Windischeschenbach
05.03.2020 - 17:50 Uhr

Immer mehr Wildschweine

Wildschweine sind schlau und manchmal scheint es, sie würden den Jäger an der Nase herumführen. In der Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft Windischenbach ist das ein großes Thema.

Im Revier gibt's viele Wildschweine. Da ist auch bei der Jagdgenossenschaft Windischeschenbach nicht anders. Archivbild: Petra Hartl
Im Revier gibt's viele Wildschweine. Da ist auch bei der Jagdgenossenschaft Windischeschenbach nicht anders.

Die Jagdgenossenschaft Windischeschenbach hatte zur Jahreshauptversammlung und zum Jagdessen in die Brauereigaststätte Würth eingeladen. Jagdvorsteher Josef Bauer blickte auf das Jahr zurück. Besonders die starke Vermehrung der Wildschweine machen ihm Sorgen. Dadurch gebe es auch immer mehr Flurschäden. Er wies darauf hin, dass Schäden innerhalb von sieben Tagen gemeldet werden sollten – entweder bei ihm, dem Jagdpächter oder der Gemeinde.

Die Jagdgenossen hatten über eine Änderung des Jagdpachtvertrags abzustimmen. Für den Jagdschutz ist eine Vertretung im Falle einer Verhinderung des Jagdpächters erforderlich. Die Versammlung beschloss deshalb, Stefan Schricker mit in den Vertrag aufzunehmen. Dies sei auch bei der Unteren Jagdbehörde beim Landratsamt so besprochen worden, gab Bauer weiter.

Der Jagdpachterlös soll nach einstimmigem Beschluss wieder für den Wegebau und den Maschinenunterhalt verwendet werden und eventuell ein Defizit der Ausflugsfahrt decken. Auch 2020 wollen die Jagdgenossen wieder verreisen. Geplant ist ein Ausflug zur Bleilochtalsperre in Thüringen.

Jagdpächter Alfons Franz informierte, dass der Abschussplan für Rehwild erfüllt worden sei. Acht Wildunfälle habe es im Straßenverkehr gegeben. Das sind doppelt so viel wie letztes Jahr. Es liegt an einigen Unruhefaktoren tagsüber im Revier. Rehe vertragen sich nicht mit Wildschweinen und schon gar nicht mit einem Wolf.

"Drückjagden für Wildschweine sind in unserem Revier nicht erlaubt", sagte Franz. Die Ortsnähe, das hügelige Gelände sowie die Staats- und Kreisstraßen würden dies nicht zulassen. Auch das sei ein Thema, das mit der Unteren Jagdbehörde diskutiert worden sei. Er habe mittlerweile die Genehmigung für drei Jahre bekommen, für das Bejagen von Wildschweinen Nachtsichttechnik einzusetzen. Ordentliche Technik anzuschaffen, koste 4000 Euro. Ein Beobachtungsgerät koste zusätzlich 2000 bis 3000 Euro. Die Abschusszahlen für Wildschweine haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen.

2016 waren es 6, 2017 schon 9, 2018 stiegt die Zahl auf 11 und 2019 waren es bereits 32. Franz dankte auch seinem Mitjäger Stefan Schricker, von dem er schon seit Jahren Unterstützung bei der Wildschweinbekämpfung bekommt.

Schricker erklärte, dass einiges zu tun sei, um Wildschweine zu erwischen. Man muss sich schon von 22 Uhr bis 4 Uhr morgens auf der Lauer legen. Er dankte den Landwirten, die Bescheid geben, wenn Schweine die Nacht vorher gewütet haben. "Denn dann hat man in der folgenden Nacht in der Regel Jagderfolg", erklärte der Jäger. "Wildschweine sind extrem schlaue Tiere. Falls sie an einer Stelle bejagt wurden, kommen sie nicht mehr."Außerdem würden die Rotten immer größer. Schricker plant, wie im vergangenen Jahr, zehn Wildschweine zu schießen.

Bürgermeister Karlheinz Budnik dankte, den Jagdpachterlös für den Wegebau zu verwenden. Die Stadt beteilige sich mit 30 Prozent an den Kosten.

 
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