„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“, hat der Religionsphilosoph Martin Buber einmal geschrieben. „Diesem Leitspruch folgt auch unser Haus Johannisthal“, beschreibt Direktor Manfred Strigl die Philosophie der Begegnungsstätte. Diese feiert an diesem Wochenende 75-jähriges Bestehen.
"Unser Haus ist geprägt von den Menschen, die es besuchen, und von denen, die darin arbeiten - vom Empfang bis zum Küchenpersonal, von der Direktion bis zum Serviceteam", betont Striegl.
„Seit Anfang an sind wir ein christlich und spirituell geprägter Ort der Begegnung“, sagt er – Striegl leitet das Haus seit 2012 – im Gespräch mit Oberpfalz-Medien und ergänzt: „Das ist Begegnung mit sich selbst, mit anderen, mit der Natur und natürlich mit Gott.“ Diese vier Aspekte sind für ihn die tragenden Säulen, „auf denen sowohl unsere Philosophie als auch unser vielseitiges Programm, das wir den Gästen bieten, beruhen“.
Einst Glasschleiferei
Das Haus Johannisthal kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. So stammt das ursprüngliche Gebäude, in dem sich einst eine Glasschleiferei befand, aus dem 19. Jahrhundert. 1948 hatte Pfarrer Johann Baptist Roeseneder aus Windischeschenbach die Exerzitien- und Begegnungsstätte der Diözese Regensburg eröffnet. Heute sind in dem historischen und liebevoll modernisierten Gebäude die Tagungs- und Veranstaltungsräume sowie ein Teil der Gästezimmer untergebracht. In einem weiteren Gebäude befinden sich der Speisesaal, die Verwaltung, der Johannisthaler Laden und ein Meditationsraum.
Außerdem gibt es ein zweites Gästehaus, eine Kapelle und einen Zeltplatz mit Sanitäranlagen, der idyllisch an der Waldnaab liegt. „Kurzum, bei uns ist für alles gesorgt, von Unterkunft und Verpflegung bis zu Rahmenprogramm und Gottesdienst“, fasst Strigl zusammen. Dazu gehört seinen Worten zufolge auch ein wahres Entdecker-Paradies im Freien. So laden ein Kräutergarten, eine Spielwiese, eine Lagerfeuerstelle und ein nahe gelegener Abenteuerspielplatz sowohl zum Spielen als auch zum Verweilen ein.
Ein ganzes Dorf
Besonders freut sich der Direktor, dass er schon oft zu hören bekommen hat: „Wo sie arbeiten, machen andere Urlaub.“ Und so stellt er fest: „Johannisthal ist mehr als nur ein Haus, sondern ein ganzes Dorf.“ Das gesamte Ensemble hat eine eindrucksvolle Geschichte, lebt aber von der Gegenwart.
Und diese hat es in sich. Das christlich geführte Seminarhaus hat mehrere Tagungsräume, die in puncto Technik mit den modernsten Geräten ausgestattet sind. „Hier bieten wir Vorträge, spezielle Kurse, Exerzitien und mehrtägige Seminare an“, rührt Strigl auch etwas die Werbetrommel für die Veranstaltungen. „Christliche oder weltliche Verbände, Schulen oder soziale Einrichtungen buchen uns als Tagungsstätte und schätzen unsere hervorragende und umfassende Ausstattung ebenso wie die christliche Ausrichtung des Hauses“, sagt er nicht ganz ohne Stolz.
Dazu kommen fast 65 Zimmer mit insgesamt 97 Betten in den beiden Gästehäusern. „Jedes der neu renovierten Zimmer ist liebevoll eingerichtet, verfügt über WLAN und hat eine Dusche, die auch älteren oder körperlich beeinträchtigten Menschen viel Platz bietet“, weist er hin. „Bei Bau und Ausstattung haben wir großen Wert auf natürliche und regionale Materialien wie Holz und Granit und Gras gelegt.“
Nähe zur Natur
„Gerade das Zelten ist in unseren Augen eine überaus wertvolle Erfahrung“, ist Strigl sicher, als er den in der Nähe des Haupthauses gelegenen Zeltplatz beschreibt. „Er ist ideal für Familien, Schulklassen oder Ministranten- und Jugendgruppen sowie für alle, die hier die Nähe zur Natur hautnah erleben möchten.“
Das Haus Johannisthal umfasst laut Strigl im Wesentlichen die Themenkomplexe vom christlichen Glauben über Gesundheit, Kreativität und persönliche Entwicklung bis zu Ehe und Familie. Dazu sagt er: „Wir möchten mit unseren Kursen, Seminaren oder Vorträgen wertvolle Impulse geben, sich mit zentralen Fragen des Lebens auseinanderzusetzen und in schweren Phasen Halt und Hilfe zu finden.“
Dabei steht der Chef den Menschen auch gerne persönlich zur Verfügung. Denn er weiß: „Manchmal ist es hilfreich und wichtig, sich bei einer neutralen Person auszusprechen, Rat zu suchen und dabei auch eine neue Sicht auf ein konkretes Problem zu gewinnen.“ Deshalb auch seine Bitte: „Scheuen Sie sich nicht zu fragen.“ Die sogenannten „Johannisthaler Gespräche“ bezeichnet er nämlich als wichtiges Anliegen.
Das Festprogramm
- Beginn Samstag, 8. Juli, um 19.30 Uhr mit einem Musikantentreffen
- Sonntag, 9. Juli, Pontifikalgottesdienstes mit Weihbischof Dr. Josef Graf. Beginn 10 Uhr.
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