Stadtrat Windischeschenbach bringt Dorfgemeinschaftshaus Gleißenthal auf den Weg

Windischeschenbach
10.11.2022 - 14:16 Uhr
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Die Idee existiert schon länger, nun macht der Stadtrat Windischeschenbach Nägel mit Köpfen. Architekt Josef Schöberl stellt in der Sitzung die Pläne für das Gemeinschaftshaus in Gleißenthal vor. Dafür gibt's Applaus vom Gremium.

So soll das Dorfgemeinschaftshaus in Gleißenthal einmal aussehen. Architekt Josef Schöberl stellte seinen Entwurf in der Stadtratssitzung in Windischeschenbach vor.

Die Einwohner von Gleißenthal pflegen seit Jahren eine gute Dorfgemeinschaft. Doch das war in den vergangenen fünf Jahren gar nicht mehr so einfach, nachdem das einzige Wirtshaus im Dorf seinen Betrieb eingestellt hat. Im Sommer treffen sich die Gleißenthaler regelmäßig auf ihrem Dorfplatz, im Winter wird's dagegen schwierig zusammmenzukommen. "Wir brauchen ein Gemeinschaftshaus", lautet der Wunsch der Bewohner. Anfang des Jahres 2020 kristallisiert sich eine Idee heraus, die das Problem lösen könnte. Gabi und Josef Hecht bringen ihre Scheune ins Spiel, die zu einem Treffpunkt umgebaut werden könnte.

Der Vorschlag kommt auch bei der Stadt Windischeschenbach an. Und ein Zuckerl gibt's obendrein. Der Umbau wird vom Amt für ländliche Entwicklung (ALE) mit 70 Prozent bezuschusst. Ein Umstand, der auch darauf zurückführt, dass die Stadt Mitglied in der Steinwald Allianz ist. Sonst würde die Förderung nicht ganz so großzügig ausfallen.

Architekt Josef Schöberl aus Parkstein war am Mittwoch in die Sitzung des Stadtrats Windischeschenbach gekommen, um die Umbaupläne und den dafür notwendigen Dorferneuerungsplan vorzustellen. "Dieser Plan ist Voraussetzung für die Förderkulisse", erklärte Schöberl. Der Holzstadel sei Teil des Vierseithofes der Familie Hecht und habe eine besondere Wirkung, so der Planer. Deshalb müsse die "Stodelarchitektur" nach außen hin unbedingt erhalten werden.

Vorgabe für ihn sei gewesen, die Privatsphäre der Familie nicht zu stören, deshalb erfolge die Erschließung von der Straße aus. Lediglich ein Notausgang führe in den Hof. Über ein Eingangspodest und einen Windfang gelangen künftige Besucher in das Gebäude, das sich in zwei Räume mit 22 und knapp 35 Quadratmeter aufteilt. Zur Ausstattung gehören eine kleine Küchenzeile mit Theke, Garderobe, Toiletten und Sitzgelegenheiten. Der kleinere Raum bekommt drei schmale, bodentiefe Fenster, der größere drei normale Fenster.

An das Gebäude angelehnt Richtung Dorfplatz entsteht eine Buswartefläche, die auch als Freisitz genutzt werden kann. Ausgebaut wird nur das Erdgeschoss. Allerdings soll die angrenzende, aktuell verputzte Garage der Hechts mit verkleidet werden. Schöberl wagt eine Kostenschätzung in Höhe von 250.000 bis 270.000 Euro. Die ist nötig, um dem ALE eine Berechnungsgrundlage zu liefern. Da aber die Dorfgemeinschaft vieles in Eigenleistung machen möchte, dürften sich diese Beträge wieder relativieren.

Um die Maßnahme auf den Weg zu bringen, war ein Dorferneuerungsplan notwendig. "Dieser wird momentan erstellt", informiert der Architekt. "In Gleißenthal ist bereits viel geleistet worden", freut sich Schöberl. Vieles sei schon im Sinne der Dorferneuerung. Positiv hob er das viele Grün und den schönen Baumbestand in der Dorfmitte hervor. Dennoch gibt es einiges, was verbessert werden könnte. Neben dem Dorfgemeinschaftshaus und dem Bushäuschen setzt er die Neugestaltung des Dorfplatzes, die Kapelle (Außenrenovierung) und ein Wasserrückhaltebecken auf die Liste. Für den Dorfplatz könne er sich einen Backofen als zentralen Punkt vorstellen.

Vom Dorferneuerungsplan können auch Anwohner profierten, die im Fördergebiet wohnen und mit Hilfe von Zuschüssen (Höhe variiert je nach Vorhaben) etwas sanieren wollen. Um in den Genuss zu kommen, ist eine Beratung nötig, deren Kosten allerdings die Stadt übernimmt.

Info:

ALE unterstützt den Umbau

  • Schon seit Jahren wünscht sich die Dorfgemeinschaft einen Ort für ihre Zusammenkünfte
  • Das einzige Wirtshaus hat seit fünf Jahren geschlossen
  • Die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten begann
  • Anfang 2020 gab Familie Hecht bekannt, eine Scheune kostenlos zur Verfügung zu stellen
  • Die Stadt Windischeschenbach begrüßte dieses Vorhaben
  • Für den Umbau der Scheue gibt es Zuschüsse in Höhe von 70 Prozent vom Amt für ländliche Entwicklung (ALE)
  • Allerding ist dafür eine Fachplanung notwendig
  • Architekt Josef Schöberl stellte nun in der Stadtratssitzung die Pläne für den Umbau sowie den Dorferneuerungsplan vor
 
 

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