Seit vielen Jahren gibt es die Hilfsaktion der Stadt Windischeschenbach "Bürger helfen Bürgern". In der Vorweihnachtszeit bittet die Kommune um Spenden, mit denen Bedürftige und behinderte Menschen, die im Stadtgebiet wohnen, unterstützt werden. Auch 2020 entschlossen sich die Verantwortlichen wieder zu sammeln, wenn gleich die Vermutung nahe lag, dass in Zeiten der Coronapandemie bei vielen das Geld nicht ganz so locker sitzen könnte. Doch die Stadt Windischeschenbach wurde eines besseren belehrt. "Wir haben bis jetzt weit mehr als 10.000 Euro bekommen", freut sich Bürgermeister Karlheinz Budnik. Mit diesem Ergebnis hat niemand gerechnet. In den Jahren zuvor waren es zwischen 5000 und 6000 Euro, wenn's gut lief auch mal 8000 Euro. In diesen Betrag war bislang auch der Erlös des Weihnachtsstandls mit eingeflossen, was heuer aufgrund von Corona nicht möglich war. "Im Namen der Stadt bedanke ich mich bei allen Spendern", betonte Budnik.
Das Geld kommt unter anderem Menschen zugute, die Grundsicherung erhalten und bei denen sich eine gewisse Bedürftigkeit nachweisen lässt. "Bei manchen reicht die Altersvorsorge nicht aus, andere leben zwar im Seniorenheim, haben aber kein eigenes Einkommen mehr, da das Geld für die Pflege und Unterbringung draufgeht", erklärt der Bürgermeister. Unterstützt werden kinderreiche Familien, die von Harz IV leben oder Familien mit behinderten Kindern. "Das kann zum Beispiel ein Zuschuss für einen besonderen Rollstuhl sein oder für die behindertengerechte Umrüstung des Autos", so Budnik weiter.
Bargeld gibt es in den seltensten Fällen. Der Großteil wird mit Gutscheinen unterstützt. Auch die Menschen mit Behinderung, die in den Wohngruppen von St. Benedikt leben, dürfen sich über Weihnachten über ein Päckchen freuen. Der Großteil des Spenden ist für die Unterstützung in der Weihnachtszeit gedacht, aber auch während des Jahres gibt es Situationen, in denen Hilfe notwendig ist.
Der Bürgermeister nennt als Beispiel den Bruch einer Partnerschaft in einem sozial problematischen Umfeld, das von Alkohol, Drogen und Arbeitslosigkeit geprägt ist. "Die Beziehung geht auseinander, die Frau setzt den Mann vor Tür und der steht dann nur mit einer Plastiktüte in der Hand da", schildert Budnik eine mögliche Situation. Für solche Fälle hat die Stadt eine Wohnung angemietet, in der vorübergehend Obdachlose untergebracht werden können.
Zurzeit werden in Windischeschenbach 170 Personen unterstützt. Doch nicht immer weiß die Stadt, wer Hilfe gebrauchen könnte. "Das ist durch den Datenschutz im Vergleich zu früher viel schwieriger geworden", gibt der Rathauschef zu bedenken. "Deshalb sind wir oft auf die Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen."
Dass die Menschen dankbar sind für die Unterstützung aus dem städtischen Hilfsprojekt zeigen immer wieder selbst gemalte Bilder von Kindern, die im Rathaus eintreffen.















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