Windischeschenbach
29.11.2022 - 10:18 Uhr

Windischeschenbach im Wandel: Mehr Gewerbesteuer, weniger Schulden

In Windischeschenbach hat sich im vergangenen Jahr viel getan. Das belegt Bürgermeister Karlheinz Budnik am Montag in der Bürgerversammlung in seinem Vortrag vor knapp 60 Zuhörern.

Bürgermeister Karlheinz Budnik informiert die knapp 60 Zuhörer in der Bürgerversammlung über das Stadtgeschehen. Bild: Lowak
Bürgermeister Karlheinz Budnik informiert die knapp 60 Zuhörer in der Bürgerversammlung über das Stadtgeschehen.

Die Stadt Windischeschenbach befindet sich im Wandel. Vieles ist in den vergangenen Jahren geschehen, hat sich zum Positiven verändert. Trotz den Auswirkungen der Coronapandemie und des Ukrainekrieges kann Bürgermeister Karlheinz Budnik guten Gewissens behaupten, dass es mit der Stadt weiter voran geht. 52 Seiten hatte der Rathauschef vorbereitet, die er am Montagabend in der Bürgerversammlung in der Aula der Grund- und Mittelschule Windischeschenbach verlas.

Der umfangreiche Rückblick umfasste 14 Punkte und behandelte Themen wie die Stadtsanierung, die finanzielle Lage der Kommune, den geplanten Neubau der Schule, Gewerbeansiedlungen, die Straßenbeleuchtung, die Feuerwehren und die Ausweisung eines neuen Baugebietes.

Finanzielle Situation

Erfreuliches konnte Budnik über die finanzielle Situation berichten. Die Gewerbesteuereinnahmen sind seit 2015 (964.133 Euro) kontinuierlich gestiegen. 2022 wird dieser Betrag mit 2,15 Millionen sogar noch deutlich überschritten. Auch die Schulden hätten sich von 2013 (7,9 Millionen Euro) auf 6,34 Millionen Euro reduziert und das trotz der vielen Investitionen der vergangenen Jahre.

Ansiedlung von Rabe Bike

Über vieles ist in den vergangenen Monaten bereits berichtet worden, doch einiges war auch dem fleißigsten Besucher der Stadtratssitzung neu. Der Bürgermeister informierte, wie und warum die Firma Rabe Bike sich entschlossen hatte, ihr Logistikzentrum in Windischeschenbach zu errichten und sich nicht etwa für Altenstadt/WN, Erbendorf oder Luhe-Wildenau zu entscheiden. "Wir konnten innerhalb weniger Tage das erforderliche Grundstück und den nötigen Notartermin bieten", sagte Budnik. Die Ansiedlung von Rabe Bike bedeutet für Windischeschenbach mindestens weitere 60 Arbeitsplätze.

Neues Baugebiet

Die Geburtenzahlen halten sich zwar auf hohem Niveau (2022 gab es bereits 45 Babys, 2021 waren es 42), doch dem gegenüber stehen 67 Todesfälle (2022). Die Einwohnerzahl der Stadt hat sich mit 4962 Einwohner (30. Juni 2022) knapp unter der 5000er-Marke eingependelt. Um Windischeschenbach die Chance auf weiteres Wachstum zu geben, plant die Stadt ein neues Baugebiet auszuweisen. Auf einer Fläche von 35.000 Quadratmetern westlich der Neustädter Straße Richtung Freibad sollen 40 neue Parzellen entstehen. Auch wenn der große Run auf Baugrund vermutlich vorbei sei, könne es nicht schaden, einen soliden Vorrat an Grundstücken in Ortsnähe zu haben, so Budnik.

Bau von Radwegen

Der Bau von Radwegen rund um die Stadt wird seit Jahren gefordert. Jetzt endlich tut sich war. Erste Gespräche mit Grundstückseigentümern seien positiv verlaufen. "Das ist eine maßgebliche Voraussetzung", betonte der Bürgermeister. Im Gespräch sind Radwege im Süden, Westen und Norden der Stadt, das heißt, das Stück zwischen Freibad und der Abzweigung nach Scherreuth sowie entlang der Kreisstraße NEW 18 sollen angegangen werden. Außerdem sei eine Ertüchtigung des bestehenden Radwegs Richtung Geo-Zentrum geplant.

Kritik am Förderprogramm

Ebenfalls Stellung nahm Bürgermeister Budnik zu einem Förderprogramm der EU, dass Kommunen bei der Beseitigung ihrer Altlasten helfen soll. Was zunächst als Hoffnungsschimmer für Windischeschenbach schien, entpuppte sich nach Worten des Rathauschefs als "Augenwischerei". Da das Programm auf 30 Millionen Euro gedeckelt sei und im Landkreis nicht nur Windischeschenbach, sondern auch Altenstadt/WN und Neustadt/WN auf Förderung hoffen, sieht Budnik keine Chancen, dass damit etwas bewirkt werden könne. Zumal die Stadt als Fördervoraussetzung Eigentümerin des betroffene Areal werden müsste. "Keiner der betroffenen Bürgermeister möchte sich diese nicht voraussehbare Kostenlast auferlegen", gab Budnik zu bedenken. Außerdem könne die Verwaltung einer knapp 5000-Einwohner-Kommune die Bürokratie dazu nicht stemmen. Seine Amtskollegen Sebastian Dippold (Neustadt/WN) und Ernst Schicketanz (Altenstadt/WN) würden das genauso sehen. Gemeinsam haben die drei Kommunen deshalb dem Ministerium in einem Schreiben über Landrat Andreas Meier dies so mitgeteilt.

Nur eine Wortmeldung

Nach dem Vortrag, der kurz vor 20.45 Uhr beendet war, hatten die Bürger das Wort. Aus den Reihen meldete sich jedoch nur ein Redner, der die Erdhaufen und Rohre, die auf dem Gelände hinter der ARV-Tagespflege liegen würden, bemängelte. Dies werde nicht mehr lange so bleiben, versprach Budnik. Für den Erdaushub gebe es bereits einen Interessenten.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.