Wenn die Stadt einen modernen Schulstandort haben möchte, kommt sie um eine Sanierung der Grund- und Mittelschule nicht herum. Das war am Mittwoch in der Sitzung allen Stadträten klar. Die Machbarkeitsstudie, die das Architekturbüro erstellt hat, sollte die Marschrichtung ausloten, in welchem Umfang und auf welche Art und Weise die Sanierung erfolgen soll. Den groben Rahmen gibt die Regierung der Oberpfalz mit ihrem Raumprogramm vor. Damit wird der Platzbedarf festgelegt, der sich für die jeweilige Schule errechnet. Derzeit ist die Windischeschenbacher Bildungsanstalt für 950 Schüler ausgelegt - aus heutiger Sicht viel zu überdimensioniert. Die Regierung rechnet mit 440 Schülern.
Variante A sieht vor, beide Gebäude zu erhalten. Sowohl der Trakt aus den 50er als auch der aus den 70er Jahren würde saniert werden. Problem: Das Schulgebäude ist viel zu groß. Früher hatte ein Klassenzimmer 66 Quadratmeter, heutzutage nur noch 56. Das heißt, man müsste aus Sicht der Regierung unnötige 10 Quadratmeter mitsanieren.
Möglichkeit B ertüchtigt das 50er-Jahre-Haus, der 70er-Jahr-Bau müsste einem Neubau weichen. Auch hier spielt der Platz eine Rolle. Und Variante C plädiert für einen Neubau. Alle alten Gebäude würden der Abrissbirne zum Opfer fallen. Melanie Danhof vom Architekturbüro Juretzka aus Weiden erläuterte sehr detailliert die Kosten für die verschiedenen Pläne. Mit 20 185 833 Euro ist der Neubau (Variante C) am günstigsten, es folgt die Komplettsanierung mit 21 627 519 Euro (A).
Eine Teilsanierung mit Neubau (B) würde 23 541 868 Euro verschlingen. Auch die Folgekosten für die nächsten 25 Jahre verhalten sich ähnlich: 41 302 577 Euro (A), 44 044 173 Euro (B) und 35 737 581 Euro (C).
Die Daten, die das Planungsbüro vorlegte, sprachen eindeutig für einen Neubau. Dieses Gebäude könnte allen Anforderung gerecht werden. Auch der laufende Schulbetrieb würde hier am wenigsten leiden, da die alten Gebäude erst abgerissen werden würden, wenn der Neubau bezugsfertig ist. Standort für die neue Schule ist der jetzige Parkplatz im Norden samt Stockbahnen. Das frei werdende Gelände könnte eine "städtebauliche Chance" sein, merkte Armin Juretzka an.
Obwohl das Gremium von einer Entscheidung noch weit entfernt ist, bewegte das Thema die Gemüter und viele meldeten sich zu Wort. Bürgermeister Karlheinz machte noch einmal deutlich, dass die Studien nur ein erster Schritt Richtung Sanierung sei und es zunächst nicht um Details wie Lichthöfe oder pädagogische Konzept gehe.
Nun ist die Regierung der Oberpfalz an der Reihe, das beste Konzept für Windischeschenbach auszuloten, für das auch eine Förderung in Aussicht gestellt wird. Natürlich könnte sich die Stadt anders entscheiden, dann allerdings auf eigene Kosten.
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