(rw) Die Lesung von Hannes Rupprecht setzte einen furiosen Schlusspunkt der Veranstaltungen zur Johannisthaler Kirchweih. Er gab seine Geschichte vom "Reineke Fuchs" zu Besten. Es war ein gelungenes Experiment, die als szenisches Stück verfasste Fabel in Form einer Lesung aufzuführen. Doch Rupprecht gelang ganz ausgezeichnet, die pointenreiche Geschichte bildhaft zu erzählen. Das Trio "Kreizderquer" ergänzte die ausverkaufte Lesung.
Die Geschichte beginnt mit einem unheimlichen Mord. Der Fuchs soll beim alljährlichen "Schmetterlingsball", die Tochter des Raben Kolk geküsst und ihr dabei den Kopf abgebissen haben. Rupprecht verlegte diese alte Erzählung ins Waldnaabtal. Im Blickpunkt hatte der Autor den immerwährenden Konflikt zwischen Herrschenden und Untertanen.
Reineke zieht mit dreisten Lügengeschichten und unfassbaren Bosheiten seinen Kopf immer wieder aus der Schlinge. Als er vom Gericht dann doch zum Tod durch Erhängen verurteilt wird, verlegt er sich auf Schmeicheleien, die das Herz der Fürstin erweichen. Als er dann von einem gestohlenen Schatz erzählt, den er den Räubern entwendet und versteckt hat, ist bald von der Anklage nichts mehr übrig.
Den Akteuren auf der Bühne war am Ende der Beifall des Publikums sicher. Noch lange stand man an diesem lauen Sommerabend zusammen, um über die Geschichte zu philosophieren.
Windischeschenbach
12.07.2018 - 12:14 Uhr
Ein Meisterstück
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