"In Windischeschenbach führt jeder Weg in eine Zoiglwirtschaft", neckten die Well-Geschwister "Burgi", Bärbi", "Moni" sowie "Stofferl", Michael und "Karli" bei ihrem nachgeholten Jubiläumskonzert für den Schachclub. In der ausverkauften Mehrzweckhalle legten die Geschwister direkt los und boten dem begeisterten Publikum, unter das sich auch Bürgermeister Karlheinz Budnik gemischt hatte, ein verbales, gesangliches und musikalisches Feuerwerk voller Witz, guter Laune, Besinnlichkeit und Gesellschaftskritik. Zudem wetteiferten sie, wer von ihnen der Größere, Schlauere und Bravere sei.
Wie gewohnt mangelte es an diesem Abend nicht an Witz, als sie etwa über Rohrbach witzelten, das mit seiner Heimatgemeinde Hausen eine ähnliche Verbundenheit habe wie Windischeschenbach und Neuhaus. "Die Rohrbacher waren so gemein und haben ihren Kreisverkehr so eng gebaut, dass wir mit unserem Löschfahrzeug von der Hausener Feuerwehr nicht rumkommen und immer gradaus drüber fahren müssen."
Dann berichteten sie, dass sie bei einem Ausflug nach Tirol die Erkenntnis gewonnen hätten, dass es daheim doch am Schönsten sei: "Seehofer hat recht, Bayern ist die Vorstufe zum Paradies."
"Mit unsrer Stubenmusik haben wir Wackersdorf verhindert", protzten die Schwestern. "Der Franz-Josef Strauß hat uns einmal spielen gehört, und dann ist er gestorben." Dem Publikum boten die Geschwister allerlei Anlass zum Mitsingen, Mitjodeln oder Mitklatschen. Im Bayerischen Haus der Geschichte müsse unbedingt der Trachtenanzug von Edmund Stoiber ausgestellt werden, scherzten sie weiter: "Der hatte nur zwei: einen Sommer-Stoiber und einen Winter-Stoiber."
Nach der Pause holte "Stofferl" seinen schottischen Dudelsack hervor und erklärte, ein Vorfahre sei der schottische McWell gewesen, die Familie sei vor vielen Jahren zuerst nach Holland geflüchtet und die ganz Harten seien dann nach Plattling weitergezogen. "Das war schon der erste Brexit", folgerte er. Bei der Frage, was er unter dem Schottenrock trage, habe der Urahne geantwortet: "Die Zukunft Bayerns."
Für Brüller im Publikum sorgten außerdem ein Schuhplattler, ein Bauchtanz sowie ein Stepptanz der Brüder. Ein weiterer Schenkelklopfer war der Auftritt der Schwestern mit Nonnentrompeten. Diese seien erfunden worden, weil Klosterschwestern kein Blasinstrument spielen dürften. Die Brüder begleiteten sie bei "La Paloma" mit dem Brummtopf, der in Männerklöstern gespielt worden sei. Aus den Alphörnern, die auf den Schultern der Gäste in der ersten Reihe gelagert wurden, erklang nicht nur Volksmusik, sondern auch Jazz und Swing. Die SPD solle ins Artenschutzgesetz aufgenommen werden, scherzten sie weiter.
Als Zugabe spielten die Wells noch ein "Gstanz`l nach Art des Roider Jackl". Auch Hubert Aiwanger kam nicht ungeschoren davon: "As Knäckebrot gehört zum Schwed‘ und zum Aiwanger da Logopäd‘."
Jedes der Well-Geschwister beherrscht mehrere Instrumente, und so kamen neben verschiedenen Blasinstrumenten auch eine Harfe, Gitarre, Drehleier sowie ein Hackbrett zum Einsatz.Das Publikum zeigte sich begeistert und bot stehende Ovationen.
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