Mit herrlich politisch unkorrektem Humor begeisterte Martin Großmann auf der Futura-Bühne in Windischeschenbach. Der 52-Jährige steht seit 25 Jahren auf der Bühne und eröffnete sein Programm "Fast wie im Leben" ohne Begrüßung, als er gleich als Klimaaktivist ein Gespräch mit einem Gleichgesinnten simuliert. Dabei plant nach erfolgreichen Aktionen gleich mal eine Billigreise nach Mallorca.
Umgezogen stellt er sich dann doch mal vor: "Ich bin der Erfinder des KKK, des Klima-Kleber-Kabaretts." Mit viel Selbstironie erzählt er aus seinem Leben und von seinen ersten Auftritten. Los ging es auf einer Weihnachtsfeier der Müllabfuhr Deggendorf: Gage gab's zwar noch keine, aber zum Ausgleich durfte der Großmann seinen Sondermüll in den Hausmüll werfen - so machte er ein Geschäft daraus und entsorgte den Sondermüll der Nachbarn gleich mit.
Sein zweiter Auftritt war dann bei der SPD: Diese hat in Bayern allgemein einen schweren Stand und so trat er vor nur drei Leuten auf, erzählt der Kabarettist.
Ein vermeintliches Autogramm war in Wahrheit ein Mitgliedsantrag. Dennoch ist er dem Ortsvorsitzendem dankbar: "Der hat mich erst ermutigt, Kabarett zu machen. Großmann, sagte er, irgendwann einmal trittst du in Windischeschenbach vor 25 Leuten auf." Die Passage hatte er spontan mit viel Selbstironie improvisiert. Voll war der kleine Saal leider nicht geworden.
Auch die Grünen bekommen ihr Fett weg: Deren Politik sei das optimale Programm für Spekulanten. Dubios mit Sonnenbrille telefoniert er mit seinem Broker. "Holzaktien müssen wir verkaufen, denn wegen der vielen Windräder in den Wäldern wird der Markt mit Holz überschwemmt und der Preis wird sinken." Stattdessen will er in Beton für die Sockel, Waffen wegen den Lieferungen in Kriegsgebiete und Kakao aus der Elfenbeinküste investieren. Großmann fasst zusammen: "Ich liebe die Grünen."
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