Vielen Windischeschenbachern ist der Name Josef Denz ein Begriff, obwohl er den Großteil seines Leben nicht in der Oberpfalz, sondern in München verbracht hat. Bekannt wurde Denz als Mundartforscher. 1942 kam er in Windischeschenbach zur Welt und besuchte dann als Internatsschüler das Gymnasium in Straubing. Nach dem strengen Reglement des Internats, so sagte er einmal, sei der anschließende Wehrdienst ein Erlebnis großer Freiheit gewesen. Sein Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München schloss er bei Professor Hans-Friedrich Rosenfeld mit der Doktorarbeit „Die Mundart von Windisch-Eschenbach".
Das Werk enthält unter anderem ein Dialektwörterbuch. Im Vorwort wird auch der Kommission für Mundartforschung für ihre Unterstützung gedankt. Hier arbeitete Denz zum ersten Mal in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften mit den reichen Sammlungen des „Bayerischen Wörterbuchs“. Zunächst fand er in München eine Stelle beim Michaelsbund und wechselte dann zum Rosenheimer Verlag. 1971 wurde er als Redakteur des Bayerischen Wörterbuchs bei der Kommission für Mundartforschung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften eingestellt. Als die Arbeitsstellenleitung 1988 wechselte, beteiligte er sich aktiv an der Planung für die Publikation und konnte endlich Wörterbuchartikel verfassen – und das mit großem Elan. Seine Kenntnis der Sammler und der Quellen war enorm, und sein Rat war von allen Kollegen gesucht und geschätzt.
Sein Privatleben war erfüllt von der Pflege seiner Schwiegermutter und seiner später schwerkranken Frau, aber seinen Wortwitz und seine Lust am Sprachspiel dämpfte diese Last nicht. Sein Übertritt in den Ruhestand im Jahr 2007 bedeutete mitnichten das Ende seiner Beziehung zur Arbeitsstelle. Auf freiwilliger Basis und mit Werkverträgen arbeitete er bis zu seinem Tode weiter mit. Im Ruhestand brachte ihm die zweite Ehe mit Hani viel Glück und völlig neue Perspektiven. Er lernte ihre bosnische Muttersprache und unternahm mit ihr Reisen in die Schweiz und nach Bosnien.
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