Ein Grundstück auf der grünen Wiese kann die Stadt nicht aus dem Hut zaubern, wohl aber einen zentralen Platz mitten in Windischeschenbach: nämlich das Gelände des ehemaligen "Oberpfälzer Hofs". Schneeberger, Betreiber des Werkquartiers in der ehemaligen Porzellanfabrik, kann sich mit diesem Vorschlag anfreunden und beauftragt Architekt Christian Schönberger mit einer ersten Studie. Diese sieht vor, das alte Gebäude abzureißen und an der Stelle ein neues, modernes Hotel zu bauen. Das Ergebnis präsentieren Schneeberger und Schönberger nun Bürgermeister Budnik.
Schönbergers Pläne sehen ein zweistöckiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss vor, dass im Gegensatz zum alten "Oberpfälzer Hof" auf ein Stockwerk verzichtet. Der Entwurf mit schlichter, strenger Lochfassade passt sich der Innenstadtbebauung an. Der Bau wirkt nicht ganz so wuchtig, wie sein Vorgänger. Die Herausforderung bei der Planung, ein Gefälle des Geländes von drei Metern Unterschied, erweist sich zugleich als Vorteil. Das Erdgeschoss ist barrierefrei zugänglich, es können Tische rausgestellt werden. "Hier findet Leben statt", erklärt der Architekt. Auch die verdeckte Zufahrt zur Tiefgarage (19 Stellplätze) wird von dieser Seite aus erfolgen.
Knapp 80 Betten
Großzügige Fenster eine Etage höher bieten Einblicke in den Gast- und Frühstücksbereich. "Man kann von außen ruhig sehen, dass hier etwas los ist", sagt der Planer. Auch die Tagungsräume sollen auf dem Stockwerk untergebracht werden. Und hier kommt der Vorteil des Gefälles ins Spiel. Über diese erste Etage können die Gäste ebenerdig den Innenhof betreten. Dort, wo früher die landwirtschaftlichen Nebengebäude untergebracht waren, entstehen jetzt die Küche sowie alles, was für die Ver und Entsorgung notwendig ist. Die insgesamt knapp 80 Betten verteilen sich auf Zimmer im zweiten Obergeschoss und unter dem Dach.
Bald Gespräche
Für Bürgermeister Budnik sind diese unverhofften Pläne ein Glücksfall. "Die Stadt kann sehr gut einen Beherbergungsbetrieb vertragen", freut er sich. Das Konzept passe ganz hervorragend in die städtebaulichen Planungen. Es sei deshalb kein Problem, den ursprünglichen Gedanken einer Wohnbebauung für das 1200 Quadratmeter große Areal wieder zu verwerfen, zumal auch die Städteplaner Robert Leiner und Rainer Heinz das Vorhaben begrüßen. Nun muss nur noch die Regierung der Oberpfalz überzeugt werden. Gespräche sollen so bald wie möglich geführt werden. Wie schnell sich die Pläne verwirklichen lassen, kann noch nicht gesagt werden. "Wir würden uns für den Spatenstich das Frühjahr 2020 wünschen", blickt Schönberger in die Zukunft. Die Eröffnung könnte 2021 erfolgen. Schneeberger ist sich durchaus bewusst, dass ein Hotel nur mit dem richtigen Knowhow funktioniert. Er hat aber ein Betreiberehepaar an der Hand, dass aus der Branche stammt und diese Aufgabe gerne übernehmen würde. An einer Sache möchte er aber nicht rütteln. Das Hotel soll wie schon viele Jahre zuvor "Oberpfälzer Hof" heißen.
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