Die Grund- und Mittelschule Windischeschenbach hatte zum Präsentationsabend in die Mehrzweckhalle eingeladen. Im Mittelpunkt stand das Thema "70 Jahre Stadterhebung Windischeschenbach", eingebettet in das Projekt "BiG 2.0 – Bildung digital im Generationenverbund", ein Schulversuch, den das Kultusministerium ins Leben gerufen hat. Was zunächst recht sperrig klang, entpuppte sich als äußerst unterhaltsames Showprogramm, auf das sich die einzelnen Klassen mit viel Liebe zum Detail vorbereitet hatten.
Doch bevor es auf die Bühne ging, gab es viel zu recherchieren und nachzufragen. Drei Tage lang im März standen an der Windischeschenbacher Schule nicht Fächer wie Deutsch oder Mathe im Mittelpunkt, sondern alles, was die Stadt Windischeschenbach so ausmacht. Dazu gehörte die Geschichte des Ortes ebenso wie Sehenswürdigkeiten oder andere Besonderheiten wie das Geo-Zentrum oder die Tatsache, dass Windischeschenbach Fair-Trade-Stadt ist. Um ihren Wissensdurst zu stillen, interviewten die Schüler etwa Bürgermeister Karlheinz Budnik, Stadtführer Georg Mann, Dr. Frank Holzförster, Fair-Trade-Initiator Alexander Herzner, Zoiglbrauer Robert Sperber oder OWV-Vorsitzenden Reinhard Heine, um nur einige zu nennen. Jede Klasse hatte sich ein bestimmtes Thema vorgenommen. BiG 2.0 bedeutete jedoch auch, dass alles, was sich die Schüler erarbeitet hatten, auch digital verarbeitet werden musste: als Podcast, QR-Code, Film oder Beitrag auf der Schulhomepage.
Doch damit nicht genug. Da auch die Öffentlichkeit davon erfahren sollte, mussten sich die Klasse noch überlegen, wie sie ihre Beiträge so präsentieren können, dass ein Publikum einen unterhaltsamen Abend erlebt. Die "kleine Schulband" stimmte mit der Eurovisionsmelodie auf den Abend ein. Dann waren die Schüler an der Reihe. Auch die Moderation hatten die Mädchen und Buben selbst übernommen. Eine Klasse nach der anderen kam auf die Bühne. Die Erstklässler (1a) begrüßten die Zuschauer mit dem Windischeschenbacher Abc, die 1b erkundete die Geschichte und blickte in eine Zeit zurück, in der die Stadt noch viele Fabriken hatte. Die Klassen 2a/b zeigten, dass alte Kinderspiele wie Stelzen, Kreisel und Strickliesel Spaß machen können. Die Klasse 5 hatte sich ein Kunstthema vorgenommen und Bilder von markanten Gebäude und Sehenswürdigkeiten im Popart-Style neu gestaltet.
Die Klasse 6 widmete sich "Naturkatastrophen in und um Windischeschenbach". Die Recherche hatte die Schüler ins Geo-Zentrum geführt. Um den Schulwald kümmerten sich die Klassen 3a/b. Auch für die Klasse 8 begann ihre Spurensuche im Wald. Ihr Thema lautete: "Vom Setzling zum Holzhaus – Ausbildungsberufe in und um Windischeschenbach". Die M7 gestaltete einen digitalen Stadtführer und die M9 den Windischeschenbacher Actionbound, eine digitale Erkundungstour durch Windischeschenbach. Wer mitmachen möchte, sollte sich die Actionbound-App über den Google Playstore herunterladen. Alle digitalen Beträge können auf der Schulhompage unter volksschule-windischeschenbach.de eingesehen werden.
Rektorin Annette Spreitzer war stolz auf ihre Schützlinge. Anerkennende Worte gab's auch von Maximilian Hofmann von der Stiftung Bildungspakt Bayern, der eigens für diesen Abend von München in die Oberpfalz gereist war und von Schulrätin Margit Walter. Dass dies gelungen war, zeigte der Applaus der rund 600 Besucher, die gespannt das Geschehen auf der Bühne verfolgten. Für alle, die die Schüler auf irgendeine Weise unterstützt hatten, gab's selbstgebackene BiG-Medaillen zum Umhängen. Vor der Aufführung und in der Pause hatte der Elternbeirat Snacks und alkoholfreie Cocktails (in Bechern sogar mit Zuckerrand) vorbereitet. Auch Fair-Trade-Produkte wurden angeboten. Wer wollte, konnte in der Fotobox lustige Bilder von sich machen lassen. Nach dem Programm baten die Schüler die Gäste um eine kleine Spende, aber nicht für die Schule selbst, sondern für den Unterhalt des Abenteuerspielplatzes der Pfadfinder Windischeschenbach.
Was ist BiG 2.0?
- BiG 2.0 heißt Bildung digital im Generationenverbund und ist ein Schulversuch der Stiftung Bildungspakt Bayern (SBB)
- In der Stiftung entwickeln öffentliche Hand und Wirtschaft gemeinsam Ideen für die Schule von morgen
- Die Grund- und Mittelschule Windischeschenbach ging das lokale Thema "70 Jahre Stadt Windischeschenbach" nach dem Vorgaben von BiG 2.0 an
- Das bedeutete, dass die Schüler bei ihrer Recherche von dem Wissen der älteren Generation profitierte, dass Wissen digital aufbereitete, um es dann per Podcast, Film, QR-Code oder App an eine breite Öffentlichkeit weiterzugeben
- Alle digitalen Endprodukte können auf der Schulhomepage: www.volksschule-windischeschenbach.de eingesehen werden
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