zu nehmen. Doch das Unterfangen war mühsam. Während einer sägte, sicherte der andere den Kollegen auf dem Eis. Zu groß war die Gefahr ins kalte Wasser einzubrechen. "Was können wir stattdessen tun?", lautete die entscheidende Frage. Zu kaufen gibt eine Enteisungsanlage nicht, doch die Freibad-Bademeister hatten gehört, dass ein Bad in der Nähe von Leipzig eine selbstgebaute Anlage in Betrieb hat.
Im November fuhren Lindner, Peter Faget, Benjamin Höllerer und dritter Bürgermeister Thomas Wilhelm nach Leipzig, um sich ein Bild zu machen und Anregungen mit nach Hause zu nehmen. "Doch das war nicht das, was wir suchten", bedauert Lindner. Nach Recherchen im Internet und Gesprächen mit den Kollegen vom Pleysteiner Freibad, entschließen sich die Windischeschenbacher, selbst eine Anlage zu entwerfen und zu bauen.
"Wir haben uns von der Feuerwehr eine Pumpe ausgeliehen, um zu schauen, welche Größe wir benötigen, um das Wasser im Schwimmerbecken zu bewegen", erklärt der Freibadleiter. Als dies funktioniert, wird weiter getüftelt. Noch vor Weihnacht gelingt es Lindner und seinen Kollegen, die Anlage in Betrieb zu nehmen, die aus einer Pumpe, Rohren und einer Steuereinheit besteht.
Die Pumpe holt das etwas wärmere Wasser aus zwei Metern Tiefe, und Rohre entlang der Längs- und Querseite des Beckens bringen es dorthin, wo es gebraucht wird. Über kleinen Öffnungen in Abständen trifft dann acht Grad warmes Wasser auf die Eisschicht und bringt diese zum Schmelzen. Die Anlage kann entweder zeit- oder temperaturgesteuert programmiert werden.
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