Wie die Zeit vergeht: Bereits seit 25 Jahren steht der quirlige Odenwälder nun schon auf der Kabarettbühne. Auf der Kleinkunstbühne der Futura gastierte er am Samstag bereits zum vierten Mal und sorgte zum erneut für ein volles Haus. In seinem Programm „Futter streng verdaulich“, das er erstmals in Windischeschenbach präsentierte, ging es um die sprichwörtlich „Worscht“ (Wurst), um Tütensuppe, explosionsgetrockneten Sellerie, Slow-Food, Allergien und Gurkenpsychosen. Auch wenn sein Debüt-Programm schon einige Jahre auf dem Buckel hat, ist es doch keineswegs verstaubt und aktueller denn je. Weber bescherte dem Publikum einen äußerst vergnüglichen Abend rund ums Essen und die Märchen der Lebensmittelindustrie.
„Gegessen wird, was auf den Tisch kommt!“ Diese Redewendung aus der Ära seiner Großmutter gelte heute längst nicht mehr. In Zeiten von Giften im Essen, Abfällen im Fast Food, verarbeiteten Chemikalien in der Nahrungsmittelindustrie und in einer von Allergien, Unverträglichkeiten und weltanschaulich bedingten Essmarotten geprägten Welt gehe dies auch nicht mehr. „Du bist, was du isst!“, stellte er philosophisch fest. „Aber woher soll ich wissen, was ich bin, wenn ich nicht weiß, was ich esse“? In seiner imaginären Slow-Food-Gruppe nahm er Ernährungsmethoden ebenso auf die Schippe wie Essgewohnheiten und Nahrungsangebote.
Mit seinem Wissen als studierter Biochemiker und seinem kabarettistischen Talent klärte Weber höchst amüsant über „Stoffwechsel-Taliban“ und „Actimel-Jünger“, Himalaya-Salz und „Sauce Matterhorn“ auf. Trotz schon leicht angegrauter Schläfen sprang und zappelte der notorische Zopfträger dabei wie eh und je über die Bühne, ließ Szenen, Sketche und informative Texte in atemberaubender Geschwindigkeit und traumwandlerischer Sprachsicherheit sich verzahnen und originelle Sprüche, Kalauer, satirische Spitzen und Pointen kübelweise aufs Publikum regnen, dass es eine wahre Freude war.
Die Zuhörer kamen fast zwei Stunden lang nicht aus dem Lachen. Wenn der Eine oder Andere nach der mit großem Beifall belohnten Vorstellung mit einer anderen Einstellung vor der Fertig-Pizza im Discounter-Regal steht, hat der Kabarettist sein Ziel erreicht.













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